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Wenn der Kontostand im Minus ist

Dispokredit: Alles, was Sie darüber wissen müssen – und die Alternativen

Fast jeder hat einen Dispokredit bei seiner Bank für das Girokonto – doch nur wenige kennen sich damit aus. Wie viele Zinsen zahlen Sie für Ihren Dispo wirklich? Und wäre es manchmal günstiger einen Ratenkredit aufzunehmen, statt das Konto zu überziehen? Alles, was Sie zum Thema Dispokredit wissen müssen: Die spannendsten Tipps und Empfehlungen gibt’s direkt zu Beginn!

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Dispokredit – Das Wichtigste in Kürze

  • Prüfen Sie, ob Ihre Bank Ihnen für Ihren Dispokredit nicht zu viel berechnet, indem sie unzulässige Gebühren verlangt.
  • Unsere Empfehlung: Vergleichen Sie den Dispozins Ihrer Bank und wechseln Sie gegebenenfalls auf ein günstigeres Girokonto.
  • Tipp: In vielen Fällen ist es günstiger, einen einfachen Ratenkredit aufzunehmen. Bei Verivox* können Sie Ratenkredite vergleichen und finden so den passenden für Ihre individuelle Situation.
  • Ein Dispokredit ist wohl der teuerste Kredit einer Bank. Trotzdem hat ihn fast jeder auf seinem Girokonto.
  • Wir zeigen Ihnen, welche Vor- und Nachteile ein Dispo hat – und ob es günstigere Alternativen gibt.
  • Wichtig: Greifen Sie auf Ihren Dispokredit nur zurück, wenn es wirklich nicht anders geht.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Dispokredit?

Der Dispositionskredit wird abgekürzt oft auch als Dispo bezeichnet. Die meisten Menschen in Deutschland, die ein Girokonto haben, können auch einen Dispokredit aufnehmen. Das bedeutet, dass sie ihr Konto überziehen können – also quasi mit ihrer EC-Karte bezahlen können, obwohl sie bereits kein Geld mehr auf dem Konto haben. Sie nehmen also einen Kredit bei Ihrer Bank auf, der im besten Fall nach Gehaltseingang wieder ausgeglichen wird.

Die Bank legt fest, wie hoch Ihr Dispokredit auf dem Konto sein darf. Das wird bei der Eröffnung des Girokontos zusammen mit den Überziehungszinsen vertraglich festgehalten. Wie hoch dieser Dispo ist, ist von Bank zu Bank unterschiedlich und richtet sich nach Ihrem Einkommen. Wie das berechnet wird, zeigen wir Ihnen weiter unten im Artikel an einem Fallbeispiel.

Wichtig: Der Dispokredit ist der teuerste Kredit. Nutzen Sie ihn also nur in Ausnahmefällen und zahlen Sie ihn so schnell wie möglich zurück.

Voraussetzungen für einen Dispokredit

  • Sie haben ein Girokonto bei einer Bank in Deutschland.
  • Sie sind volljährig.
  • Sie haben einen festen Wohnsitz in Deutschland.
  • Sie haben ein regelmäßiges monatliches Einkommen.
  • Sie haben keinen negativen Schufa-Eintrag.

Bank gewährt keinen Dispokredit? Das könnte der Grund sein:

Sie haben keine Schulden, ein regelmäßiges monatliches Einkommen und trotzdem lehnt Ihre Bank einen Dispokredit für Ihr Girokonto ab? Dann fragen Sie nach den Gründen. Es könnte nämlich an einem falschen Schufa-Eintrag liegen. Deshalb raten wir, die Schufa-Selbstauskunft regelmäßig zu beantragen und die Einträge zu überprüfen. Wie das geht, erfahren Sie in unserem Ratgeber über die Schufa.

Wie hoch sind die Zinsen für einen Dispokredit?

Wie bereits erwähnt, lässt sich die Bank die Flexibilität eines Dispos einiges kosten. Im Vergleich zu einem normalen Ratenkredit liegen die Zinsen für einen Dispo weitaus höher. Laut Finanztest liegt der Durchschnittszins bei 9,48 Prozent! Zum Vergleich: Der Durchschnittszins für einen Ratenkredit lag Ende 2018 laut Statista bei 4,84 Prozent.

Tipp: Bei Verivox* vergleichen Sie unterschiedliche Ratenkredite und finden so den Kredit mit den günstigsten Konditionen.

Der Dispozins unterscheidet sich jedoch von Bank zu Bank. Wie hoch dieser bei Ihrer Bank ist, sehen Sie entweder auf Ihrem Kontoauszug oder auch online auf der Webseite. Seit 2016 müssen die Banken Ihren Dispozins öffentlich machen. Doch auch hier gilt Vorsicht: Denn manche machen so unklare Angaben, dass die genauen Kosten im Endeffekt nicht übersichtlich genug dargestellt werden. Das bemängelt auch Finanztest.

Der Dispozins wird für jeden Euro fällig, mit dem Sie Ihr Konto überziehen – und das so lange, bis Sie dieses wieder ausgleichen. Die Gebühren dafür werden quartalsweise abgebucht.

Dazu ein Fallbeispiel: Sie haben auf Ihrem Konto ein Dispolimit von 2.000 Euro zu einem Dispozinssatz von 9,48 Prozent. Sie benötigen kurzfristig Geld und überziehen Ihr Konto um 1.000 Euro. Nach 30 Tagen haben Sie Ihr Konto wieder ausgeglichen. Für den Zeitraum, in dem Sie den Dispokredit beansprucht haben, zahlen Sie am Ende des Quartals 7,90 Euro Zinsen.

Tipp: Mit dem Zinsrechner können Sie ganz einfach selbst ausrechnen, was Sie für Ihren Dispokredit am Ende bezahlen müssen.

Dispokredit – Vorsicht vor unrechtmäßigen Gebühren

Ein Dispokredit ist in erster Linie kostenlos – solange Sie ihn nicht in Anspruch nehmen. Erst wenn Sie mit Ihrem Konto ins Minus geraten, kostet Sie das die vorher vertraglich vereinbarten Zinsen. Wenn Ihre Bank für den Dispo andere Gebühren, Pauschalen oder Bearbeitungszuschläge verlangt, ist das unzulässig. Ein Dispo darf nicht mehr, als die vereinbarten Zinsen kosten.

Wie weit dürfen Sie Ihr Konto überziehen?

Die Bank entscheidet, in welcher Höhe Sie Ihnen einen Dispokredit auf Ihr Girokonto gewährt. Das hängt unter anderem von Ihrem Einkommen ab und Ihrer Kreditwürdigkeit. Negative Schufa-Einträge mindern die Chancen auf einen Dispokredit beziehungsweise die Höhe. In der Regel wird der Dispo auf zwei bis drei Ihrer Nettomonatsgehälter begrenzt. Wenn Sie ein neues Konto eröffnen, auf dem bisher noch kein Geld eingegangen ist, sind Banken in der Regel etwas vorsichtiger und begrenzen den Dispo zunächst auf ein Monatsgehalt. Bei manchen Banken wird der Dispokredit sogar erst freigeschaltet, wenn drei Monate lang regelmäßig Geld auf das Girokonto geflossen ist.

Die Bank begrenzt die Höhe des Dispositionskredites, damit Sie in der Lage sind, diesen innerhalb weniger Monate einschließlich Zinsen zurückzuzahlen. Damit soll einer dauerhaften Verschuldung vorgebeugt werden. Deshalb sind Sie auch verpflichtet, der Bank mitzuteilen, wenn sich etwas an Ihrem Arbeitsverhältnis ändert – also Sie beispielsweise arbeitslos sind.

Dispokredit – alle Vor- und Nachteile auf einen Blick

Die Vorteile:

  • Kurzfristig und ohne aufwändigen Kreditantrag verfügbar
  • Frei verwendbar
  • Keine Rückzahlungsfrist und keine festen Raten
  • Kosten entstehen erst bei Inanspruchnahme
  • Ist der Dispo von der Bank erstmal genehmigt, wird keine Bonitätsprüfung mehr durchgeführt

Die Nachteile:

  • Hohe Zinsen
  • Risiko der dauerhaften Verschuldung
  • Kein Überblick über die Kosten
  • Gefahr, ins Minus zu geraten, ohne es zu merken
  • Bei ständiger Überziehung ohne Kontoausgleich droht eine Pfändung und Kündigung des Kontos

Dispokredit vs. Ratenkredit: Was ist besser?

Auch wenn ein Dispokredit viele Vorteile hat und viel Flexibilität bietet, ist er doch sehr kostspielig. Je nach Situation könnte ein Ratenkredit die bessere Wahl sein, um sich einen Wunsch zu erfüllen. Wir zeigen Ihnen, in welchen Situationen Sie auf Ihren Dispo und wann auf einen Ratenkredit zurückgreifen sollten:

Für diese Fälle eignet sich der Ratenkredit

Sie möchten sich ein neues Handy oder einen Fernseher kaufen? Auch wenn der Preis Ihr Dispolimit nicht überschreiten sollte, raten wir dringend davon ab, für solche Anschaffungen das Konto zu überziehen. Eigentlich sollten Sie das Geld besser ansparen und danach ausgeben. Allerdings wissen wir auch, wie verlockend Konsumkredite sein können.

Viele Händler haben Kooperationen mit großen Banken und bieten eine sogenannte Händlerfinanzierung für 0 Prozent Zinsen an. Das bedeutet, Ihnen bei Abschluss dieses Kredites keine Kosten entstehen. Da brauchen wir wohl nicht erwähnen, dass Sie mit so einem Angebot besser dran sind, als mit Ihrem Dispokredit.

Unsere Empfehlung: Bevor Sie für Konsumgüter wie ein neues Handy, einen Fernseher oder sonstiges ins Minus gehen, überprüfen Sie, ob Sie mit einem gewöhnlichen Ratenkredit besser dran wären. Nehmen Sie sich die Zeit, verschiedene Angebote miteinander über Verivox* zu vergleichen. In unserem Kreditvergleich-Ratgeber finden Sie einen Überblick günstiger Anbieter.

Hier können Sie Ihren Dispo nutzen

Natürlich ist ein Dispokredit nicht sinnlos – und nicht umsonst bieten die Banken ihn an. So können Sie diesen nutzen, um dringende Rechnungen zu begleichen, damit Ihnen keine Mahn- oder gar Inkassokosten entstehen. Denn diese sind oft deutlich höher als die Zinsen, die Sie für die Überziehung Ihres Kontos bezahlen. Auch wenn Sie kurzfristig dringend Geld benötigen, weil zum Beispiel Ihr Auto repariert werden oder der Handwerker bezahlt werden muss, können Sie auf Ihren Dispokredit zugreifen. Doch denken Sie immer daran, diesen so schnell wie möglich auszugleichen.

Dispo- vs. Ratenkredit – das ist zu beachten

  • Für alle Konsumgüter, die nicht dringend gebraucht werden, sollte ein Ratenkredit aufgenommen werden. Viele Händler bieten 0-Prozent-Finanzierungen an.
  • Wenn eine dringende Reparatur gemacht werden muss oder unerwartete Ausgaben auf Sie zukommen, können Sie den Dispokredit nutzen.
  • Bei dringenden Rechnungen können Sie ebenfalls auf Ihren Dispo zurückgreifen, bevor teure Mahnkosten entstehen.
  • Tipp: Überlegen Sie, welcher Kredit für Sie am Ende günstiger ist. Wenn Sie Ihren Dispo zum Beispiel mit dem nächsten Gehalt begleichen können, lohnt sich ein Ratenkredit nicht.
  • Wichtig: Nur weil Ratenkredite zur Zeit günstig sind, bedeutet das nicht, dass Sie diese in Anspruch nehmen müssen. Einen Urlaub zum Beispiel sollten Sie aus eigener Tasche bezahlen können und sich dafür nicht verschulden.

Dispokredit vs. Kredikarte: Was ist besser?

Wer regelmäßig ins Ausland reist, hat bereits Erfahrungen mit Kreditkarten – doch auch in Deutschland werden diese immer beliebter. So kann man heutzutage kaum einen Flug online buchen ohne eine Kreditkarte. Denn das Prinzip ist einfach: Alles, was Sie mit der Kreditkarte bezahlen, wird erst am Ende des Monats von Ihrem Konto abgebucht. Die Bank gewährt Ihnen also einen Kurzzeit-Kredit, den sie in etwa vier Wochen wieder einfordert. Wie bei einem Dispo, wird bei Vertragsabschluss der Kreditrahmen festgelegt. Hört sich im ersten Moment ganz praktisch an – doch auch hier lauern Fallen: Wenn Sie oft mit der Karte bezahlen, verlieren Sie am Ende schnell den Überblick. Wenn dann die Kreditkartenrechnung ins Haus flattert, ist die Überraschung groß.

Auch hier gibt es große Unterschiede von Bank zu Bank – vor allem, was die Kosten betrifft. In unserem Kreditkartenvergleich zeigen wir Ihnen, wie Sie die beste Kreditkarte für sich finden.

Tipp: Bezahlen Sie nur dort, wo es nicht anders geht mit der Kreditkarte. So zum Beispiel, wenn Sie einen Flug buchen oder in einem Online-Shop bestellen, der nur Kreditkarten akzeptiert. Für den täglichen Bedarf sollten Sie weiterhin mit Ihrer EC-Karte oder mit Bargeld bezahlen.

In diesen Fällen ist die Kreditkarte besser als ein Dispokredit

Sie möchten sich etwas kaufen, was Sie erst am Ende des Monats bezahlen möchten? Dann eignet sich die Kreditkarte für solche Fälle bestens. So können Sie sich die Zinsen sparen. Aber natürlich nur dann, wenn Sie die Kosten dafür ausgleichen können, ohne am Ende Ihren Dispo zu beanspruchen.

Dazu ein Beispiel: Sie haben ein Schnäppchen für 300 Euro entdeckt, haben aber bis zum nächsten Gehaltseingang nur noch 200 Euro auf Ihrem Girokonto übrig. Dann können Sie überlegen, ob Sie das mit Ihrer Kreditkarte bezahlen, weil Sie das mit dem nächsten Gehalt ausgleichen können. So gehen Sie nicht ins Minus und haben trotzdem Geld auf Ihrem Konto übrig.

Rahmenkredit: Bessere Alternative zum Dispo?

Viele Banken bieten mittlerweile einen sogenannten Rahmenkredit an und bewerben diesen als die bessere Alternative zum Dispokredit an. Doch ist das wirklich so?

Wie bei einem Dispo gewährt die Bank Ihnen beim Rahmenkredit eine gewisse Summe, die Sie auf Abruf jederzeit beanspruchen können. Diese reichen von 5.000 bis 25.000 Euro – je nach Bank. Auch hier zahlen Sie nur Zinsen auf die Summe, die Sie tatsächlich beanspruchen. Und im Gegensatz zum Dispo ist der Rahmenkredit unabhängig von Ihrem Girokonto. Wie Sie diesen am Ende zurückzahlen, hängt ebenfalls von der Bank ab. Manche wollen eine monatliche Mindestrückzahlung und bei anderen Banken dürfen Sie selbst frei entscheiden, ob und wann Sie den Kredit zurückzahlen wollen.

Vorteil: Die Zinsen sind bei einem Rahmenkredit meist deutlich niedriger als bei einem Dispokredit.

Vorsicht: Wenn Sie grundsätzlich dazu neigen, Ihre Schulden nicht kontrolliert auszugleichen, könnte ein Rahmenkredit für Sie unter Umständen deutlich teurer werden. Zumal dieser auch nicht an Ihr Girokonto gebunden sein muss und Sie so leicht den Überblick verlieren.

Dispokredit – das sollten Sie tun

  1. Bevor Sie mit Ihrem Konto ins Minus geraten, überprüfen Sie, ob es nicht bessere Alternativen als einen Dispokredit gibt.

  2. Nehmen Sie lieber einen Ratenkredit auf oder bezahlen Sie mit Kreditkarte. Über Verivox* vergleichen Sie die Anbieter besonders einfach.

  3. Wenn Sie Ihren Dispo doch beanspruchen, gleichen Sie diesen so schnell wie möglich wieder aus.

* Das bedeutet das Sternchen: Unsere Ratgeber-Artikel sind objektiv recherchiert und unabhängig erstellt. Wir wollen so möglichst vielen Menschen helfen, eigenständig Vermögen aufzubauen und in Finanzfragen die richtigen Entscheidungen zu treffen. Damit unsere Informationen kostenlos abrufbar sind, werden manchmal Klicks auf Verlinkungen vergütet. Diese sogenannten Affiliate Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen. Geld bekommt die finanzen.net GmbH, aber nie der Autor individuell, wenn Leser auf einen solchen Link klicken oder beim Anbieter einen Vertrag abschließen. Ob die finanzen.net GmbH eine Vergütung erhält und in welcher Höhe, hat keinerlei Einfluss auf die Produktempfehlungen. Für die Ratgeber-Redaktion ist ausschließlich wichtig, ob ein Angebot gut für Anleger und Sparer ist.

🌳Das bedeutet das Bäumchen: Anlageprodukte, die im Sinne des Emittenten als nachhaltig klassifiziert werden, zeichnen wir mit einem Bäumchen-Symbol aus.

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