Bundesbankpräsident lehnt Staatsschuldenmonetisierung ab

08.11.11 17:05 Uhr

   BERLIN (Dow Jones)--Bundesbankpräsident Jens Weidmann hat sich dagegen ausgesprochen, das Problem überhöhter Staatsschulden im Euroraum mit der Notenpresse zu lösen. "Eine Kombination aus Geldmengenanstieg und erhöhten Inflationserwartungen würde letztlich zu höherer Inflation führen", sagte das Mitglied des Rats der Europäischen Zentralbank (EZB) am Dienstag laut vorab verbreitetem Redetext in Berlin. Er verwies zudem darauf, dass eine monetäre Finanzierung innerhalb einer Währungsunion zu einer gemeinsamen Haftung der Steuerzahler für die Staatsschuldenrisiken führen würde. "Das wäre das gleich wie die Ausgabe von Euro-Bonds", sagte er.

   Weidmann sprach sich auch erneut gegen Vorschläge aus, die Schlagkraft des Euro-Rettungsfonds EFSF unter Beteiligung der Zentralbanken zu erhöhen. Auch die Nutzung von Währungsreserven als Sicherheit in einem Finanzvehikel, dass Staatsanleihen kaufe, wäre eine klare Verletzung des Verbots der Monetisierung von Staatsschulden, sagte der Bundesbankpräsident und fügte hinzu: "Deshalb bin ich froh, dass sich die Bundesregierung unserem Widerstand gegen den Einsatz deutscher Währungs- oder Goldreserven zur Unterstützung anderer Eurozone-Länder angeschlossen hat."

-Von Hans Bentzien, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 29725 300, Hans.Bentzien@dowjones.com DJG/hab (END) Dow Jones Newswires

   November 08, 2011 10:35 ET (15:35 GMT)

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