Die Finanzbranche erlebt ihren bisher größten Wandel. Die FinTech-Szene boomt und immer neue Finanzdienstleistungen tauchen am Markt auf. Doch wie sinnvoll sind all diese Innovationen? Welchen Mehrwert können sich Konsumenten davon erhoffen? Und wie zukunftsfähig sind die Konzepte der Start-ups?

Durch Crowdfunding eingesammeltes Kapital in Deutschland nach Quartalen: Im internationalen Vergleich hinken wir noch hinterher, holen aber deutlich auf. - Quelle: statista.de

Nachdem Finanzexperte Stefan Erlich bereits die Themen Anleihen und Kredite sowie Mobile Bezahlsysteme näher beleuchtet hat, gibt der Chefredakteur von Kritische Anleger dieses Mal eine Einschätzung zu "Crowdfunding". Für Erlich ist Crowdfunding die moderne Art von Projekt- und Unternehmensfinanzierung, auch wenn Deutschland bisher noch hinterher hinkt.

SAVEDO: Was genau versteht man unter Crowdfunding?

ERLICH: Mit Crowdfunding bezeichnet man die Finanzierung von Projekten durch eine größere Anzahl von Menschen. Das kann z.B. ein kleines (soziales) Projekt in der eigenen Stadt sein oder auch eine größere Unternehmung, die über das Internet anstatt über eine lokale Bank Geld einsammelt. Hinter dem Begriff steckt letztlich wenig Sensationelles, denn viele Projekte werden seit Jahren durch eine große Anzahl von Spendern/Kapitalgebern finanziert (also die "Crowd" oder den "Schwarm"). Neu ist jedoch, dass dieser Vorgang primär über das Internet geschieht.

SAVEDO: Wem nützt dieses Modell?

ERLICH: Auf der einen Seite nützt es natürlich denen, die Kapital brauchen. Anstatt Finanzierer lokal zu suchen oder bei der Bank einen Kredit zu beantragen, können über das Internet viel mehr Kapitalgeber angesprochen werden. Zudem sind Kapitalnehmer beim Crowdfunding nicht mehr von einem einzelnen mächtigen Kapitalgeber abhängig (z.B. einer Bank oder einer Einzelperson), der vielleicht sogar im Projekt mitsprechen möchte. Reichweite und Diversifikation sind hier sicherlich wichtige Aspekte.

Auf der anderen Seite nützt es aber auch den Kapitalgebern. Das sind in der Regel ganz normale Privatleute, die ohne Crowdfunding-Plattformen vermutlich nie Zugang zu solchen Projekten gefunden hätten bzw. wenn, dann nur indirekt über ihre Bank durch eine klassische Sparanlage - bei heftigem Renditeabschlag natürlich. Insgesamt würde ich das als klassische Win-Win-Situation bezeichnen.

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