Brent auf Sechsmonatshoch
Die US-Sanktionen gegen die russische Schattentankerflotte haben dafür gesorgt, dass Brent bis auf über 82 USD kletterte und den höchsten Stand seit sechs Monaten erreichte. Russland ist nach Saudi-Arabien immer noch der zweitgrößte Öl-Exporteur weltweit. Die jüngsten Sanktionen betreffen 160 Schiffe, die 2024 rund 1,6 mbpd transportierten und damit für etwa 22 % der russischen Ölexporte auf dem Seeweg verantwortlich waren. Die Sanktionen lösten zum einen Sorgen aus, dass das Ölangebot knapp werden könnte. Zum anderen spiegeln die gestiegenen Ölpreise aber auch die höheren Transportkosten bei Öltankern wider. Seit Ende letzter Woche sind beispielsweise die Frachtraten für Tanker auf der Route von Nahost nach China um rund 40 % gestiegen. Allerdings steigt jetzt die Wahrscheinlichkeit, dass die OPEC+ ihre lange geplanten Produktionssteigerungen im zweiten Quartal auch tatsächlich umsetzt. Außerdem bleibt die Weltwirtschaft und damit auch die Ölnachfrage 2025 wenig dynamisch. Wir rechnen daher bis Jahresende weiter mit einem Rückgang bei Brent auf 70 USD.
BIP Wachstum in China überrascht
Heute Morgen wurden bereits unerwartet positive Konjunkturdaten aus China veröffentlicht. Nach einem BIP Wachstum von 4,6 % im dritten Quartal 2024 wurde für das Schlussquartal eine Wachstumsrate von 5,4 % gemeldet. Die chinesische Industrieproduktion legte im Dezember im Vergleich zum Vorjahr um 6,2 % nach 5,4 % im November zu. Die Einzelhandelsumsätze stiegen um 3,7 %. Hier lag der Novemberwert bei 3,0 %. Aus konjunktureller Sicht könnte heute noch ein Blick auf Daten aus den USA interessant werden, die für 15:15 Uhr auf der Agenda stehen. Für die US-Industrieproduktion erwarten wir nach einem Minus von 0,2 % im November für den Dezember wieder ein leichtes Plus von 0,2 %. Die Kapazitätsauslastung dürfte von 76,8 % im November leicht auf 76,9 % im Dezember zugelegt haben.
Aufatmen bei der Fed
Der designierte neue US-Finanzminister Scott Bessent hat sich zur Unabhängigkeit der Notenbank Fed bekannt. Das für die Zinssetzung zuständige Gremium FOMC solle bei geldpolitischen Entscheidungen unabhängig sein, sagte Bessent bei einer Anhörung vor dem Finanzausschuss des Senats in Washington. Die Ansichten des ehemaligen Hedgefondsmanagers waren am Markt mit Spannung erwartet worden angesichts der wiederholten Kritik des zukünftigen Präsidenten Donald Trump an der Zinspolitik der Fed. Während Trump häufig über die Stärke des US-Dollars klagt, nannte Bessent es von kritischer Bedeutung, dass die US-Währung die Weltreservewährung bleibe.
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