Euro am Sonntag-Interview

Satiriker Ehring: "Komik ist die einzige Rettung"

29.05.16 20:07 Uhr

Satiriker Ehring: "Komik ist die einzige Rettung" | finanzen.net

Der Spott über den türkischen Präsident Erdoğan schlägt noch immer hohe Wellen. Christian Ehring, Moderator der NDR-Satiresendung "Extra3", über Humor und den respektlosen Umgang mit Politikern und Wirtschaftsbossen.

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von Sonja Funke, Euro am Sonntag

Der Wirbel um Satire und den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan hat mit einem Beitrag in der NDR-Sendung "Extra3" begonnen. Moderator Christian Ehring präsentierte zur Melodie eines Nena-Songs Verse wie "Ein Journalist, der was verfasst, das Erdogan nicht passt, ist morgen schon im Knast."

Erdogan bestellte den deutschen Botschafter in Ankara ein und ZDF-Moderator Jan Böhmermann setzte mit Veröffentlichung seines vulgären Schmähgedichts auf Erdogan noch eins drauf. Der verlangte daraufhin die Strafverfolgung Böhmermanns.

Anfang dieser Woche fiel nun eine erste Entscheidung in dem Streit: Das Landgericht Hamburg sieht das Gedicht grundsätzlich als Satire an, verbietet aber weite Teile davon. Ein Gespräch über Satire, Humor, Angst und Geld.

€uro am Sonntag: Böhmermann löste mit seinem Text eine Staatsaffäre aus. Inspiriert dazu hatten Sie ihn. Bisschen sauer, dass er Ihnen die Show gestohlen hat?
Christian Ehring: Überhaupt nicht. Bei mir ist es etwas paradox: Auch wenn ich es mich ins Fernsehen verschlagen hat, bin ich ein öffentlichkeitsscheuer Mensch. Medienhypes sind mir zuwider. Ich war froh, dass die Meute recht schnell weiter zog. Dazu kommt, dass wir es ja bei Extra3 nie auf einen Skandal angelegt hatten. Wir sind eine kleine, bodenständige Satiremanufaktur und personell eher unterbesetzt. Wir haben auch nicht die Mittel für 27 Bedeutungsebenen. Unsere Filme müssen mit zwei bis drei Ebenen auskommen. Wenn wir auch noch dauernd Interviews geben müssen, wird’s echt eng. Also: Ich war froh, als wieder Ruhe war.

Nun ist Böhmermann nach einer Pause wieder auf Sendung. Inwiefern hat ihn die Sache verändert? Wird er künftig zahmer sein?
Das weiß ich nicht. Wir sind uns noch nie persönlich begegnet.

Ihr Erdogan-Song sorgte für diplomatische Verwicklungen und man sah, dass Satire eine Staatskrise auslösen kann - mit erheblichen Konsequenzen. Haben Sie das bei Ihren Beiträgen im Hinterkopf?
Der Skandal hat gezeigt, dass Satire tatsächlich eine Menge bewirken kann. Aber letztlich entscheidet ja der Empfänger über die Botschaft. Deshalb kann man das ohnehin nicht kalkulieren. Dass sich Erdogan über den Song aufregt, hätte ja kein Mensch für möglich gehalten. Wir sagen jetzt natürlich nicht: "Lasst uns Rücksicht nehmen, Vorsicht bei Staatschefs." Oder: "Keine Kim-Jong-Un-Witze mehr, der hat die Bombe". Aber genau so wenig: "Hey, lasst uns diese Erdogan-Party jetzt noch mal ganz schnell wiederholen". Die Kriterien, nach denen wir entscheiden sind immer noch dieselben: Stimmt das Thema, passt die Haltung, ist es lustig? Und was raus muss, muss raus.

Böhmermann stand nach seinem Schmähgedicht unter Polizeischutz. Macht Ihnen das Angst?
Nein. Das ist ja ein absoluter Einzelfall. Ich habe mich noch nie bedroht gefühlt. Mir ist das immer einigermaßen peinlich, wenn sich in Deutschland Satiriker als mutige Freiheitskämpfer inszenieren. Ich denke an die vielen Kollegen, die nach einem Terroranschlag posten: "Einen Tag nach Paris in Villingen-Schwennigen auftreten, ich habe mich gefragt, kann ich das überhaupt? Und dann wurde mir klar: Ja, ich muss sogar. Denn wenn diese Idioten erreichen, dass ich nicht mehr in Villingen-Schwenningen auftrete, Leute, dann haben die Islamisten echt gewonnen. Außerdem gab es Festgage." Was ist das für ein selbstbezogener Mist? Jeder Lehrer lebt gefährlicher als wir. Fernsehstudios und Kabarettbühnen gehören zu den sichersten Orten in Deutschland. Satiriker in der Türkei, im Iran, von mir aus in Russland - diese Kollegen brauchen Mut. Wir hier eher weniger.

Was macht Ihnen Angst?
Die Hysterie, mit der in Deutschland inzwischen Debatten geführt werden. Wir zeigen auf die Amis mit ihrem Trump: "Ach, guck mal, wie doof." Ich glaube, die sind uns einfach nur etwas voraus. Die Art, wie in Deutschland über die Flüchtlingskrise diskutiert wurde, hatte Anzeichen einer Hysterie. Die Art, wie über den Böhmermann-Skandal diskutiert wurde, ebenfalls. Und da beziehe ich die Medien ausdrücklich mit ein. Bei der geflissentlichen Böhmermann-Exegese tat sich für mich in den vergangenen Wochen eine offene Flanke zum Wahnsinn auf, sowohl in den Jubel-Arien, als auch in den Totalverrissen. Es ist ein beunruhigendes Gefühl, sich bei der Zeitungslektüre zu fragen, ob unsere vierte Gewalt noch alle Tassen im Schrank hat.

...und - hat sie?
Das Problem ist sicherlich ein strukturelles, weniger ein psychopathologisches. Wenn ein Thema Klickzahlen bringt, muss es offenbar oben gehalten werden. Und immer noch eins draufgesetzt werden. Ich habe das Gefühl, da entstehen Erregungsblasen, analog zu Aktien- oder Immobilienblasen. Wenn die platzen, ist das Thema auch plötzlich sehr eindeutig durch.

Themen wie der VW-Skandal oder die "Panama Papers" gerieten bei der Debatte ins Hintertreffen. Warum ist Deutschland so aufgeregt?
Es war das erste, vergleichsweise läppische Thema nach der Flüchtlingskrise, an dem man sich wunderbar abarbeiten konnte. Endlich wieder mal ein Aufreger, der eben nicht mit sterbenden Menschen zu tun hat und unserer eigenen Verantwortung, sondern mit dem verrückten Sultan in Ankara. Das perfekte Smalltalk-Thema für jede Gelegenheit. Dass es außerdem für viele ein legitimer Anlass war, mal wieder den eigenen Rassismus spazieren zu führen à la: "Das dürfen wir uns von so ‘nem Türken nicht gefallen lassen" kam auch noch dazu. Ich habe wirklich haufenweise Lob bekommen auf den Erdogan-Beitrag, das genau diesen Beigeschmack hatte. Ich musste viel duschen in dieser Zeit.

Wie groß ist das satirische Potenzial von Wirtschaft und Börse?
Groß, weil die Skandale groß sind. Es ist ja gar keine Frage, dass Cum-Cum und Cum-Ex-Geschäfte oder die massive Steuerflucht, wie sie die Panama-Papers offenbaren, unserem Land weitaus mehr schaden als es zum Beispiel ein Bundespräsident Wulff oder auch ein tapsiger Brüderle mit ihren harmlosen Skandälchen getan haben. Aber sie sind halt viel komplexer und irgendwie nicht so süffig. Andererseits: Gerade das kann eine Herausforderung sein. Je schwieriger der Einsatz ist, desto größer ist ja auch die Befriedigung, wenn es funktioniert. Bahn-Witze kann jeder.

Welche Themen eignen sich besonders gut und warum?
Genau wie bei politischen Themen ist eine Personalisierung immer hilfreich. Wenn man das an Personen festmachen kann, wenn es klare Feinde gibt, ist es einfacher. Leider sind die Missstände aber viel häufiger systemischer als personeller Natur. Die Personalisierung macht es einfacher, aber oft eben auch falscher.

Die Realität von VW oder Deutscher Bank ist das nicht per se Satire?
Die Realität ist zynisch, furchtbar, absurd, aber keine Satire. Satire ist eine Kunstform, die etwas mit der Realität macht. Natürlich gibt es Dinge, die so verrückt sind, dass man sie nicht erfinden kann. Dass die Commerzbank genau den Steuerzahler bescheißt, der sie gerade noch gerettet hat, gehört durchaus dazu. Und auch im Kleinen lässt sich viel Schönes entdecken. Vor vielen Jahren hat mal ein Unternehmensberater zu mir den schönen Satz gesagt: "Bewertung hat ja sehr viel mit Judgement zu tun." Ich denke, damit hat er seinen Beruf in Inhalt und Form präzise auf den Punkt gebracht. Da geht mir natürlich selbsttätig das Notizbuch auf, ist ja klar.

Welches Thema eignet sich nicht?
Es gibt kein Thema, das per se nicht satirefähig wäre. Man muss sich nur genauer überlegen, wie man es macht. Und warum. Ich sag mal so: Für Holocaust-Gags sollte man einen wirklich verdammt guten Grund haben.

Welche Wirtschaftsbosse nehmen Sie besonders gerne aufs Korn?
Die mit der größten Klappe. Warum? Das sind einfach niedere Instinkte, die ich natürlich auch an mir feststelle. Wenn ein Martin Winterkorn wenige Tage vor dem VW-Skandal auf der IAA verkündet: "VW ist gerade dabei sich vollkommen neu zu erfinden." Dann habe ich natürlich großes Vergnügen daran, ihm das später um die Ohren zu hauen. Die Selbstherrlichkeit, mit der die deutsche Automobilindustrie auftritt, kann gar nicht genug verspottet werden. Ebenso ging es mir nach 2008. Als Investmentbanker, die kurz zuvor noch das ganz große Rad gedreht und ständig mehr Liberalisierung gefordert hatten, plötzlich kleinlaut nach Mama gerufen haben, das fand ich schon sehr erbärmlich. Da witzelt es sich quasi von alleine. Wie gesagt - niedere Instinkte.

Inwiefern ist Geld komisch?
Also, ich lache immer, wenn ich welches überwiesen bekomme. Da ich meinen Job so gern mache, empfinde ich mich als absurd überbezahlt. Als Satirethema eignet sich Geld hervorragend, weil es wirklich alle interessiert. Es ist außerdem sehr mit Emotionen verknüpft. Mit Träumen und Phantasien, es ist scheinbar ein Gradmesser für Anerkennung, es definiert unseren sozialen Status.

Was bedeutet Ihnen Reichtum?
Auf Statussymbole lege ich keinen Wert, aber es erfüllt mich durchaus mit Freude, dass ich von dem Quatsch komfortabel leben kann. Ich habe immer noch das Gefühl: Es kann morgen alles vorbei sein, deshalb ist meine Sparquote sehr hoch.

...was ist sehr hoch?
In Prozent kann ich das natürlich nicht ausdrücken. Ich hab in Nordrhein-Westfalen Abitur gemacht. Aber da sich mein Bedarf nicht ändert, bleibt gerade deutlich mehr übrig als vor 15 Jahren, als mir manchmal nicht klar war, wovon ich in drei Monaten die Miete zahlen soll.

Wie sparen Sie bei den Mini-Zinsen?
Ich bin nicht der cleverste Sparer unter der Sonne. Im Zweifel ist mir aber das Tagesgeldkonto lieber als bei dubiosen Geldanlagen aus Dummheit blöd zu scheitern. Das wäre mir extrem peinlich. Da nehme ich lieber aus Dummheit Inflation in Kauf.

Kümmern Sie sich selbst um Ihr Geld oder vertrauen Sie es jemandem an?
Einen Anlageberater habe ich nicht. Aber ich bin ja jetzt auch nicht Thomas Gottschalk. So überschaubar ist es dann doch noch.

Woher beziehen Sie Ihr Wissen?
Aus der Tagespresse und Artikeln wie: "Obacht! Worauf Sie beim Geld jetzt unbedingt achten sollten!" oder "Die wichtigsten Börsentipps im Mai!" Kurz: Ich habe kein Wissen.

Haben Sie Aktien?
Keine Einzelwerte, aber ETF-Sparpläne, nichts Aufregendes. Weltweit, Europa, Deutschland. Und Aktienfonds aus der Abteilung ökologisch-korrekt.

Mit deutschen Politikern gehen Sie auch nicht immer schonungslos um. Wie reagieren die eigentlich, wenn sie beleidigt sind?
Wenn die noch irgendwie ihre fünf Sinne beieinander haben, winken sie das einfach durch. Ich möchte auch nicht von Politikern regiert werden, die sich von Satiresendungen beleidigt fühlen.

Können Politiker, Staats- oder Konzernchefs über sich selber lachen?
Sie sind es jedenfalls gewohnt, im Sturm zu stehen und kritisiert zu werden. Das immunisiert. Empfindlich auf Kritik reagieren andere, zum Beispiel Journalisten. Was erstaunlich ist, weil sie ja selbst auch gern austeilen. Lehrer zum Beispiel haben gar kein Problem mit Kritik. Die sind Kummer gewohnt. Handwerker hingegen sind extrem beleidigt, wenn man was gegen ihren Berufsstand sagt. Fragen Sie mich nicht, wieso.

Kleines Gedankenspiel: Sie treten auf die Bühne und sehen jemanden den Sie zuvor verspottet haben, im Publikum. Was tun Sie?
Die Person namentlich begrüßen, kurz fragen, was sie zum mir treibt. Zwischendurch Feedback einholen oder sagen: Tja, da müssen Sie jetzt durch. Ich glaube, ich hätte damit keine Probleme. Solange die Person nicht bewaffnet ist.

Inwieweit ist die soziale Situation in Deutschland für Sie ein Thema?
Es gibt wenige Themen, die mich mehr aufregen und umtreiben. Dass die soziale Kluft immer größer wird, und sich eine reiche Elite zunehmend aus der Verantwortung stiehlt, ist unerträglich.

Sie wohnen in Düsseldorf. Nicht unbedingt die ärmste Gegend hierzulande. Den Düsseldorfern wird nachgesagt, sie trügen die Nase gerne etwas höher. Birgt der Reichtum dort satirische Inspiration?
Zum Glück ist ja nicht die ganze Stadt so. Aber es gibt diese Typen. Übrigens: Wenn wir bei Extra3 reiche Menschen dazu bringen wollen, sich freimütig vor der Kamera zu äußern zu Panama Papers, Erbschaftssteuer, was auch immer, ist das in Hamburg oft schwierig, weil die Reichen da zu schlau sind und sich nicht äußern. In Düsseldorf ist das nie ein Problem. Die äußern sich freimütig, zeigen was sie haben und sagen wir mal so - ihre Intelligenz steht ihnen da nicht so im Weg.

Darf man nur Gewinner aufs Korn nehmen?
Nein. Dann könnten wir ja keinen einzigen Witz mehr über die SPD machen.

Beschimpfen Sie einen Spießer.
Warum? Ich bin ja selber einer.

Sind Verlierer für Sie tabu?
Natürlich gehört es sich nicht, Menschen niederzumachen, denen es schlecht geht. Aber als Figuren in Stücken zum Beispiel sind Verlierer viel komischer als Gewinner. Das Identifikationspotenzial ist meist viel höher.

Wo hört der Spaß auf, gibt es Tabus?
Es gibt keine. Da ich aber wirklich unglaublich häufig nach meinen persönlichen Tabus gefragt werde, überlege ich gerade, mir welche zuzulegen. Also: Satire über Wanderdünen und Topfpflanzen käme für mich nicht infrage. Wanderdünen sind mir nicht lustig genug. Und Topfpflanzen haben es ohnehin schon sehr schwer.

Muss man wütend sein, um ein Thema satirisch aufzuspießen?
Man muss nicht wütend sein, aber es kann durchaus helfen. Wut ist aber keine notwendige Voraussetzung. Und erst recht nicht keine hinreichende. Man sollte dann doppelt sorgfältig darauf achten, dass das Ergebnis auch komisch und nachvollziehbar ist.

Warum machen Sie Satire?
Aus Notwehr.

...Notwehr?
Sigmund Freud hat gesagt: Witz ist die letzte Waffe des Wehrlosen. Es ist tatsächlich das Sinnvollste, was mir einfällt, um mich zum Irrsinn der Welt irgendwie zu verhalten. Ehrlicherweise sollte ich aber auch sagen: Ich kann nichts anderes. Ich habe keinen anderen Beruf erlernt, ich habe keinen Plan B, ich kann in keinen alten Job zurück. Es gibt also schon rein praktisch gar keine Alternative.

Worüber können Sie selbst überhaupt nicht lachen?
Über Wanderdünen und Topfpflanzen.

Ein Tick, den Sie an den Deutschen lieben?
Den Satz: "Das ist so wahnsinnig deutsch". Und der ist natürlich wahnsinnig deutsch. Und noch viel deutscher ist die Anmerkung, dass der Satz: "Das ist so wahnsinnig deutsch" eben so wahnsinnig deutsch ist.

Haben die Deutschen Humor?
Wir sind schon in der Alltagskommunikation tendenziell eher ernsthaft und eins zu eins. In anderen Länder ist das uneigentliche, ironische Reden üblicher. Die Auswirkungen des Dritten Reichs sind natürlich bis heute spürbar. Wir haben die lustigsten Menschen leider vertrieben oder umgebracht. Aber im Zuge von Globalisierung und Internet lernen wir langsam dazu. Humortechnisch sind wir inzwischen wohl nicht mehr Entwicklungsland, sondern Schwellenland.

Worüber lachen wir?
Ich stelle fest, dass Komik mehr und mehr Distinktionsmerkmal wird. Viele lachen aus Prinzip nur über englische und amerikanische Comedy. Da macht dann der Stolz, zu den Eingeweihten zu gehören, schon den halben Gag. Eins steht natürlich fest: Der Satz: "Ich kann über deutsche Comedy inzwischen gar nicht mehr lachen" ist vor allem eins: wahnsinnig deutsch.

Sind Sie selbst komisch?
Nein, ich finde nicht. Aber ich würde das natürlich nie so sagen.

Es wurde in den vergangenen Wochen viel darüber diskutiert, was Satire darf. Was kann Satire? Wo sind ihre Grenzen?
Das wird immer wieder neu verhandelt zwischen Sender und Empfänger, in jeder Situation, in jedem Kontext. Wozu muss man das eigentlich definieren?

Ist Satire ein Mittel, um nicht an Welt, der Realität, zu verzweifeln?
Ja, unbedingt. Ich bin davon überzeugt: Komik ist die einzige Rettung, die wir Menschen haben.

Inwiefern ist die Welt ein Stück anders, weil es Sie auf diesem Planeten gibt?
Ich kann nicht feststellen, dass sich mit meiner Geburt auf diesem Planeten etwas verändert hätte.

Welchen Unterschied machen Sie?
Keinen.

Wie ist die Welt? Bitte beenden Sie die folgenden Sätze spontan. Die Welt ist...
schlecht. Nein, man sollte es immer positiv formulieren: Gut ist sie nicht.

Wenn ich die Welt ändern könnte, würde ich...
...Strukturen schaffen, die zumindest die schlimmsten Ungerechtigkeiten verhindern.

Wenn ich mir etwas wünschen dürfte, wollte ich...
...Zeit. Erfüllte Lebenszeit. Für alle.

Vita

Allroundtalent
Christian Ehring, 1972 in Duisburg geboren, ist Kabarettist, Autor und Musiker. Ausgezeichnet mit mehreren Kabarettpreisen war er fünf Jahre künstlerischer Leiter der Kabarettbühne "Kom(m)ödchen" in Düsseldorf. Er spielt in dessen Ensemble und ist derzeit mit seinem Programm "Keine weiteren Fragen" solo unterwegs. Er gehört zum Team der ZDF "heute Show" und moderiert die NDR-Sendung "Extra3", die einmal im Monat in der ARD läuft.

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