Warum in etwas anderes investieren als in große Wachstumswerte? Technologieaktien wie Nvidia, Meta oder Tesla waren die treibenden Kräfte des Bullenmarktes und haben vermeintlich konservativere Titel in puncto Performance oft deutlich hinter sich gelassen. Doch die jüngsten Kurskapriolen machen einerseits die Risiken einer Konzentration auf Technologietitel deutlich und könnten andererseits das Interesse für stabile Werte mit laufenden Erträgen verstärken. Damit wird möglicherweise ein Klassiker der Geldanlage wieder in den Fokus rücken: Dividendenaktien.

In Deutschland nimmt die Dividendensaison traditionell im Frühjahr Fahrt auf. Viele Unternehmen schütten ihre Gewinnbeteiligung einmal jährlich im Zuge der Hauptversammlung aus. Seit der Erweiterung des DAX® auf 40 Werte im Jahr 2021 überschreiten die jährlichen Gesamtausschüttungen regelmäßig die Marke von 50 Mrd. Euro. Gemessen an der aktuellen Marktkapitalisierung des Index (Stand: 31.03.2025), entspricht das einer durchschnittlichen Dividendenrendite von rund 2,5 Prozent – und damit mehr, als viele Tages- oder Festgeldkonten derzeit bieten.

Doch es geht um mehr als bloße Renditezahlen: Dividenden sind ein wesentlicher Bestandteil der Gesamtrendite und weisen – je nach Unternehmen – mehr Konstanz auf als mögliche Kursgewinne.

Der Dividenden-Effekt auf lange Sicht

Welche Rolle Dividenden für die Gesamtperformance spielen, zeigt eindrucksvoll der deutsche Leitindex DAX®. Während internationale Pendants wie der S&P 500®, Dow Jones® oder EURO STOXX 50® sogenannte Kursindizes sind und nur die reine Kursentwicklung abbilden, ist der DAX® ein Performanceindex. Das bedeutet, dass neben der Kursentwicklung auch die Dividendenzahlungen der im DAX® gelisteten Unternehmen berücksichtigt werden. Dabei wird unterstellt, dass die ausgeschütteten Dividenden direkt reinvestiert werden.

Dies wirkt sich entsprechend auf die Kursentwicklung aus. So betrug die durchschnittliche jährliche Rendite des DAX®-Performanceindex (mit reinvestierten Dividenden) in den letzten 10 Jahren durchschnittlich 5,8 Prozent, während der DAX®-Kursindex (ohne reinvestierte Dividenden) auf nur ca. 2,9 Prozent kam. Oder anders ausgedrückt: Notiert der Kurs-DAX® derzeit bei rund 8.100 Punkten, liegt der Performance-DAX® bei rund 21.000 Punkten. Ein klarer Beleg für die langfristige Stärke reinvestierter Dividenden.

Die Stabilitätsfunktion von Dividendenwerten

In den vergangenen Jahren dominierten Wachstumswerte das Marktgeschehen. Megatrends wie künstliche Intelligenz trieben die Kurse vieler Technologietitel auf immer neue Höchststände. Doch Anfang dieses Jahres zeichnete sich ein möglicher Wendepunkt ab: Die teils extrem hohen Bewertungen vieler Unternehmen stoßen zunehmend an ihre Grenzen. Gleichzeitig sorgt die Politik des neuen US-Präsidenten Donald Trump – gepaart mit anhaltender Inflationsangst und der Aussicht auf nur langsam sinkende Zinsen – für spürbaren Gegenwind. In der Folge verzeichneten zahlreiche Tech-Aktien deutliche Kursverluste.

In diesem Umfeld rücken Dividendenaktien verstärkt in den Fokus. Sie gelten als Stabilitätsanker im Depot, insbesondere in turbulenten Marktphasen. Unternehmen, die regelmäßig Dividenden zahlen, zeichnen sich meist durch solide Bilanzen, stabile Cashflows und krisenerprobte Geschäftsmodelle aus – Eigenschaften, die sie gegenüber konjunkturellen Schwankungen widerstandsfähiger machen.

Darüber hinaus bieten Dividenden ein planbares Einkommen – unabhängig von kurzfristigen Kursschwankungen. Dies kann nicht nur die Gesamtperformance glätten, sondern auch die Nerven in unruhigen Börsenzeiten schonen. Dividendenaktien sind deshalb weit mehr als eine defensive Depotbeimischung. Sie können ein strategisches Element für mehr Stabilität und Substanz im Portfolio sein.

Dividendenfonds: mit wenig Aufwand breit ­gestreut investieren

Die Strategie, auf dividendenstarke Aktien zu setzen, kann grundsätzlich attraktiv sein. Die Konzentration auf einzelne Titel birgt jedoch Risiken. Selbst solide Unternehmen mit einer langen Dividendenhistorie sind nicht vor unerwarteten Ereignissen gefeit, die zu Kürzungen oder Aussetzungen führen können. Die Corona-Pandemie hat eindrucksvoll gezeigt, wie schnell sich die Marktbedingungen ändern können. Eine breite Diversifikation ist daher entscheidend, um Klumpenrisiken zu vermeiden und das Portfolio widerstandsfähiger zu machen.

Ein häufiger Fehler bei der Auswahl von Dividendentiteln ist die einseitige Fokussierung auf möglichst hohe Dividendenrenditen. Werte von 6 Prozent und mehr mögen auf den ersten Blick verlockend erscheinen, doch oft verbirgt sich dahinter ein Problem – etwa ein stark gefallener Aktienkurs oder eine nicht nachhaltig finanzierte Ausschüttung. Solche „Dividendenfallen“ können langfristig zu Wertverlusten führen, wenn das operative Geschäft nicht mithält.

Anlegerinnen und Anleger sollten daher nicht nur auf die Höhe, sondern vor allem auf die Qualität der Dividende achten. Wichtige Kriterien sind stabile Ausschüttungen über mehrere Marktzyklen hinweg, idealerweise eine nachweisbare Steigerung auch in schwierigen Phasen sowie eine solide finanzielle Basis ohne Substanzverzehr.

Um den Aufwand für die Suche und Analyse geeigneter Dividendentitel in Grenzen zu halten, können Anlegerinnen und Anleger in Fonds investieren, die sich auf Dividendentitel konzentrieren. So lassen sich die Risiken eines Einzelinvestments reduzieren. Zudem kann eine Diversifikation über verschiedene Branchen oder Regionen erfolgen.

onemarkets Fidelity World Equity Income Fund: weltweit in Dividendentitel investieren

Ein Beispiel für einen Fonds mit klarem Dividendenfokus ist der onemarkets Fidelity World Equity ­Income Fund. Das aktiv gemanagte Portfolio umfasst 40 bis 50 ausgewählte Qualitätsunternehmen aus aller Welt. Die Titel überzeugen durch solide Bilanzen, stabile Cashflows und attraktive Dividenden. Ziel des Fonds ist es, über den gesamten Konjunkturzyklus hinweg eine überdurchschnittliche Rendite zu erzielen – bei gleichzeitig geringerer Volatilität als im breiten Aktienmarkt.

Der Fonds verfolgt einen Bottom-up-Ansatz, bei dem nicht das Marktumfeld, sondern die Fundamentaldaten einzelner Unternehmen im Mittelpunkt stehen. Kriterien wie Geschäftsmodell, Finanzkennzahlen, Bewertung und Wettbewerbsposition entscheiden über die Aufnahme ins Portfolio. Aktuell liegt der Schwerpunkt im Finanzsektor. Das Fondsmanagement sieht hier besonders bei Sachversicherern wie Progressive Corp. und Versicherungsmaklern wie Marsh & ­McLennan attraktive Chancen. Auch Börsenbetreiber wie die Deutsche Börse oder die CME Group, die in volatilen Marktphasen profitieren sollten, sind vertreten. Der Technologiesektor ist ebenfalls abgedeckt – allerdings bewusst ohne die sogenannten „Magnificent 7“, da diese kaum oder gar keine Dividenden ausschütten. Die starke Gewichtung des Finanzsektors stellt jedoch auch ein Risiko dar. So könnten sinkende Zinsen die Erträge der Banken schmälern und eine schwächere Konjunktur die Kreditvergabe beeinträchtigen.

onemarkets Fidelity World Equity Income Fund (Fondsdaten)
Fondstyp Aktienfonds Aktienfonds
Anlageverwalter Fidelity International (Luxembourg) S.A. (FILUX)
Fondswährung EUR
Anteils­klasse* M MD
Ertrags­verwendung thesaurierend** ausschüttend***
ISIN / WKN LU2503841731 / A3DRH4 LU2503838604 / A3DRH5
Ausgabe­aufschlag bis zu 5,00 % bis zu 5,00 %
Gesamt­kostenquote 2,11 % p. a. 2,11 % p. a.
Mindestanlage EUR 100,– EUR 100,–
Sparplan ab EUR 25,– möglich ab EUR 25,– möglich
Weitere Informationen zum Produkt unter:
> > onemarkets Fidelity World Equity Income Fund
* Weitere Anteilsklassen vorhanden.
** Erträge aus dem Fonds wie Dividenden oder Zinsen werden im Fonds wieder angelegt.
*** Erträge aus dem Fonds wie Dividenden oder Zinsen werden ausgeschüttet.
Bitte beachten Sie den Disclaimer unten.
Weitere Informationen zum Fonds finden Sie auf onemarkets.de bei Eingabe der ISIN im Suchfeld.
Stand: 17.04.2025. Quelle: onemarkets (UniCredit Bank GmbH)

onemarkets Amundi Income Opportunities Fund: Erträge mit Dividenden und Zinsen

Etwas defensiver ausgerichtet ist der onemarkets Amundi Income Opportunities Fund. Wer laufende Erträge mit einer breiten Streuung kombinieren möchte, findet in diesem Fonds ein interessantes Produkt. Der aktiv gemanagte Mischfonds investiert weltweit in ertragsstarke Anlageklassen – darunter dividendenstarke Aktien, Hochzinsanleihen, Staatsanleihen, Hypothekenanleihen und andere mehr. Ziel ist es, stetige Erträge zu erwirtschaften und langfristig ein moderates Wachstum zu erzielen.

Das Fondsmanagement verfolgt einen flexiblen, dreistufigen Investmentprozess: Zunächst werden vielversprechende Ertragsquellen identifiziert, dann wird ein ausgewogenes Portfolio konstruiert und schließlich durch taktisches Management und gezielte Absicherung optimiert. Aktuell ist der Fonds in Megacaps (Aktien mit einer Marktkapitalisierung größer 200 Mrd. US-Dollar) untergewichtet, dafür im ­Finanzsektor übergewichtet – mit Fokus auf gut kapitalisierte Banken mit klassischen Geschäftsmodellen. Der zweitgrößte Sektor ist IT und Kommunikation. Dass Technologie nicht unbedingt dividendenschwach sein muss, zeigt beispielsweise die Portfolioposition Cisco Systems, das viermal im Jahr rund 0,40 US-Dollar pro Aktie ausschüttet. Ein Risiko stellt auch hier der hohe Finanzanteil dar. Zudem können Technologiewerte bei einer weiteren Marktkorrektur überproportional verlieren.

Beim Rentenanteil bevorzugt das Fondsmanagement derzeit Anleihen höherer Bonität. Ein Beispiel sind kurzlaufende US-Staatsanleihen, die aufgrund ihrer begrenzten Laufzeit wenig zinssensitiv sind. Dagegen ist der Fonds in Unternehmensanleihen mit unterdurchschnittlicher Bonität untergewichtet.

Anlegerinnen und Anleger sollten sich allerdings bewusst sein, dass sie bei aktiv gemanagten Fonds keine Kontrolle über die Auswahl der Anlagen haben, d. h. sie sind also von der Expertise und den Entscheidungen des Fondsmanagements abhängig. Wie andere Anlageprodukte unterliegen auch Aktien- und Mischfonds Marktbewegungen und können eine gewisse Volatilität aufweisen, die zu Kapitalverlusten führen kann. Investments in Anleihen bergen zudem das Risiko, dass der Emittent seine Zinszahlungen nicht leisten und / oder bei Fälligkeit die Kapitaleinlage nicht zurückzahlen kann.

onemarkets Amundi Income Opportunities Fund (Fondsdaten)
Fondstyp Mischfonds Mischfonds
Anlageverwalter Amundi Asset Management US Inc.
Fondswährung EUR
Anteils­klasse* M2 M2D
Ertrags­verwendung thesaurierend** ausschüttend***
ISIN / WKN LU2707095910 / A3EXUH LU2707095837 / A3EXUJ
Ausgabe­aufschlag bis zu 5,00 % bis zu 5,00 %
Gesamt­kostenquote 1,94 % p. a. 1,94 % p. a.
Mindestanlage EUR 100,– EUR 100,–
Sparplan ab EUR 25,– möglich ab EUR 25,– möglich
Weitere Informationen zum Produkt unter:
> > onemarkets Amundi Income Opportunities Fund
* Weitere Anteilsklassen vorhanden.
** Erträge aus dem Fonds wie Dividenden oder Zinsen werden im Fonds wieder angelegt.
*** Erträge aus dem Fonds wie Dividenden oder Zinsen werden ausgeschüttet.
Bitte beachten Sie den Disclaimer unten.
Weitere Informationen zum Fonds finden Sie auf onemarkets.de bei Eingabe der ISIN im Suchfeld.
Stand: 17.04.2025. Quelle: onemarkets (UniCredit Bank GmbH)

Hinweis:

Die UniCredit Bank GmbH (HypoVereinsbank) offeriert Anlagen, die sich auch an Kund:innen mit Nachhaltigkeitspräferenzen richten können. Entsprechende Fondslösungen werden auf der Grundlage von Ausschlusskriterien ermittelt, die sich am Konzept der Verbände der deutschen Finanzindustrie (gemeinsames Konzept von DK, BVI und BSW) orientieren und öffentlich unter Erklärung zur Transparenz | HypoVereinsbank (HVB) einsehbar sind. Die UniCredit Bank GmbH überprüft die Fonds, die Kund:innen mit Nachhaltigkeitspräferenzen angeboten werden, regelmäßig einmal pro Quartal auf die Einhaltung der festgelegten Kriterien. Die Überprüfung erfolgt auf Basis der Daten spezialisierter Datenanbieter – aktuell ISS ESG. Im Falle einer Verletzung der festgelegten Kriterien wird die entsprechende Fondslösung Kund:innen mit Nachhaltigkeitspräferenzen nicht mehr angeboten.


3 Fragen an Christian Stocker

Christian Stocker,
Leitender Aktienstratege, UniCredit Bank GmbH

Dividendenaktien können eine Bereicherung für viele Depots sein. Wir haben zu diesem Thema Christian Stocker, Leitender Aktien­stratege der UniCredit, befragt.

onemarkets: Die Dividendenrendite ist ein beliebtes Auswahlkriterium bei Dividendenaktien, sollte aber nicht allein ausschlaggebend sein. Worauf ist dabei noch zu achten?

Christian Stocker: Die Qualität der Dividende richtet sich nicht primär nach deren Höhe, sondern vielmehr nach Kontinuität und Wachstum in den vergangenen Jahren. Die Dividendenrendite nur auf Basis der im Vorjahr bezahlten Dividende zu berechnen greift zu kurz, da das Geschäftsumfeld der Unternehmen den Schwankungen im Konjunkturzyklus unterliegt. Auch die Ausschüttungsquote, d. h. welcher Anteil des Unternehmensgewinns den Anteilseignerinnen und -eignern als Dividende zugutekommt, ist ein wichtiger Hinweis auf die Qualität. Wenn beispielsweise in guten Geschäftsjahren ein hoher Teil des Gewinns als Dividende ausgeschüttet wird, hat das Unternehmen kaum einen Puffer, um in schlechteren Geschäftsjahren die Ausschüttung konstant zu halten. Auch eine Diversifikation über verschiedene Branchen und Regionen hinweg ist ratsam, um Risiken zu minimieren.

onemarkets: Gibt es regionale Unterschiede in Bezug auf die Höhe und die Häufigkeit der Ausschüttung von Dividenden?

Stocker: Ja, es gibt deutliche regionale Unterschiede. Diese Unterschiede hängen von mehreren Faktoren ab, darunter regulatorische Rahmenbedingungen, wirtschaftliche Strukturen und die Branchenzusammensetzung. Während in Europa und Asien die Dividendenausschüttung meist jährlich oder halbjährlich erfolgt, sind in den USA quartalsweise Dividenden üblich. Eine Besonderheit in den USA ist zudem, dass die durchschnittlichen Dividendenrenditen oft niedriger sind als in anderen Regionen, da US-Unternehmen stark auf Aktienrückkäufe setzen.

onemarkets: Welche Branchen oder Regionen bieten aktuell interessante Chancen für Dividendenanlagen?

Stocker: Grundsätzlich bieten europäische Unternehmen eine Kombination aus hohen Dividendenrenditen und starker Ausschüttungsdeckung durch freien Cashflow. Europäische Banken erzielen aktuell auf Basis der für 2024 erwarteten Dividendenzahlungen eine Rendite von durchschnittlich 5,5 Prozent, gefolgt von Energiewerten mit 4,9 Prozent und Versorgern mit 4,7 Prozent.

onemarkets: Haben Sie vielen Dank für das Gespräch, Herr Stocker.


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