Einigung in Sicht

US-Richter sieht Fortschritte auf Weg zu Einigung in VW-Abgasaffäre - Aktie steigt

25.05.16 14:30 Uhr

US-Richter sieht Fortschritte auf Weg zu Einigung in VW-Abgasaffäre - Aktie steigt | finanzen.net

Ein US-Bundesrichter hat dem Volkswagen-Konzern gute Fortschritte auf dem Weg zu einer Entschädigungsregelung im Abgas-Skandal bescheinigt.

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Die Verhandlungspartner seien "auf einem guten Weg", bis zu der vom Gericht gesetzten Frist am 21. Juni eine endgültige Vereinbarung einzureichen, sagte Richter Charles Breyer am Dienstag bei einer Zwischenanhörung in San Francisco. Für den 26. Juli setzte das Gericht bereits einen Termin an, um die Vereinbarung formell zu billigen.

   Positiv äußerte sich der Richter erneut über die Grundsatzeinigung, die im vergangenen Monat erzielt wurde. Sie sieht Entschädigungen für Autokäufer vor sowie das Angebot, dass VW das gebrauchte Auto mit der Schummel-Software zurückkauft.

   Die Grundsatzvereinbarung betrifft 480.000 Dieselfahrzeuge in den USA mit 2,0-Liter-Motoren. Die ebenfalls betroffenen rund 80.000 Dieselwagen mit 3,0-Liter-Motoren werden von der Vereinbarung nicht abgedeckt, hier lag zunächst noch keine Einigung vor.

   Volkswagen hatte monatelang mit dem US-Justizministerium, der Bundesumweltbehörde EPA und der kalifornischen Umweltbehörde Carb über den Vergleich verhandelt. Volkswagen hatte im September nach Ermittlungen in den USA eingeräumt, bei Umwelttests von Dieselfahrzeugen die Abgaswerte manipuliert zu haben. Die verbotene Software in den Wagen bewirkt, dass bei den Tests ein niedrigerer Schadstoffausstoß gemessen wird, als er im Normalbetrieb entsteht.

Die VW-Aktie kann im Mittwochshandel in die Gewinnzone vorrücken. Aktuell gewinnt das Papier rund 0,5 Prozent.

KURSABSTURZ 2015

Dennoch wirkt natürlich bei den VW-Vorzugsaktien das "Annus horribilis", das schreckliche Jahr 2015, noch negativ nach. Nur allzu schlecht in Erinnerung sind den Anlegern der Montag, der 21. September, sowie der darauf folgende Dienstag. Nachdem die Wolfsburger übers Wochenende Manipulationen von Abgastests bei Diesel-Fahrzeugen in den USA eingeräumt hatten, stürzten die Kurse zu Wochenbeginn ab: Am Montag war es von 162,40 Euro auf 132,20 Euro nach unten gegangen, bevor am Dienstag der Rutsch auf 106,00 Euro folgte.

Die Talfahrt sollte erst am 5. Oktober bei 86,36 Euro und damit auf dem tiefsten Stand seit 2010 enden. Von diesem Tiefstand hat sich das Papier mittlerweile wieder deutlich erholt. Die gute Kursentwicklung seit dem Herbst hat Gründe: So machen die Wolfsburger auf dem Weg zu einem Vergleich im "Dieselgate"-Mammutverfahren in den USA weiter Fortschritte.

BESSERUNG IM TAGESGESCHÄFT

Aber auch im eigentlichen Geschäft läuft es derzeit wohl recht gut. Nach Meinung des Analysten Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler scheint sich das Marktumfeld zumindest in Europa und in Asien zu verbessern. Zudem sei die Nachfrage robust und einige Händler würden auch wieder ihre Lager etwas aufstocken.

Nähere Informationen erhoffen sich die Anleger nun von den Geschäftszahlen zum ersten Quartal, die VW wegen der Aufarbeitung der Abgasaffäre erst am Dienstag, den 31. Mai, vorlegt. Nach einem Verlust in der vierten Jahreshälfte könnte die Marke VW trotz eines Umsatzrückgangs wieder profitabel sein, schrieb Analyst Sascha Gommel von der Commerzbank. Die Massenmarken jedoch dürften weiterhin unter der negativen Preisentwicklung gelitten haben.

  

SAN FRANCISCO (AFP)/dpa-AFX

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Bildquellen: Bocman1973 / Shutterstock.com, villorejo / Shutterstock.com

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