Inflationsängste kehren zurück
EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat die Anleger heute mit klaren Worten auf den Boden der Tatsachen geholt: Der eskalierende Handelskonflikt mit den USA ist zurück im Fokus. Sie warnte, dass amerikanische Strafzölle die Inflation in der Eurozone anheizen könnten. In den letzten Tagen hatten sich die Märkte stark auf die milliardenschwere "deutsche Frage" konzentriert - dabei gerieten die Handelsrisiken fast in Vergessenheit. Umso deutlicher fiel nun die Reaktion aus: Besonders stark unter Druck standen erneut Rüstungs-, Auto- und Bankaktien. Zum Handelsschluss im Xetra lag der Index bei 22.999 Punkten - ein Rückgang von 1,2 % gegenüber dem Vortag.
Gold und Silber weiter im Aufwind
Zwischen Gold und Silber herrscht in der Regel eine recht hohe Korrelation. Das hat sich in den letzten Monaten einmal mehr gezeigt: Silber hat wie auch Gold einen starken Anstieg verzeichnet. Im laufenden Jahr werden jedoch voraussichtlich ein fallender Goldpreis und eine zögerliche Fed den Silberkurs belasten. Zudem wird die Silbernachfrage der Solarindustrie 2025 vermutlich leicht hinter dem Niveau des Vorjahres zurückbleiben. Last but not least stehen die Silber-ETCs seit einigen Monaten wieder auf der Verkaufsseite. Obwohl die PV-Nachfrage stagniert, wird sie auch in diesem Jahr rund 18 % der gesamten Silbernachfrage ausmachen und im fünften Jahr in Folge für ein Angebotsdefizit am Silbermarkt sorgen. Wir erwarten, dass Silber in den kommenden Monaten seitwärts bis leicht abwärts tendiert. Die Feinunze dürfte Mitte 2026 bei 32 USD notieren. Seit Jahresbeginn legte der Silberpreis je Feinunze in der Spitze um knapp 18 % zu. Gold stieg in diesem Zeitraum um 16,2 %. Die Gold-Silber-Ratio erreichte die Marke von 90.
Verbraucher und Schuldenpaket heute im Fokus
Fokus Bereits heute früh wurde in Japan der nationale Verbraucherpreisindex publiziert. Im Februar stieg die Kerninflation in Japan auf 3,0 %. Ein weiterer Preisindex, der Energiepreise außer Acht lässt, verzeichnete den kräftigsten Anstieg seit fast einem Jahr. Dies weist auf eine breitere Preissteigerung hin und verstärkt die Erwartungen der Märkte hinsichtlich möglicher weiterer Zinserhöhungen. Die Zahlen wurden kurz nach der Entscheidung der Bank of Japan veröffentlicht, die Leitzinsen vorerst nicht anzutasten. Heute Nachmittag erwarten wir um 16:00 Uhr die vorläufige Schätzung des Verbrauchervertrauens für den Monat März im Euroraum. Wir gehen davon aus, dass sich die Stimmung weiter aufgehellt hat. Wir rechnen mit einem Wert von -13,0 nach -13,6 im Februar. Spannender als diese Daten ist jedoch die Abstimmung über das Schuldenpaket im Bundesrat. Am vergangenen Dienstag hat der Bundestag den Weg für historisch hohe Kredite für Verteidigung, Infrastruktur und Klimaschutz geebnet. Die Abgeordneten stimmten den dafür nötigen Grundgesetzänderungen mit einer Zweidrittelmehrheit zu. Nun muss heute noch der Bundesrat zustimmen. Auch dort ist eine Zweidrittelmehrheit erforderlich, mit der fest gerechnet wird. Im Vorfeld dieser finalen Abstimmung liegt die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen bei 2,78 %.
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