Großbritannien verweigert Finanzhilfe für Griechenland

Großbritanniens Schatzkanzler George Osborne stellt sich gegen jeden Versuch, britische Steuergelder bei der Rettung Griechenlands einzusetzen.
Diese "laute und klare Botschaft" habe Osborne einem europäischen Amtskollegen übermittelt, berichteten britische Medien. "Großbritannien ist nicht im Euro", sagte er. "Die Vorstellung, dass britische Steuerzahler bei der Griechenland-Einigung einspringen könnten, ist ein Rohrkrepierer."
Die Euro-Finanzminister prüfen eine Reihe von Optionen für eine Brückenfinanzierung. Denn bis Griechenland Geld aus einem ESM-Rettungsprogramm bekommen würde, könnte es bis zu vier Wochen dauern. Das Land hat aber einen kurzfristigen Finanzbedarf von 7 Milliarden Euro.
Bei ihrer Sitzung am Montag sprachen die Euro-Finanzminister über eine Reaktivierung des EU-Rettungsfonds EFSM. Er hat noch Kapazitäten über 11,5 Milliarden Euro. Da es sich um ein EU-Budget handelt, müssten aber alle Staaten zustimmen, also auch Großbritannien. Am Dienstag treffen sich die 28 Finanz- und Wirtschaftsminister der EU in Brüssel.
Bis zum Start des neuen Hilfsprogramms fehlt der Regierung in Athen Geld, um Schulden zurückzuzahlen. So wird am kommenden Montag einschließlich Zinsen eine Rate von 4,2 Milliarden Euro an die Europäische Zentralbank (EZB) fällig. Bis Mitte August schätzen die Geldgeber den Finanzbedarf auf insgesamt 12 Milliarden Euro.
"Wir prüfen alle Instrumente und Mittel, die wir nutzen können", sagte Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem zur Brückenfinanzierung. Allerdings hätten alle "Nachteile". Der finnische Minister Alexander Stubb Stubb sagte, die "Schwierigkeit" liege darin, dass die Mitgliedstaaten "ohne Auflagen kein frisches Geld auf den Tisch legen wollen". LONDON (Dow Jones)
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