Heidelberger Druck-Aktie schießt 10 Prozent hoch

Das aktuelle Niedrigzinsumfeld wird für Heidelberger Druck immer mehr zur Belastung. Die Pensionsverpflichtungen sind immer mehr gestiegen und haben die Bilanz des Unternehmens belastet. Nun reagierte der Konzern. Wie der Druckmaschinenriese in einer adHoc-Mitteilung bekannt gab, haben sich Geschäftsleitung und Arbeitnehmervertreter auf eine Neuordnung der betrieblichen Altersversorgung geeinigt. "Mit der künftigen Regelung wird sie von einer endgehaltsorientierten Rentenzusage auf eine beitragsbasierte Kapitalzusage umgestellt", so der Konzern am Freitagnachmittag.

Durch den damit verbundenen Effekt soll die Bilanz so um rund 100 Millionen Euro entlastet werden. Das operative Ergebnis (Ebitda) wird durch die Maßnahme im laufenden Geschäftsjahr einmalig um 50 Millionen Euro erhöht.

Die nun erfolgte Umstellung der betrieblichen Altersversorgung ist eine Reaktion auf das aktuelle Niedrigzinsumfeld, das infolge der anhaltenden Niedrigzinspolitik im Euro-Raum für immer größere Belastungen in der Bilanz gesorgt hatte. Da Heidelberger Druck eigenen Angaben zufolge nicht mit einer schnellen Umkehr dieses Trends rechnet und die Rückstellungen für garantierte Rentenleistungen in den vergangenen Jahren immer wieder deutlich erhöht werden mussten, ist die Maßnahme nur folgerichtig.

Dies sehen auch die Anleger so: Die Aktie des Unternehmens schießt innerhalb von wenigen Minuten um bis zu zehn Prozent nach oben und notiert aktuell auf dem höchsten Stand seit August 2014.

Der Anteilsschein hatte in den vergangenen Wochen immer wieder von Gerüchten um ein mögliches Einstiegsinteresse des US-Investors Warren Buffett profitiert. In einem Interview mit dem "Handelsblatt" hatte Buffett eine Kaufoffensive in Deutschland angekündigt. "Wir sind auf jeden Fall interessiert, weitere deutsche Unternehmen zu kaufen". Viele Anleger hatten daraufhin auch Heidelberger Druck als mögliches Investitionsprojekt ausgemacht.