Chart-Check

Chartanalyse: DAX - Freundlicher September-Ausklang

29.09.11 15:20 Uhr

Nach dem bisherigen volatilen Tagesverlauf kämpft sich der DAX am Nachmittag deutlich ins Plus. Ob der Doppelboden allerdings nachhaltig bestätigt wird, ist noch nicht entschieden.

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Indizes

22.219,1 PKT 154,6 PKT 0,70%

5.484,8 PKT 108,9 PKT 2,03%

Analyse-Datum: Donnerstag, 29. September 2011

Diagnose: Am Donnerstag notiert der DAX unverändert in der Handelsspanne seines Vortages und pendelt damit zwischen leichten Kursgewinnen und -verlusten hin und her. Am Dienstag startete der Index mit einer neuen Aufwärtskurslücke zwischen 5415 und 5483 Zählern in den Tag, die noch nicht wieder geschlossen wurde. Zudem überwand er nachfolgend das Widerstandsbündel bei rund 5500 Punkten, das sich aus Horizontaler und kurzfristigem Abwärtstrend zusammensetzt. Im Anschluss kletterte das Aktienbarometer bis zur nächsten Barriere bei 5656 Zählern, die aus dem Zwischenhoch von Mitte September resultiert und erreichte damit sein erstes Kursziel.

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Trotz redlicher Bemühungen gelang es dem S&P 500 zur Wochemitte nicht, wieder in seinen Aufwärtstrend aus dem August zurückzukehren. So prallte er an der Trendlinie nach unten ab und verlor rund zwei Prozent auf 1151 Punkte. Die leichte Schwächetendenz hatte sich bereits am Dienstag angekündigt, denn der Index war im Tageshoch bis auf knapp 1196 Zähler gestiegen, konnte dieses Niveau jedoch bei einem Schlussstand von 1175 Zählern nicht halten. Übergeordnet löste der US-Index in der vergangenen Woche seine Bären-Flagge auf, die ein formaltechnisches Kursziel bei 1020 Punkten aktivierte. Die im Chart eingezeichnete Kopf-Schulter-Formation mit der Nackenlinie bei 1120 Zählern kommt auf selbiges Kursziel.

Der Vollständigkeit halber sei neben dem bereits in früheren Analysen besprochenen Todeskreuz auf ein weiteres Warnsignal hinzuweisen. So sorgte der Kurssturz vom letzten Donnerstag für ein „Hindenburg Omen“. Allerdings bedarf es innerhalb der nächsten 36 Tage eines weiteren Omens zur Bestätigung. Zutreffend hatte dieses negative Chartsignal vor dem Crash von 1987 rechtzeitig gewarnt. Eine ausführliche Beschreibung zur Definition des Hindenburg Omens finden sie unter VTADwiki und bei Wikipedia.


S&P 500: 6-Monats-Chart
(Zum Vergrößern bitte Chart anklicken)

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Bis zum Quartalsende und maximal bis Anfang nächster Woche rechne ich mit einer Fortsetzung der Stabilisierung und einem eventuellen nochmaligen Anstieg bis in den Bereich bei 1180 Punkten (Window Dressing), bevor es dann im Oktober zu neuen Tiefs kommen sollte.


Dax: 6-Monats-Chart
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Prognose: Auch der DAX sollte bis zum Ende des Septembers und eventuell einige Tage darüber hinaus sein Niveau halten können. Die Region bei 5656 Zählern ist als Kurziel abgearbeitet. Auf der Oberseite liegt der nächste Widerstand bei rund 5830 Punkten. Im Oktober könnte es nochmals zu deutlicheren Kursrückgängen unter die Marke bei 5000 Zählern kommen, bevor es wieder gen Norden geht. Diese Bewegungstiefs sollten dann aber das Jahrestief markieren.

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Hinzuweisen ist noch auf den zuletzt gebildeten Doppelboden im September, der mit dem signifikanten Sprung über die Nackenlinie bei 5656 Punkten, also noch nicht auf Wochenschlusskursbasis bestätigt, ein rechnerisches Anstiegspotenzial von zirka 600 Zählern aktiviert. Mit dem Rückfall unter die besagte Linie wäre die Formation negiert.

Solange der Index seine ehemalige Schlüsselunterstützung über dem 7000 Punkte-Niveau nicht wieder sieht, muss übergeordnet von weiter rückläufigen Notierung ausgegangen werden. Damit sollte auch eine Rückkehr zu den alten Jahreshochs passé sein. Zudem wird die Analogie zur Marktentwicklung in 2007 mit anschließenden starken Kursrückgang immer deutlicher.

von Karen Szola, Technische Analystin Euro am Sonntag

Ziel der Technischen Analyse ist es, aus Kursverläufen künftige Trends vorherzusagen. Die Technische Analystin Karen Szola untersucht an dieser Stelle interessante Aktien und Indizes auf charttechnische Signale und stellt ihre Prognose.

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