So wurde John Collison mit einer cleveren Idee der jüngste Selfmade-Milliardär der Welt
22.01.17 19:57 Uhr
Der 26-Jährige Ire John Collison ist seit November 2016 der jüngste Selfmade-Milliardär der Welt. Forbes schätzt sein aktuelles Vermögen auf rund 1,1 Milliarden US-Dollar. Durch Fundraising katapultierte er den Wert seines Startups in astronomische Höhen.
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Im Jahr 2010 gründete John Collison zusammen mit seinem Bruder Patrick Collison das Startup Stripe. Dabei handelt es sich um eine Software-Plattform, über die Firmenkunden alle ihre Online-Zahlungen abwickeln können. Der PayPal-Konkurrent Stripe ist aktuell in 25 verschiedenen Ländern aktiv und beschäftigt über 550 Mitarbeiter. Zu den bekanntesten Kunden von Stripe gehören unter anderem Twitter, SAP, Salesforce, Kickstarter, Shopify und Lyft.
Mit Hilfe eines Fundraising-Verfahrens kletterte der Firmenwert von Stripe im November 2016 auf sagenhafte 9,2 Milliarden US-Dollar. Dieses Ergebnis machte John Collison zum jüngsten Selfmade-Milliardär der Welt. Damit löste er den bisherigen Spitzenreiter und Snapchat-Gründer Evan Spiegel ab, da der Stripe-Gründer lediglich zwei Monate jünger als Evan Spiegel ist.
Was bedeutet Fundraising?
Der aus dem englischen Wortschatz stammende Begriff hat sich inzwischen im deutschen Sprachgebrauch etabliert und findet vor allem in der Gründerszene häufige Verwendung. Fundraising beschreibt eine Art von Mittelbeschaffung oder Finanzmittelbeschaffung. Hierbei geht es nicht zwangsläufig um Mittel in Form von Geld, sondern auch um Ressourcen in Form von Dienstleistungen und Sachleistungen. Nach der letzten Finanzierungsrunde von John Collison geht man davon aus, dass er persönlich noch rund 12 Prozent der Firmenanteile von Stripe besitzt.9-Milliarden Unternehmensbewertung
Dank einiger im Silicon Valley ansässiger Risikokapitalgeber konnte Stripe sehr schnell wachsen. Zu den ersten Investoren gehörten Andreessen Horowitz, Peter Thiel, Max Levchin, Elon Musk und Sequoia Capital. Wobei erst die jüngste Beteiligung durch CapitalG zu einer Unternehmensbewertung von neun Milliarden US-Dollar führte. CapitalG ist die Venture-Capital-Gesellschaft der Google-Mutter Alphabet. Sie investierte letzten November rund 150 Millionen US-Dollar in Stripe.Gute Ideen können reich machen
Trends frühzeitig zu erkennen, ist eine wahre Kunst. Auch John Collison nutzte die Gunst der Stunde für sein Startup-Unternehmen. Am Rande der Digitalkonferenz DLD 2017 in München sagte Collison: "Es gab damals keine anderen Unternehmen, die angeboten haben, was wir anbieten. Wir hatten so gut wie keine Konkurrenz". Weiter meint er: "Es gibt immer wieder Innovationen, die eine völlig neue Plattform schaffen. Auf dieser Grundlage entstehen wieder viele neue Geschäftsmodelle und Unternehmen". So wird es auch in Zukunft neue Entwicklungen und Innovationen geben, welche die Märkte revolutionieren und ihre Erfinder reich machen.Nicht der erste Erfolg der Collison-Brüder
Das Geschwisterpaar John und Patrick feiern mit Stripe nicht ihren ersten Erfolg. Sie gründeten auch das Online-Auktionssystem Auctomatic. Das Markt-Management-System verwaltet und optimiert Verkäufe von Händlern auf Plattformen wie eBay und Amazon. Die Übernahme von Auctomatic durch Live Current Media im Jahr 2008 machte die damaligen Teenager schon zu Millionären.Blick in die Zukunft
Als nächste große Innovation sieht Collison das sogenannte Deep Learning. Dieser Prozess beschreibt eine Optimierungsmethode von künstlich neuronalen Netzen, eine Art künstlicher Intelligenz auf Grundlage von Algorithmen. Mit diesen Prozessen soll die Interaktion zwischen Mensch und Maschine verbessert werden. Hierbei spielt auch die Spracherkennung von Computern eine immer wichtigere Rolle. Laut Collison könnten im Bereich Deep Learning viele neue Geschäftsideen entstehen.Pierre Bonnet/ Redaktion finanzen.net
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