Euro am Sonntag exklusiv

Solarindustrie: Preisverfall geht weiter - Rösler fordert Deckel

aktualisiert 17.11.11 17:39 Uhr

In Berlin findet eine der größten Solarkonferenzen weltweit statt. Euro am Sonntag berichtet exklusiv auf finanzen.net über die Probleme der einstigen Boombranche.

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Von Joachim Spiering, €uro am Sonntag

Die Experten auf dem 12. Forum Solarpraxis sind sich einig: Der Ausleseprozess in der weltweiten Solarindusrie ist noch nicht beendet. "Seit 2006 hat sich der Markt verzehnfacht, dieses Jahr ist bezüglich der neu installierten Leistung mit einer Stagnation oder einem nur leichten Wachstum zu rechnen", umriss Karl-Heinz Remmers, Chef des Veranstalters Solarpraxis, bei seiner Begrüßungsrede die Thematik. Laut Remmers werde sich dieses Jahr der Umsatz der Solarfirmen in Deutschland halbieren. Grund ist der enorme Preisverfall.

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Dieser resultiert aus Überkapazitäten. Aufgrund weltweiter staatlicher Förderungen wurden in Europa, Asien und den USA riesige Produktionsstätten aufgebaut. Doch die Nachfrage kann damit, zumindest momentan, nicht schritthalten. "Keiner verdient derzeit Geld", sagte der Chef einer börsennotierten Firma gegenüber €uro am Sonntag. Ein Marktforscher geht davon aus, dass in fünf Jahren nur noch jeder vierte Anbeiter überlebt haben wird.

Der erhoffte Nachfrageschub zum Jahresende, bevor ab Januar die Vergütungssätze abermals sinken, bleibt offenbar aus. Zwar sei schon etwas mehr Geschäft zu spüren, doch viele Anbieter würden ihre Module zu extrem günstigen Preisen anbieten, um die Lager leer zu bekommen, hieß es am Rand der Veranstaltung.

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Die Klagen vieler Industrieverteter über die chinesische Konkurrenz, die mit billigen Krediten und anderen Subventionen Wettbewerbsvorteile gegenüber der deutschen Konkurrenz hätten, wiesen unabhängige Experten zurück. Zum einen sei die ganze deutsche Solarindustrie erst durch staatliche Förderung so groß geworden, zum anderen seien unterschiedliche Produktionsbedingungen in der Industrie normal. Die deutsche Solarindustrie sei deshalb aufgerufen, sich dem Wettbewerb zu stellen. Zumal auch die chinesischen Hersteller Verluste machen würden und der chinesische Staat die Subventionierung der Firmen zurückfahre.

Unverständnis zeigte in diesem Zusammenhang ein Firmenvorstand, der gegenüber €uro am Sonntag betonte, dass die mit schweren finanziellen Problemen kämpfenden Firmen wie Solon oder Conergy "künstlich am Leben gehalten werden".

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Interessant ist auch die Einschätzung des US-Experten Gerard Reid von Jefferies Group. Weltweit gebe es aus seiner Sicht nur drei große Unternehmen, die in der Solarindustrie aufgrund ihrer Produkte bestens aufgestellt seien: Den US-Photovoltaikhersteller First Solar (wobei auch die Amis mit Problemen zu kämpfen haben) sowie aus Deutschland Wacker Chemie (Silizium) und den Wechselrichterhersteller SMA Solar.

Unterdessen will Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) die Solarförderung im kommenden Jahr drastisch kürzen. Ab Juli 2012 sollen nur noch neue Solaranlagen bis zu einer Gesamtleistung von 1000 Megawatt gefördert werden, sagte Rösler der "Rheinischen Post". Dieses Jahr rechnet die Branche mit einem Zubau von 5000 MW, also 5 Gigawatt (GW)
Das Problem eines solchen Deckels: Niemand, der eine Solaranlage auf dem Dach anbringen oder einen Solarpark bauen will, weiß, ob die 1000 Megawatt bis zum Netzanschluss bereits erreicht sind und somit überhaupt noch Geld fließt. In Ländern wie Spanien, in welchen in der Vergangenheit ein Deckel eingeführt wurde, brach der Solarmarkt binnen kürzester Zeit zusammen. Entsprechend kritisch sieht die Branche Röslers Vorschlag. Deutschland ist weltweit der größte Solarmarkt.

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