5 DINGE, die im Aktionsprogramm Zukunft Mittelstand wichtig sind

23.07.15 15:33 Uhr

   Von Stefan Lange

   BERLIN (Dow Jones)--Das Bundeswirtschaftsministerium, der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) haben sich auf gemeinsame Ziele für eine moderne Mittelstandspolitik geeinigt. Das Programm wurde am Donnerstag in Berlin vorgestellt. Vor allem fünf Bereiche sollen mit dem "Aktionsprogramm Zukunft Mittelstand" angegangen werden:

   - Gründergeist

   Die Zahl der Gründungen ist den Angaben zufolge von 1995 bis 2014 um mehr als 30 Prozent zurückgegangen. Um dem zu begegnen, soll unter anderem schon in den Schulen für den Berufsweg "Unternehmer/Unternehmerin" geworben werden. Junge Start-Up-Unternehmen sollen verstärkt mit etablierten Unternehmen vernetzt werden, die Beratungsförderung für Gründer - einschließlich des Gründercoaching Deutschland - und für bestehende kleine Mittelständler wird Anfang 2016 effizienter gestaltet.

   - Digitalisierung

   Zur Unterstützung des Technologietransfers in den Mittelstand sollen in diesem Jahr bundesweit bis zu fünf Kompetenzzentren eingerichtet werden. Dort können sich mittelständische Unternehmen und Handwerksbetriebe über aktuelle Herausforderungen und Entwicklungen, neue Technologien und neue Geschäftsmodelle informieren, um sich fit für die digitale Zukunft zu machen.

   - Finanzierung

   Durch die Neuauflage einer ERP/EIF-Wachstumsfazilität mit einem Volumen von 500 Millionen Euro wird künftig der Kapitalbedarf schnell wachsender, kapitalintensiver Unternehmen in einer Größenordnung zwischen 30 und 40 Millionen Euro gedeckt. Die Mittel, die gemeinsam mit der Europäischen Investitionsbank ausgereicht werden, sollen im Laufe des Jahres 2015 zur Verfügung stehen. Der ERP/EIF-Dachfonds erhöht sein Fondsvolumen von 1 Milliarde Euro auf 1,7 Milliarden Euro.

   - Fachkräfte

   Attraktivität und Qualität der beruflichen Ausbildung sollen durch die "Allianz für Aus- und Weiterbildung 2015-2018" deutlich verbessert werden. Jeder ausbildungsinteressierte junge Mensch soll einen Pfad aufgezeigt bekommen, der ihn frühestmöglich zu einem Berufsabschluss führt. Das Förderprogramm "Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen bei der passgenauen Besetzung von Ausbildungsplätzen sowie bei der Integration von ausländischen Fachkräften" wurde um zusätzliche Beratungskomponenten erweitert. Insbesondere kleinere Mittelständler sollen künftig noch stärker bei der Fachkräftesicherung unterstützt werden.

   - Bürokratieabbau

   Das Bürokratieentlastungsgesetz führt Buchführungs-, Aufzeichnungs- und statistische Mitteilungspflichten zurück. Die einzelnen Maßnahmen des Artikelgesetzes entlasten den Mittelstand mit rund 744 Millionen Euro pro Jahr spürbar, wie Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel erklärte. Um Unternehmensgründungen zu erleichtern, sollen sich die Behörden noch stärker untereinander vernetzen und als Dienstleister auftreten. Durch den Einsatz der elektronischen Rechnung lassen sich den Angaben zufolge mehrere Milliarden Euro Verwaltungsaufwand pro Jahr in den Unternehmen einsparen - national und auch auf EU-Ebene soll für die Durchsetzung dieses Standards geworben werden.

   (Weitere Informationen sind unter anderem auf der Homepage des Wirtschaftsministeriums zu finden: http://www.bmwi.de/DE/Presse/pressemitteilungen,did=720694.html)

   Kontakt zum Autor: stefan.lange@wsj.com

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