DAX markiert weiteres Allzeithoch und steigt über 12.200 Punkte
Der DAX hat am Montag zuerst eine weitere Tausendermarke geknackt und dann auch danach noch einmal kräftig zugelegt. Nun notiert der deutsche Leitindex erstmals in seiner Geschichte über der Marke von 12.200 Punkten.
Nach einer schon neun Wochen andauernden Gewinnstrecke ist der DAX am Montag erstmals in seiner Historie über 12.000 Punkte gestiegen. Doch das war noch nicht das Ende: Am Montagnachmittag kletterte der DAX weiter und erreichte einen Stand von über 12.200 Punkten. Das Allzeithoch des deutschen Börsenbarometers liegt nun bei 12.219,05 Zählern. Der Schlusskurs belief sich am Montag auf 12.167,72 Punkte. Seit Jahresbeginn hat der Index nun bereits um fast 25 Prozent zugelegt. Gerade einmal zwei Monate hat der deutsche Leitindex für die letzten 2.000 Zähler gebraucht.
"Die Rally kann durchaus noch eine Weile so weiter gehen. Dennoch nimmt auf dem hohen Niveau die Nervosität der Bullen zu", sagt Andreas Paciorek, Marktanalyst bei CMC Markets. Groß sei die Verführung, die seit Jahresbeginn aufgelaufenen DAX-Gewinne mitzunehmen. Jedoch fehlten für das dann frei werdende Geld im Niedrigzinsumfeld die Alternativen. "Das hält die meisten von größeren Verkäufen ab", sagt Paciorek.
"Fallende Kurse scheint es nicht mehr zu geben", kommentierte Franz-Georg Wenner vom Börsenstatistik-Magazin "Index-Radar" die Entwicklung. Viele Anleger warteten bisher vergeblich auf eine Korrektur, um günstiger in den Markt zu kommen, und stiegen gezwungenermaßen zu höheren Kursen ein. "So setzt sich eine Spirale in Gang, die ständig am Leben bleibt."
Den Treibstoff für die Rally liefert die EZB: Sie pumpt seit einer Woche mit umfangreichen Staatsanleihekäufen Geld in die Märkte und zwingt die Anleger mit Zinsen auf einem historisch niedrigen Niveau, Aktien zu kaufen - es fehlen schlicht die Alternativen. Zudem stützt der Kursverfall des Euro die Kurse. Die Gemeinschaftswährung ist kurz davor, mit dem US-Dollar vom Wert her gleichzuziehen. Das hilft der Exportwirtschaft, weil deutsche Waren dadurch im Ausland günstiger werden.
Trotz inzwischen hoher Risiken, die eine Konsolidierung beim Dax nur als Frage der Zeit erscheinen ließen, müssten die Kurse nicht zwangsläufig fallen, erläuterte Experte Wenner. "Auch eine Seitwärtsbewegung auf hohem Niveau ist durchaus denkbar." Bei unerwarteten negativen Ereignissen könne es aber "sehr schnell sehr ungemütlich werden", da dann "alle zugleich durch den Ausgang wollen", warnte der Experte.
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