Hausse an den asiatischen Börsen nach US-Zollaufschub - Tokio über 9 Prozent fester
Bereits an den US-Börsen waren darauf die Kurse massiv nach oben geschossen mit Indexgewinnen bis über 12 Prozent bei den technologielastigen NASDAQ-Indizes.
Am stärksten fällt die Erholungsbewegung in Tokio aus. Der Nikkei-225-Index schnellte um 9,13 Prozent auf 34.609,00P unkte nach oben. Der Kospi haussieret um 6,60 Prozent und schloss bei 2.432,81 Punkten, der S&P/ASX in Sydney machte nach dem auch dort vorangegangenen Kursdebakel 4,53 Prozent auf 7.709,60 Punkte gut.
Auch an den chinesischen Börsen legten die Indizes zu, allerdings weniger, obwohl Trump China von dem Zollaufschub explizit ausgenommen hat, womit Waren aus dem Reich der Mitte nun insgesamt mit 125 Prozent Einfuhrzoll belastet werden. Der HSI in Hongkong verbesserte sich um 2,06 Prozent auf 20.681,78 Zähler, der Shanghai-Composite gewann 1,16 Prozent auf 3.223,64 Indexpunkte.
Stabilisierend wirkte an den chinesischen Börsen, dass laut der staatlichen Zeitung Securities Daily jetzt der richtige Zeitpunkt für eine Senkung der Zinssätze und des Mindestreservesatzes der Banken sein könnte. In einem Artikel auf der Titelseite heißt es, es gebe noch Spielraum für eine Senkung des Mindestreservesatzes, der derzeit bei durchschnittlich 6,6 Prozent liegt, sowie für eine Senkung der Kreditkosten für die von der Zentralbank über ihre strukturellen geldpolitischen Instrumente bereitgestellten Mittel. Eine solche Lockerung könnte plötzliche externe Schocks abmildern, starke politische Signale aussenden, das Vertrauen stärken und die Markterwartungen stabilisieren.
Trump hatte am Mittwochabend gesagt, dass die gegenseitigen Zölle mit sofortiger Wirkung auf 10 Prozent gesenkt würden. "Aufgrund des mangelnden Respekts, den China den Weltmärkten entgegenbringt, erhöhe ich hiermit den von den Vereinigten Staaten von Amerika gegenüber China erhobenen Zollsatz mit sofortiger Wirkung auf 125 Prozent", schrieb Trump auf Truth Social.
Mit dem Zollaufschub ist die Hoffnung zurück, dass in Verhandlungen mit den USA für alle Seiten günstigere Ergebnisse für die zukünftigen Handelsbeziehungen erreicht werden können und eine globale Rezession vermieden wird, wie sie zuvor vielfach befürchtet wurde.
An den Rentenmärkten ging es in Reaktion auf die neue Entwicklung mit den Renditen nach oben. Zuvor waren sie teils sehr stark gefallen, weil die Märkte auf eine geldpolitische Lockerung spekuliert hatten wegen der Gefahr eines Konjunkturabschwungs als Folge der Zölle.
Die Ölpreise kommen im asiatisch dominierten Handel zwar um gut 1 Prozent zurück, sie waren am Vorabend aber auch mit der Zoll-Neuigkeit stark gestiegen um bis zu knapp 8 Prozent.
Unter den Einzelwerten geht es beispielsweise für die schwer gebeutelten Finanz- und Halbleiterwerte massiv nach oben.
DOW JONES
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