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Klimawandel löst ein sinkendes Angebot aus
Die Sorten Arabica und Robusta sind die beiden am häufigsten angebauten Bohnen für die Kaffeeproduktion, wobei die Arabica-Bohne die am weitesten verbreitete Sorte ist. Die Kaffeeanbaugebiete sind zunehmend von extremen Wetterbedingungen betroffen. Unwetter und klimatische Veränderungen wie Dürreperioden, Starkregen und Frost haben die Produktion in wichtigen Anbauländern wie Vietnam als international zweitgrößter Kaffeeproduzent und Indonesien als einer der größten Kaffeeproduzenten aus Asien beeinträchtigt. Zusätzlich dazu sorgte der El-Niño-Effekt für unvorhersehbare Regenmuster in Kolumbien und Vietnam. Kolumbien ist wiederum der drittgrößte Kaffeeproduzent, welcher insbesondere für Arabica-Kaffee bekannt ist. Die weltweiten Lagerbestände erreichten Ende 2024 dadurch neue Tiefs, was den Druck auf die Preise weiter erhöhte. Hierdurch ist insbesondere das Angebot an Robusta-Kaffee auf den internationalen Märkten gesunken. Brasilien ist wiederum der weltweit größte Kaffeeproduzent, welcher je nach Quelle für etwa ein Drittel oder sogar bis zu 40 % der globalen Produktion verantwortlich ist. Hauptsorten dort sind Arabica-Kaffee, aber auch Robusta wird angebaut. Dort haben ebenfalls ungünstige Wetterbedingungen zu signifikanten Ernteausfällen geführt, was das globale Angebot weiter verknappt hat. Einige der wichtigsten Kaffeeregionen Brasiliens registrierten 2024 dabei sogar die niedrigste Niederschlagsmenge der vergangenen 40 Jahre. Besonders deutlich wurden die Herausforderungen im Dezember 2024, als nach einem unerwarteten Kälteeinbruch in Brasilien die Ernteschätzungen für 2025 um 15 % nach unten korrigiert wurden.
Asiatischer Markt verzeichnet einen wachsenden Kaffeekonsum
Der weltweite Kaffeekonsum nimmt stetig zu, was die Nachfrage nach Kaffee erhöht. Demografische und kulturelle Trends, der Aufstieg neuer Märkte und die zunehmende Verbreitung von Spezialitätenkaffee üben dabei eine positive Tendenz aus. Insbesondere in Asien lässt sich der wachsende Kaffeekonsum erkennen. China und Indien entwickeln sich zunehmend zu großen Kaffeekonsummärkten, getrieben durch den Aufstieg der Mittelschicht und den Boom von Caféketten. Gleichzeitig bleibt die Nachfrage in traditionellen Märkten wie Europa und Nordamerika stabil. Allerdings beobachten Marktexperten einen Trend zu nachhaltig produziertem Kaffee, der die Produktionskosten weiter erhöht. Zum Beispiel lassen sich bei Cold Brew und Premiumkaffees sowie bei Single-Serve-Produkten (z. B. Kapseln) positive Nachfrageentwicklungen erkennen. Der globale Kaffeekonsum ist in den letzten Jahren um durchschnittlich 2 bis 3 % pro Jahr gestiegen. Die International Coffee Organization (ICO) schätzt dabei, dass der weltweite Konsum 2024 etwa 176 Millionen Säcke à 60 kg erreicht haben dürfte.
Regulatorische Vorgaben erhöhen die Kosten
Der Preis von börsengehandelten Kaffee-Futures wird nicht nur von Angebot und Nachfrage, sondern auch von regulatorischen Vorgaben beeinflusst. So sorgen höhere Anforderungen durch Nachhaltigkeitsregulierungen (z. B. EU-Lieferkettengesetz, Umweltauflagen), Exportbeschränkungen und Zölle in Anbauländern sowie steigende Produktionskosten durch Klimaschutzmaßnahmen zugleich dafür, dass die Preise für Kaffee und infolgedessen auch für die börsengehandelten Kaffee-Futures tendenziell steigt.
Regelung für entwaldungsfreie Lieferketten tritt in Kraft
Ein Beispiel für regulatorische Vorgaben ist die EU-Verordnung zu entwaldungsfreien Lieferketten (Deforestation Regulation). Die Verordnung ist am 30. Juni 2023 in Kraft getreten und nach einer Übergangszeit von 18 Monaten ab dem 30. Dezember 2024 anzuwenden. Für kleine Unternehmen gilt eine Übergangszeit von 24 Monaten. Die Verordnung verbietet den Import von Produkten (einschließlich Kaffee), die mit Entwaldung oder Degradierung von Wäldern in Verbindung stehen. Unternehmen müssen nachweisen, dass die importierten Produkte nicht aus Gebieten stammen, die nach dem 31. Dezember 2020 abgeholzt wurden. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) schätzt in diesem Zusammenhang, dass zwischen 1990 und 2020 weltweit 420 Millionen Hektar Wald und jedes Jahr global weitere 10 Millionen Hektar Wald zerstört wurden. 90 % dieser Entwaldung werde durch nicht nachhaltige Landwirtschaft verursacht. Für die Kaffeeanbauer bedeuten diese Entwicklungen wiederum zusätzliche Kosten, welche den Preis für den Rohstoff weiter steigen lassen könnten.
Trading-Idee: Discount Optionsschein Long auf Kaffee
Anleger, die von einer positiven Kursentwicklung des Rohstoffs Coffee Future [7.2025] ausgehen, könnten als Alternative zu einem Direktinvestment mit einem Discount Optionsschein Long der DZ BANK bezogen auf den Coffee Future [7.2025]-Rohstoff (Basiswert) auf ein solches Szenario setzen (z.B. WKN DJ9X8G). Dieses Produkt hat eine feste Laufzeit und wird am 19.06.2025 (Rückzahlungstermin) fällig. Dieses Produkt ist nicht währungsgesichert. Die Entwicklung des EUR / USD-Wechselkurses hat damit Auswirkungen auf die Höhe des in EUR zahlbaren Rückzahlungsbetrags. Anleger erhalten keine sonstigen Erträge (z.B. Dividenden) und haben keine weiteren Ansprüche (z.B. Stimmrechte) aus dem Basiswert.
Für die Rückzahlung des Produkts gibt es die folgenden Möglichkeiten:
Einen gänzlichen Verlust des eingesetzten Kapitals erleidet der Anleger, wenn der Kurs des Rohstoffs auf den Basiswert Coffee Future [7.2025] zu einem beliebigen Zeitpunkt während der Haltedauer auf oder unter dem Basispreis notiert. (Totalverlustrisiko). Ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist auch möglich, wenn die DZ BANK ihre Verpflichtungen aus dem Produkt aufgrund behördlicher Anordnungen oder einer Insolvenz (Zahlungsunfähigkeit / Überschuldung) nicht mehr erfüllen kann.
Eine ausführliche Erläuterung der genannten Fachbegriffe finden Sie in unserem Glossar.
Stand: 23.01.2024, DZ BANK AG / Online-Redaktion
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