Medizintechnikwerte gesucht


Am deutschen Aktienmarkt standen die Zeichen gestern auf Konsolidierung, da die weitgehend antizipierten Zinssenkungen der beiden großen Notenbanken noch nicht ganz in trockenen Tüchern sind. Der DAX gab 0,1 % auf 20.329 Punkte ab, der Euro Stoxx 50 verlor 0,7 % auf 4.952 Zähler. Auffällig waren die Kursgewinne der Medizintechnik-Aktien, die jeweils auf Unternehmensmeldungen beruhten. Bei Sartorius wurde der Antritt des neuen Vorstandschefs gefeiert, während Siemens Healthineers eine größere Übernahme abschloss. Qiagen profitierte von Kaufempfehlungen, Merck von positiven Studiendaten zu einem Krebsmedikament. Kursgewinne verzeichneten auch die Autowerte, da die EVP-Fraktion im EU-Parlament das strikte Verbrennerverbot bei Neuzulassungen ab 2035 aufheben und die vorgesehenen strikten CO2-Grenzwerte von 2025 auf 2027 verschieben möchte.

Alphabet-Aktien legen kräftig zu


An der Wall Street gaben die Kurse in der Summe eben-falls leicht nach. Der S&P 500 verlor 0,3 % auf 6.035 Punkte, der Nasdaq-Index 0,2 % auf 19.687 Zähler. Im Mittelpunkt standen die beiden Alphabet-Aktiengattungen. Der Internetkonzern stellte einen neuen Quantencomputer-Chip vor, der mit 105 Qubits arbeitet. Theoretisch kann dieser in 5 Minuten Rechenoperation vornehmen, die auf klassischen Rechnern länger dauern würden als das Universum alt ist. Noch wichtiger ist aber, dass diese Technologie mit einer wesentlich verbesserten Fehlerkorrektur arbeitet. Ein Plus von 5,6 % bei Alphabet standen 2,7 % Minus bei Nvidia gegenüber, denn Quantencomputer könnten zukünftig eine große Rolle bei KI-Berechnungen spielen. Auch andere Chipwerte gerieten dadurch unter Druck. Gut 10 % gab Moderna ab. Brokerhäusern zufolge sei gerade keine gute Zeit für Impfstoffhersteller (mit einem Impfskeptiker als Gesundheitsminister).

Butterpreis treibt die Geldentwertung


Deutschlands Inflationsrate ist im November auf 2,2 % angestiegen, das sind 0,2 Prozentpunkte mehr als im Vormonat. Besonders stark stiegen Lebensmittelpreise, wobei Butter mit fast 39 % Plus hervorstach. Aufgrund von Basiseffekten und bereits feststehender wird die Geldentwertung zunächst über der 2%-Marke bleiben. Die EZB sollte sich davon aber nicht beeindrucken lassen und am Donnerstag ihren nächsten Leitzins-Senkungsschritt vornehmen. Als Schritt zur Sicherung der Kaufkraft will die SPD eine Verlängerung der Mietpreisbremse verstehen, die sie heute in den Bundestag einbringen wird. Neue Wohnungen entstehen dadurch allerdings nicht.

US-Inflation im Fokus


Heute Nachmittag kommen Inflationszahlen aus den USA. Wir erwarten auf Monatsbasis einen Anstieg der Verbraucherpreise um 0,3 %. Dieser Wert würde einer weiteren Zinssenkung durch die Federal Reserve noch in diesem Jahr nicht entgegenstehen, zumal die Indikatoren für die US-Konjunktur (Einkaufsmanager-Indizes, Arbeitsmarktbericht) zuletzt gemischte Signale ausgesandt hatten. Bundeskanzler Scholz wird beim Bundestag das Stellen der Vertrauensfrage offiziell ankündigen, deren absehbares Scheitern die geplanten Neuwahlen herbeiführen wird. Weniger klar geht es in Südkorea zu: Die Opposition will im Parlament einen zweiten Anlauf zur Einleitung der Amtsenthebung des Präsidenten nehmen. Frankreich soll zügig eine neue Regierung bekommen. Präsident Macron verhandelt mit allen Parteien außer Rechtspopulisten und Linksradikalen über eine Art Nichtangriffspakt.

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