Chart-Check

Chartanalyse: DAX - Schafft er den Dreh?

10.01.11 16:44 Uhr

Das sieht nicht gut aus: Fallende Tendenz zum Jahresauftakt und nun der Rutsch unter den mittelfristigen Aufwärtstrend. Nur ein schneller Spurt über die 7000er Marke kann noch helfen.

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Analyse-Datum: Montag, 10. Januar 2011

Diagnose: Der Start ins Neue Jahr läuft für den DAX bisher nicht gerade rund. Während die wichtigen US-Indizes in der Vorwoche neue Jahreshochs markierten, schwinden beim deutschen Aktienindex immer mehr die Kräfte. Zum Wochenauftakt wurde nun auch noch der seit Ende August 2010 bestehende Aufwärtstrend nach unten verletzt. Noch kein Beinbruch. Aber es drängt sich allmählich der Verdacht auf, dass sich die Konsolidierung weiter zur Unterseite ausdehnt und damit das Top-Bildungsszenario heraufbeschwören könnte. Zudem konnte das Barometer in der Vorwoche seine überverkaufte Markttechnik nicht gewinnbringend für sich nutzen.

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Der S&P 500 verliert am Montag zur Stunde 0,6 Prozent und steuert damit auf seine Unterstützung im Bereich bei 1260 Zählern zu, die zum Jahresende das schwankungsarme Kursniveau darstellte. In der vergangenen Woche hatte der Index eine neue Jahresbestmarke bei 1278 Punkten aufgestellt. Das hohe Niveau und die weiterhin günstige Markttechnik sprechen für das Fortbestehen des übergeordneten Aufwärtsszenarios, denn auch auf Monats- und Wochenbasis zeigen sich die Trends intakt.

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S&P 500: 6-Monats-Chart
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Der Dow Jones markierte am vergangenen Mittwoch ein neues Hoch bei 11.742 Punkte. Auch er geht heute mit einem Abschlag von 0,6 Prozent auf 11.610 Zählern auf Konsolidierungskurs. Der charttechnische Ausblick ist auch bei ihm weiterhin positiv.

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Dax: 6-Monats-Chart
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Prognose: Der DAX hat es in der Hand: Um weitere Kursgewinne in Richtung des Jahreshochs aus 2010 bei 7087 Zählern zu generieren, müsste er nachhaltig und schnell die 7000 Punkte-Marke zurückerobern. Die würde im Anschluss auch die Bahn für einen Anstieg bis auf 7200 Punkte freimachen.

Anderenfalls hätte die aktuelle Verletzung der unteren Aufwärtstrendkanallinie bei derzeit 6955 Punkten weitere deutliche Abgaben zur Folge. Diese würden den Index bis auf zirka 6670 Stellen führen, der nächsten sinnvollen Haltezone.

Erwartung: Zurückeroberung der 7000 Punkte-Marke, beim nachhaltigen Überwinden der Jahresbestmarke aus 2010 (7087 Punkte) weiter aufwärts in Richtung 7200 Punkte. Die nachfolgende Widerstandszone zwischen rund 7190 und 7232 Punkten aus 2007 und 2008 sollte sich danach jedoch als massiv erweisen, die nur im Zuge einer freundlichen Wall Street zu stemmen ist. Kurzzeitige Konsolidierungen sind weiter Bestandteil der Aufwärtsbewegung

Von einer Top-Bildung ist auszugehen, wenn die Marke bei 6330/6300 Punkten nach unten gebrochen wird. Dies würde weiteres Korrekturpotenzial von zirka 500 Punkten nach sich ziehen.

von Karen Szola, Technische Analystin Euro am Sonntag

Ziel der Technischen Analyse ist es, aus Kursverläufen künftige Trends vorherzusagen. Die Technische Analystin Karen Szola untersucht an dieser Stelle interessante Aktien und Indizes auf charttechnische Signale und stellt ihre Prognose.

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