Marc Faber: Der bevorstehende Crash wird die Gewinne der letzten fünf Jahre auslöschen
Der Schweizer Investor Marc Faber ist als Untergangsprophet bekannt. In einem CNBC-Interview hat er nun den nächsten verheerenden Kurseinbruch vorausgesagt. Schwarz sieht "Mr. Doom" vor allem für US-Aktien - insbesondere für Tesla.
Eine riesige "Vermögenspreis-Inflation" werde explodieren, sobald die Dinge aus den Fugen geraten sind. Das prophezeite Marc Faber im Interview mit dem US-Sender CNBC. Und die Dinge werden bald aus den Fugen geraten, glaubt man dem bekannten Crash-Propheten.
Marc Faber: "Wir sitzen alle auf der Titanic"
Der nächste Crash stehe unmittelbar bevor, so Faber. Möglicherweise werde bereits im kommenden Jahr der S&P 500 bis auf magere 1.100 Zähler einbrechen - das wäre ein Minus von nahezu 50 Prozent. Die Kursgewinne der letzten fünf Jahre würden damit regelrecht pulverisiert. Die Aussicht auf den kommenden Crash beeindruckt Faber dabei nur wenig. Ein solcher Absturz sei nichts Ungewöhnliches, betont "Mr. Doom" im Interview. Er habe in seinem Leben mehrfach Kurseinbrüche von 40 oder 50 Prozent erlebt.Auch die jüngste Rekordjagd an den US-Märkten sieht der Investor mit Skepsis. Die Märkte seien zuletzt nicht etwa durch Aktienkäufe angetrieben worden, so Faber, sondern vielmehr von Aktienrückkäufen von Unternehmen und Firmen-Übernahmen. Erschwerend hinzu kämen die Notenbanken, die die Märkte mit Geld fluten und dadurch die Volatilität ankurbeln und hier und da Vermögenspreise in die Höhe treiben würden. Die Hauptschuld sieht Marc Faber dabei nicht einmal bei der US-Notenbank, sondern vielmehr bei der Europäischen Zentralbank, der Bank of Japan und der Bank of England. "Wenn Geld gedruckt wird, geht immer irgendwas im Preis nach oben", erklärt Faber.
So sichert sich Marc Faber gegen den Crash ab
Von US-Aktien hält Faber daher aktuell nicht viel. Er setzt jedoch auf US-Anleihen und sieht in den Schwellenländern noch einiges Potenzial. Daneben findet sich in Fabers Portfolio noch Gold und Silber - ein sehr lohnendes Investment in diesem Jahr. Während Gold um rund 27 Prozent in die Höhe kletterte, erhöhte sich der Silberpreis sogar um stolze 46 Prozent. "Ich besitze Anleihen und Aktien aus Schwellenländern, das macht rund 40 Prozent des Portfolios aus und ich besitze US-Staatsanleihen, die sich in den vergangenen Jahren sehr positiv entwickelt haben und ich besitze Gold", stellt Faber klar. Schwellenländer seien zwar 2011 schlechter gelaufen als US-Aktien, doch die Phase relativer Schwäche sei in diesem Jahr beendet. Mutige Anleger könnten jedoch auch in überbewerteten Aktien short gehen, überlegt Faber weiter. Tesla werde etwa "wahrscheinlich irgendwann auf null fallen". Sobald sich der Elektroautomarkt hin zu einem Massenmarkt entwickelt habe, werde jeder andere Autobauer E-Autos viel günstiger und wahrscheinlich effizienter herstellen können als Tesla, prophezeit der Investor. Für den bevorstehenden Crash empfiehlt Marc Faber Anlegern, als Absicherung einen Teil des Vermögens in US-Staatsanleihen zu investieren. Bei dem erwarteten Aktiencrash würden diese zulegen können, so Faber."Mr. Doom" trifft oft ins Schwarze
Marc Faber ist als Untergangsprophet bekannt. Doch seine Prophezeiungen treffen recht häufig zu - und es sind darüber hinaus nicht ausschließlich Untergangsszenarien, die Faber vorhersagt. Zum Jahresende 2015 etwa, prognostizierte der "Crash-Guru", dass Minenaktien aus dem Stand 100 Prozent zulegen könnten - ein Volltreffer, wie sich zeigte. Trotzdem überwiegen bei Faber die Crash-Prognosen. 1987 etwa, warnte Faber seine Kunden gerade noch rechtzeitig vor dem Schwarzen Montag an der Wall Street. 1990 prophezeite er ebenfalls korrekt die Blase in Japan und auch den Einbruch der US-Casinoaktien 1993 sah Faber schon vorher kommen, ebenso wie die Asienkrise in den Jahren 1997 bis 1998. Keinen Treffer landete der Investor jedoch vor gut zwei Jahren. Damals warnte Faber vor einer ähnlichen Entwicklung wie 1987, als die Kurse im Herbst ins Rutschen gerieten. Der prophezeite Kursrutsch blieb jedoch aus. Möglicherweise kam Fabers Warnung vor zwei Jahren lediglich zu früh.Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Martin Heimann
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