Divergenz beim BIP-Wachstum


Die US-Wirtschaftsleistung ist im dritten Quartal um 2,8 % (Q/Q, annualisiert) gewachsen, nach 3,0 % im zweiten Quartal. Der private Konsum bleibt der Haupttreiber des Wachstums. Trotz hoher Zinsen wird für 2024 ein ähnliches Wachstum wie 2023 erwartet. Der Preisdruck hat sich abgeschwächt, aber Investitionen und Nettoexporte zeigen Schwächen. Eine Rezession ist nicht in Sicht, was darauf hindeutet, dass die US-Notenbank ihre geldpolitischen Maßnahmen nur vorsichtig anpassen wird. Die deutsche Wirtschaft verzeichnete im dritten Quartal ein überraschendes Wachstum von 0,2 %, nachdem sie im zweiten Quartal um 0,3 % geschrumpft war. Dieses Wachstum wird hauptsächlich dem privaten Konsum und dem Staatskonsum zugeschrieben. Trotz dieser positiven Entwicklung ist es noch zu früh, von einer nachhaltigen Trendwende zu sprechen, da die Wirtschaft weiterhin zwischen leichten Wachstums- und Schrumpfungsphasen schwankt. Positiv ist, dass der private Konsum Anzeichen einer Erholung zeigt, was auf die sinkende Inflation zurückzuführen ist. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, könnte dies optimistischere Aussichten für 2025 bedeuten. Die aktuellen Daten könnten zudem die Spekulationen über große Zinssenkungen der EZB dämpfen.

Bitcoin-Jünger setzten auf Trump


In den vergangenen Monaten hat sich ein ungewöhnlicher Begriff in der Kryptowelt etabliert: "Boring Bitcoin". Dieser Ausdruck beschreibt die vergleichsweise lange Seitwärtsbewegung der weltweit größten und ältesten Kryptowährung, die normalerweise für ihre hohe Volatilität bekannt ist. Über den Sommer hinweg bewegte sich der Bitcoin größtenteils in einer Spanne von 60.000 bis 68.000 USD und zeigte keine Anzeichen, das Rekordhoch von 73.803 USD zu übertreffen. Doch das änderte sich in den vergangenen Tagen als der Bitcoin ein Dreimonatshoch erreichte und die Marke von 70.000 USD durchbrach. In der Spitze kletterte die Cyber-Valuta auf 73.610 USD. Ein möglicher Grund für diesen neuen Optimismus könnte die US-Präsidentschaftswahl sein, die nächste Woche stattfindet. Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump führt in einigen Umfragen knapp und konnte beim Wettanbieter Polymarket nochmals deutlich zulegen. Dort wird ihm derzeit eine Wahrscheinlichkeit von 63 % für einen Wahlsieg zugesprochen.

Inflationsdaten im Fokus


Heute steht die Vorabschätzung der Inflationsrate im Euroraum für Oktober auf der Agenda. Ein Anstieg der Gesamtinflation ist aufgrund positiver Basiseffekte sehr wahrscheinlich. Aus Sicht der Finanzmarktteilnehmer dürfte entscheidend sein, ob auch die Kerninflationsrate weiter sinkt. Sollte diese jedoch ebenfalls wieder ansteigen, könnte die Euphorie über mögliche Zinssenkungen der EZB einen Dämpfer erhalten. Wir erwarten die Inflationsrate nach 1,7 % im September für Oktober bei 2,0 %, während wir die Kernrate unverändert bei 2,7 % sehen.


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