DAX-Umfrage: Frauenquote ist die falsche Antwort

Die Pläne der Bundesregierung zur Einführung einer gesetzlichen Frauenquote insbesondere in Aufsichtsräten stoßen bei zahlreichen DAX-Konzernen auf Ablehnung.
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von Wolfgang Ehrensberger, €uro am Sonntag
Die meisten Unternehmen verweisen zudem auf eigene Initiativen und Zielsetzungen, mit denen sich Chancengleichheit zwischen Männern und Frauen in Führungspositionen besser herstellen lasse. Das ist das Ergebnis einer Umfrage von €uro am Sonntag unter DAX-Unternehmen.
Eine Beiersdorf-Sprecherin sagte, die größte Herausforderung in der Karriereplanung für Frauen liege in der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Gefragt seien Kinderbetreuung und flexible Arbeitszeitmodelle.
Der Ruf der "Quotenfrau"
Eine starre Quotenregelung sei ein "bürokratisches Instrument, mit dem neu berufene Frauen auf Top-Positionen fast zwangsläufig in den Ruf der ,Quotenfrau‘ geraten", heißt es beim Energieversorger Eon. Ingenieurkonzerne wie ThyssenKrupp sehen Besetzungsprobleme, wenn die Anzahl der Frauen in Führungspositionen deutlich über dem Frauenanteil in der Gesamtbelegschaft liegen soll, der derzeit nach Angaben eines Sprechers neun Prozent beträgt. Gerade auf derartige branchentypische Besonderheiten nimmt die Quotenregelung keine Rücksicht. Bei Fresenius und FMC (Frauenquote im Aufsichtsrat: null) wiederum verweist man darauf, dass unter den 1000 Top-Führungskräften der beiden Gesundheitskonzerne ein Drittel bereits weiblich sei. Der Anteil werde weiter steigen, eine Quote brauche man dazu nicht.
Die Berliner Regierungskoalition hatte am Dienstag einen Gesetzentwurf auf den Weg gebracht, der im Kern eine zwingende Frauenquote von 30 Prozent für die Aufsichtsräte der 100 großen deutschen Aktiengesellschaften ab 2016 vorsieht. Gelingt dies nicht, sollen die betreffenden Sitze leer bleiben. Der Gesetzentwurf soll am 11. Dezember verabschiedet werden, die Neuregelung könnte ab Mitte 2015 gelten.
Eingriff in Anteilseignerrechte
Zehn von 30 DAX-Konzernen erfüllen derzeit die geplante Frauenquote von 30 Prozent im Aufsichtsrat. Der Schnitt liegt insgesamt bei knapp 25 Prozent Frauenanteil. Nimmt man MDAX, SDAX und TecDAX noch dazu, liegt der Frauenanteil bei etwa 19 Prozent. Zum Vergleich: Der Frauenanteil in den Kontrollgremien staatlicher Unternehmen beträgt nach Schätzungen 21 Prozent, bei der Deutschen Bahn etwa 15 Prozent.
Gerade in Branchen mit traditionell niedrigem Frauenanteil sei es schwierig, weibliche Führungskräfte aufzubauen, glaubt Industrie- und Handelskammer-Präsident Eric Schweitzer. "Die Frauenquote ist die falsche Antwort auf ein wichtiges Thema." Statt einer Quote seien bessere Rahmenbedingungen für Frauen nötig, wie etwa an den Berufsalltag angepasste Kita-Öffnungszeiten und Ganztagsschulen, so der DIHK-Präsdient. Durch die Quote werde zudem nicht nur die Wahlfreiheit der Anteilseigner massiv eingeschränkt. Falls mangels Kandidatinnen ein Stuhl leer bleibe, könne Fachkompetenz verloren gehen und die Arbeit des Gremiums geschwächt werden. "Falls mehrere Stühle leer bleiben, kann die Beschlussfähigkeit des Gremiums eingeschränkt sein."
Für Oliver Stettes vom Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) leistet das geplante Gesetz "keinen Beitrag, um die Ursachen für Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen zu beheben".
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