VW feilt weiter an Elektro-Strategie - BMW: Hohe Investitionen nötig
Die deutschen Autobauer wollen die bisher teure Elektromobilität mit weiteren neuen Modellen vorantreiben, müssen dabei aber auch die hohen Kosten im Blick behalten.
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Bis zum Jahr 2025 erwartet Volkswagen laut einem Bericht des Branchenblatts "Automobilwoche" einen E-Auto-Marktanteil von 25 Prozent in der EU, China und den USA. 2030 könnten dann die Hälfte aller verkauften Autos Elektrofahrzeuge sein. Die eigene Modellpallette solle Zuwachs bekommen. Auch BMW will zulegen - und sieht hohen Investitionsbedarf.
"Der politische Druck auf unsere Industrie wird weiter wachsen", sagte VW-Chef Matthias Müller jüngst vor Führungskräften. Bei einem Manager-Treffen hatte er Mitte Mai auch die allgemeine "Strategie 2025" von Europas größtem Autobauer skizziert. Darin spielt die E-Mobilität - neben einer Verbesserung der zuletzt schwachen Rendite - eine wichtige Rolle: Im Jahr 2025 will der Konzern eine Million Autos mit Elektroantrieb verkaufen, nach jetzigem Stand jeder zehnte Wagen.
Die Kernmarke Volkswagen hat seit 2013 bisher insgesamt 64 000 solcher Autos an Kunden ausgeliefert - bei sechs Millionen verkauften VW-Modellen pro Jahr. Der Gesamtkonzern setzt derzeit rund zehn Millionen Fahrzeuge jährlich ab. Die schwere Krise um gefälschte Diesel-Abgaswerte hatte dem lange erfolgsverwöhnten Unternehmen 2015 den höchsten Verlust seiner Geschichte eingebrockt. Auch wegen dieser Affäre kommt der Elektromobilität nun eine zentrale Funktion zu.
VW prüft zudem, ob etwa rund um das Motorenwerk Salzgitter ein eigenes Batteriewerk entsteht. Eine solche Fabrik könnte bis zu zehn Milliarden Euro kosten, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Konzernkreisen. Betriebsräte von Daimler, VW und BMW hatten sich wiederholt für eine deutsche Batteriefertigung stark gemacht.
Dabei geht es vor allem um die Produktion von Batteriezellen. Diese gelten als Schlüssel für den Durchbruch von Elektroautos, weil sie bislang die Reichweite begrenzen und die Fahrzeuge teuer machen.
Bei BMW soll ebenfalls viel weiteres Geld in den Ausbau der Elektromobilität gesteckt werden - dabei bleibe der Kostenaufwand für E-Fahrzeuge hoch. "Derzeit müssen wir noch massiv in Vorleistung gehen", sagte Entwicklungschef Klaus Fröhlich der "Automobilwoche".
Wegen der im Vergleich zu Modellen mit Verbrennungsmotor oft hohen Produktionskosten und ihrer speziellen Batterien sind Elektroautos meist noch teurer. Bundesregierung und Autoindustrie hatten auch deshalb die Kaufprämie vereinbart, um die Nachfrage anzuschieben.
Er sei mit der Elektroflotte bei BMW noch nicht ganz zufrieden, räumte Fröhlich ein. "Wir hatten ursprünglich für 2020 eine Marktdurchdringung von zehn Prozent antizipiert." Das erreiche der Konzern momentan nicht. Man setze daher auch auf Plug-in-Hybride, deren Speicher sowohl über das Stromnetz als auch über den Verbrennungsmotor aufgeladen werden können. Bei der Hauptversammlung vor zwei Wochen hatten einige Aktionärsvertreter Kritik an BMWs E-Strategie geäußert, die inzwischen etwas an Tempo verloren habe./jap/DP/he
WOLFSBURG/MÜNCHEN (dpa-AFX)
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