Monsieur Saint-Georges, Anleger beschäftigt derzeit vor allem die Frage, wie und wo sie bei anhaltenden Niedrigzinsen überhaupt noch positive Renditen erzielen können. Wie lautet Ihre Antwort beim Mischfonds Carmignac Patrimoine?
Didier Saint-Georges: Aufgrund der extrem niedrigen Zinsen sind die Märkte inzwischen in einem sehr fragilen Zustand. Denn die Zentralbanken haben durch die Liquidität, die sie in risikoarme Anlageformen gepumpt haben, zwei Probleme geschaffen: Erstens haben sie die Investoren aus diesen Anlageformen hinaus- und in riskante Anlageformen wie Unternehmensanleihen und Aktien hineingetrieben, und dort tummeln sich jetzt alle. Zweitens haben sie ein Gefühl von Sicherheit entstehen lassen, und dadurch ist die Volatilität deutlich zurückgegangen. Das Risiko lauert heute also auf zwei Feldern: Liquidität und Bewertung.
Und was folgt daraus für Ihre Fonds-Strategie?
Saint-Georges: Ein sicherer, aber dennoch chancenreicher Investment-Ansatz in diesem Kontext besteht darin, dass man zwei Dinge tut: Erstens sich gegen das Risiko eines Liquiditätsentzugs absichern, durch entsprechende Derivate auf Staatsanleihen, und zweitens bei den Aktien den Schwerpunkt auf Felder legen, die ein langfristiges Wachstum versprechen, das heißt auf Unternehmen, die in der Lage sind, transparent steigende Gewinne zu liefern.