So würden sich Trumps Strafzölle auf die Aktien von NVIDIA, Apple und Tesla auswirken
• Aktien von NVIDIA, Tesla und Apple stürzten Anfang Februar nach Zoll-Ankündigungen ab
• Zölle könnten Gewinne von Apple und Tesla belasten
• NVIDIA eher indirekt betroffen
Die von Donald Trump angekündigten Strafzölle auf Importe aus Mexiko, Kanada und China haben an den Börsen die Furcht vor einem sich anbahnenden Handelskrieg geschürt und die Aktienkurse vor gut einer Woche erheblich unter Druck gesetzt. Am Morgen des ersten Handelstags nach der Zollankündigung verzeichneten laut "Forbes" rund 90 Prozent der Aktien im S&P 500 Verluste, die sich im Tagesverlauf jedoch reduzierten, nachdem bekannt wurde, dass die Zölle gegen Mexiko zunächst für einen Monat ausgesetzt werden. Am folgenden Tag erhielt dann auch Kanada einen einmonatigen Aufschub.
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Sollten die Zölle für Einfuhren aus diesen Ländern sowie China in die USA jedoch letztlich in Kraft treten, schätzen die Goldman Sachs-Strategen um David Kostin laut "Forbes", dass der faire Wert des S&P 500 um fünf Prozent sinken dürfte, während die Unternehmensgewinne um zwei bis drei Prozent schrumpfen könnten. Es seien jedoch weitere Rückgänge bei den Unternehmensgewinnen zu erwarten, da die politische Unsicherheit den Markt dazu veranlassen würde, die historisch hohen Kurs-Gewinn-Verhältnisse bei vielen US-Aktien neu zu bewerten, so die Experten.
Unter den Titeln, die vor gut einer Woche am US-Aktienmarkt am stärksten negativ auf die Zoll-Aussichten reagierten, befanden sich laut "Forbes" neben Anbietern alkoholischer Getränke, US-Autobauern und Kryptounternehmen auch die Tech-Schwergewichte NVIDIA, Apple und Tesla. Ihre Anteilsscheine verloren an jenem Tag letztlich 2,84 Prozent, 3,39 Prozent beziehungsweise 5,17 Prozent an Wert. Doch wie stark wären diese drei Giganten wirklich von Trumps Strafzöllen betroffen?
Tesla: Profiteur und Geschädigter von Trumps Zoll-Politik zugleich?
Die Tesla-Aktie geriet nach der Zollankündigung sowohl aufgrund der Stellung des Unternehmens als Autobauer als auch als Tech-Konzern besonders heftig unter die Räder. Dabei dürfte der Konzern von Elon Musk laut "Kiplinger" wohl noch am ehesten von dem durch die US-Zölle auf China-Importe eingeschränkten Wettbewerb bei E-Autos profitieren.
Dass der Konzern um Elon Musk vor rund einer Woche dennoch das größte Minus unter den Magnificent Seven-Titeln einfuhr, lag laut "FORTUNE" daran, dass Tesla unter den engvernetzten Lieferketten in der Automobilbranche leide. Denn Tesla stellt seine Fahrzeuge zwar auch in den USA her, aber einige der verwendeten Autoteile würden in Kanada und Mexiko produziert. Laut der Nachrichtenseite könne ein einzelnes Bauteil bis zu acht Mal die Grenze zwischen den USA, Kanada und Mexiko überqueren, bevor es in ein fertiges Fahrzeug eingebaut werde. Zölle gegen diese beiden Länder wären somit eine starke Belastung für den Gewinn des E-Autopioniers. "Die Einführung von Zöllen, die sehr wahrscheinlich ist, und jede Gegenseitigkeit wird Auswirkungen auf unser Geschäft und unsere Rentabilität haben", warnte daher Tesla-CFO Vaibhav Taneja laut "FORTUNE" nicht nur vor US-Zöllen, sondern auch vor gleichartigen Gegenmaßnahmen der betroffenen Länder.
Analyst: Negative, aber beherrschbare Auswirkungen auf Gewinne von Apple
Apple könnte daneben besonders unter Druck geraten, da ein Großteil der iPhones noch in China gefertigt wird. Analyst Wamsi Mohan von BofA Securities sagte gegenüber "Investor's Business Daily", dass die Zölle für Apple daher zu einem geringeren Gewinn führen könnten. Allerdings sieht er die Auswirkungen als "beherrschbar" an. "In einem Szenario, in dem Apple die Preise in den USA nicht erhöht, sehen wir einen vernachlässigbaren negativen Einfluss von 0,05 Dollar auf die Gewinne", schrieb das Team um Mohan laut "FORTUNE".
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Sollte Trump seine Zollpolitik über einen längeren Zeitraum beibehalten, könnte Apple seine Produktion laut den BofA-Experten weiter nach Indien verlagern, wo inzwischen alle iPhone-Modelle hergestellt werden könnten. Auch die Fertigungspartner könnten ihre Produktion laut "FORTUNE" in Südasien hochfahren und die USA von dort aus beliefern, so dass größere Probleme durch eine Diversifizierung der Produktion womöglich umgangen werden könnten.
NVIDIA: Indirekte Risiken durch neue Zölle
Laut "The Motley Fool" würden sich die von Trump angekündigten Zölle hingegen nicht direkt auf große Player aus dem KI-Bereich wie NVIDIA auswirken. Dennoch könnte der Grafikkartenhersteller unter indirekten Auswirkungen leiden. Denn laut der Nachrichtenseite würden die Zölle vor allem auch zeigen, dass Donald Trump es mit Handelsbeschränkungen ernst meint. Somit könnte der US-Präsident künftig womöglich auch die Exportbeschränkungen für Chips nach China verschärfen, insbesondere nach den Turbulenzen, die das chinesische KI-Modell DeepSeek ausgelöst hat.
Zudem ist NVIDIA bei der Fertigung seiner Chips auf Taiwan Semiconductor Manufacturing (TSMC) angewiesen. Da das taiwanesische Unternehmen auch Fertigungsstätten in China betreibt und Donald Trump laut "Reuters" zudem bereits Gedanken über Zölle in Höhe von 100 Prozent auf taiwanesische Halbleiter geäußert hat, könnten die Zölle hier zu erhöhten Produktionskosten für NVIDIA führen. Auch Vergeltungsmaßnahmen von China könnten sich womöglich negativ auf das Geschäft des KI-Platzhirsch auswirken. "Wir gehen davon aus, dass kurzfristige Lieferkettenunterbrechungen für das Chip-Ökosystem [...] sehr begrenzt sein werden, was NVIDIA, AMD, TSMC und andere betrifft, wobei die Vergeltungsmaßnahmen Pekings kurzfristig begrenzt sein werden", beruhigte jedoch Wedbush-Analyst Dan Ives laut "MarketWatch".
Konkrete Auswirkungen der neuen US-Zollpolitik auf NVIDIA, Apple und Tesla letztlich noch ungewiss
Die ersten Zollankündigungen von Donald Trump sorgten für erhebliche Unsicherheit an den Finanzmärkten. Während einige Unternehmen wie NVIDIA womöglich nur indirekt darunter leiden werden, könnte es Apple und Tesla etwas härter treffen. Vor allem auf Tesla könnten höhere Kosten zukommen. Ob sich diese aber möglicherweise dadurch ausgleichen lassen, dass die E-Autos chinesischer Wettbewerber durch die höheren Zölle weniger attraktiv werden und somit die Nachfrage nach den Fahrzeugen von Tesla steigt, wird sich noch zeigen müssen.
Redaktion finanzen.net
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