Auslandsaktien

Short Seller setzen den Hebel an

09.07.11 08:00 Uhr

Short Seller sind zurück. Vor allem chinesische Firmen, die an Auslandsbörsen notieren, sind dabei ins Visier von Hedgefonds geraten, die auf fallende Kurse spekulieren.

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von Klaus Schachinger, Euro am Sonntag

Sie leihen sich Aktien von langfristig orientierten Anlegern wie Pensions- und Staatsfonds oder von Versicherungskonzernen. Diese Papiere verkaufen sie, um sie später möglichst günstig zurückzukaufen. Der Hebel für die Short Seller bei Papieren chinesischer Firmen sei dabei vor allem die „geringe Transparenz in deren Bilanzen“, sagt Will Duff Gordon, Analyst des Datendienstleisters Data Explorers. Diese Intransparenz sei jetzt „ein großes Thema, sowohl in Amerika als auch in Europa“. Sie erzeugt große Kursrisiken.

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Nach einem Analystenbericht über angeblich falsche Angaben in der Bilanz des Plantagenkonzerns Sino Forest stürzte die Aktie von 19 auf fünf Kanadische Dollar. Die Aktien der deutsch-chinesischen Asian Bamboo wurden mitgerissen. Short Seller deckten sich mit Asian-Bamboo-Papieren ein und verstärkten den Trend. Vorläufig gestoppt wurde die Korrektur nur durch den Appell von Asian-Bamboo-Aktionär Deminor, keine weiteren Aktien zu verleihen. Die Großaktionäre GAM Holding und Wellington Partners erhöhten ihre Anteile.

Im Überblick: Welche Aktien unter Shortsellern zu leiden haben (PDF)

Die Beteiligungen der Short Seller, zurzeit 36 Prozent, bleiben allerdings hoch. „Chinesische Firmen versuchen derzeit Zweifel der Investoren auszuräumen. In einigen Fällen scheint es zu funktionieren“, so Gordon. Der größte Anteil des Leihgeschäfts finde in Amerika statt, aber auch europäische Pensionsfons, Staatsfonds und deutsche Fondsgesellschaften verliehen Aktien gegen Gebühr und Sicherheiten in Form anderer Wertpapiere. „Mit dem Einkommen verbessern sie ihre Rendite“, sagt Marktforscher Gordon. Aktien würden über Tage, Wochen, Monate aber auch Jahre geliehen. Vor dem Ausbruch der globalen Finanzkrise wurden nach Angaben von Data Explorers weltweit jährlich 20 Milliarden Dollar für geliehene Aktien bezahlt. Aktuell seien es etwa acht Milliarden Dollar.


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Stark beteiligt sind Short Seller nach Zahlen von Data Explorers auch in den Sektoren Solar, Halbleiter und Einzelhandel. Hier setzen sie auf eine rasche Verschlechterung der Branchenperspektiven. Beispiel Solar: Obwohl die langfristigen Perspektiven gut sein dürften, ist der kurzfristige Ausblick wegen der Kürzung in der staatlichen Förderung, der Verschiebung von Projekten sowie Überkapazitäten in der Produktion pessimistisch. Damit sei die Solarbranche ein ideales Umfeld für Short Seller, meint Data Explorers Mann Gordon. Langfristig orientierte Investoren erhöhen derzeit ihr Engagement im Sektor und damit auch die Anzahl der Papiere, die für das Leihgeschäft an Short Seller potentiell zur Verfügung stehen.

Am Freitag brachte ein pessimistischer Kommentar von Goldman Sachs deutsche Solarwerte unter Druck. Die Analysten der US-Bank warnen vor der wachsenden Konkurrenz der Hersteller aus den USA und China, die durch niedrigere Preise in den Markt drängten. Wenn, wie beim Solarzellen-Hersteller Q-Cells, auch das Management Vertrauen verspielt hat, ist die Quote der Short Seller besonders hoch. Bei Q-Cells aktuell knapp 55 Prozent (siehe Tabelle). Aber auch exzellent geführte Firmen wie der LED-Maschinenbauer Aixtron können sich Short Sellern nicht entziehen. „Es herrscht Unsicherheit über die Entwicklung der von unseren Kunden bedienten Märkte. Wir sind deshalb permanent mit allen Investoren im Gespräch, um ihre Fragen sowie die Zyklen und Trends im LED-Markt so detailliert wie möglich zu erklären“, sagt Aixtron-Investor-Relations-Chef Guido Pickert.

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