RWE beauftragt Goldman Sachs mit Dea-Verkauf
Der Energiekonzern RWE treibt den Verkauf seiner Explorations- und Fördertochter Dea voran.
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Wie zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen dem Wall Street Journal Deutschland berichteten, hat der Versorger die Bank Goldman Sachs beauftragt, einen Käufer für die Upstream-Sparte zu suchen. Der RWE-Vorstand hatte erst am Dienstag vergangener Woche die Veräußerung von Dea beschlossen.
RWE will mit dem Verkauf die eigenen Schulden reduzieren: Das Unternehmen bezeichnete das vorgesehene Geschäft in der vergangenen Woche als "wesentlichen Beitrag zur Stärkung der Finanzkraft". Die Details der Transaktion seien noch offen, berichtete RWE weiter. Auch am heutigen Montag gab eine Sprecherin des Konzerns keine weitere Stellungnahme ab. Auf eine Anfrage zur Beauftragung von Goldman Sachs sprach sie von Marktgerüchten. Bei Goldman wollte man die Informationen nicht kommentieren.
RWE könnte den Erlös aus einem Verkauf von Dea gut gebrauchen: Die Auswirkungen der deutschen Energiewende haben dem Konzern auch 2012 die Bilanz verhagelt. Unter dem Strich verdiente Deutschlands zweitgrößter Energiekonzern im vergangenen Jahr mit 1,31 Milliarden Euro rund eine halbe Milliarde Euro weniger als im ohnehin schon schwachen Vorjahr. Das Unternehmen musste 1,7 Milliarden Euro auf seine niederländischen Kraftwerke abschreiben. Deren Ertragsperspektiven hätten sich "marktbedingt stark verschlechtert", teilte RWE mit und begründete dies mit dem "massiven Ausbau der deutschen Solarstromkapazität".
RWE will auf seine Schwierigkeiten seit einiger Zeit mit Desinvestitionen reagieren: Der Energiekonzern hatte bislang geplant, Beteiligungen im Wert von 7 Milliarden Euro bis Ende 2013 abzugeben. RWE suchte zunächst auch Käufer für einzelne Projekte der Tochter Dea - vor allem solche in Ägypten. Zur Unterstützung hatte das Unternehmen die Deutsche Bank mandatiert. Angesichts der politischen Unsicherheiten in Nordafrika blieb das Käuferinteresse aber gering.
Das Desinvestitionsprogramm läuft auch insgesamt schleppend. RWE teilte in der vergangenen Woche mit, das Verkaufsziel in diesem Jahr voraussichtlich nicht zu erreichen. Ein Komplettverkauf von Dea könnte allerdings einiges Geld in die RWE Kasse der klammen RWE spülen: Analyst Alberto Ponti von der Bank Société Générale sagte, Analysten schätzten den Wert der Konzernsparte durchschnittlich auf rund 5,8 Milliarden Euro. In Branchenkreisen gelten Wintershall und Centrica als mögliche Käufer. Wintershall lehnte einen Kommentar ab, Centrica war kurzfristig nicht zu erreichen.
Dea gehört zu den erfolgreicheren RWE-Töchtern. Die Sparte, die in 14 Ländern Öl und Gas sucht sowie fördert, hat im Jahr 2012 rund 685 Millionen Euro zum Ergebnis des Versorgers beigetragen. Wegen gestiegener Gas- und Ölpreise verbesserte sich das Betriebsergebnis der Konzerntochter in dem Jahr um ein Viertel. Bis zum Jahr 2014 will Dea die eigene Gas- und Ölförderung von 30,8 Millionen Barrel Öläquivalent auf mehr als 40 Millionen Barrel ausweiten. Zugleich soll das Betriebsergebnis auf rund 800 Millionen Euro steigen.
Kontakt zu den Autoren: eyk.henning@dowjones.com und hendrik.varnholt@dowjones.com
DJG/hev/kla
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March 11, 2013 14:42 ET (18:42 GMT)
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Von Eyk Henning und Hendrik Varnholt
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