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Microsoft bleibt eine der chancenreichsten Langfrist-Storys bei den Big-Caps im Technologiesektor. Neben seiner weiterhin dominierenden Marktposition bei Betriebssystemen (Windows) und Standard-Software-Suites (Office) mischt Microsoft auch im Zukunftsmarkt für Generative KI-Applikationen ganz vorne mit.

Microsoft überzeugt mit starken Q1-Zahlen – Cloudsparte überzeugt mit deutlichen Zuwachsraten!

Microsoft überzeugte zuletzt mit einem sehr starken Zahlenwerk für das 1. Quartal des neuen Fiskaljahres 2025. Mit einem EPS-Anstieg von 2,99 auf 3,30 USD konnte man die Konsenserwartungen von 3,09 USD übertreffen, während man bei den Umsatzerlösen mit einem Anstieg von 56,5 auf 65,6 Mrd. USD ebenfalls über den Konsenserwartungen von 64,5 Mrd. USD gelegen hatte. Stark präsentierte sich hier einmal mehr die Entwicklung im Cloud-Segment, wobei man hier vor allem im Intelligent-Cloud-Segment, zu dem auch Microsoft Azure gehört, mit einem Umsatzplus von 20% auf 24,1 Mrd. USD stärker als erwartet zugelegt hatte. Hier konnte man erwartungsgemäß von der erfolgreichen Einführung neuer, kostenpflichtiger Premium-KI-Tools, wie Copilot Pro, Copilot for Microsoft 365 oder GitHub Copilot, einem gemeinsam mit OpenAI entwickelten KI-Coding-Assistenten, profitieren, der bei der Erstellung von Codes wertvolle Dienste leistet. Hier erwies sich vor allem das Azure Cloud-Segment als einer der Wachstumstreiber, wobei man hier mit einem wechselkursbereinigten Umsatzplus von 34 % deutlich stärker als erwartet (Konsens: +32,8 %) zulegen konnte. Überzeugen konnte Microsoft auch im klassischen Kerngeschäft, wobei die Konzernsparte More Personal Computing (Windows, Surface) mit einem Umsatzplus von 17 % aufwarten konnte. Auch der Geschäftsbereich Productivity and Business Processes, der u. a. Standard-Software aus der Office-Suite oder das Betriebssystem Windows aber auch das Gaming-Segment (XBox) umfasst, konnte auch dank der zuletzt gesehenen Erholung bei den PC- und Laptop-Absätzen und der Konsolidierung des Spielegiganten Activision Blizzard hier mit einem soliden Umsatzplus von 12 % aufwarten.
Hohe Investitionen in den Ausbau der Cloudkapazitäten und schwache Q2-Prognose enttäuschen!

Um im Megamarkt für KI-Applikationen weiter ganz vorne mitmischen zu können, forciert Microsoft den Ausbau seiner Cloud- und Rechenzentrumskapazitäten. Bei der Erweiterung seiner Cloudkapazitäten setzt Microsoft neben milliardenschweren Investitionen auch auf Kooperationen mit weiteren Branchengrößen wie Oracle, holt sich aber auch andere Partner ins Boot. So wurde Mitte September eine Partnerschaft mit Blackrock geschlossen, wobei man gemeinsam mit anderen Partnern in den kommenden Jahren rund 100 Mrd. USD in den Ausbau neuer Cloudcenterkapazitäten investieren will. Nachdem man hier im 1. Quartal ohne die Berücksichtigung von Leasingkosten bereits knapp 15 Mrd. USD in den Ausbau seiner konzerneigenen Cloud- und Rechenzentrumskapazitäten gesteckt hatte, rechnet der Redmonder Technologie-Gigant für das laufende 2. Quartal sogar mit einem sequenziellen Anstieg, was bei einigen Investoren für Verstimmung gesorgt hatte. Etwas ernüchternd fiel auch der Ausblick für das laufende Q2 aus. So rechnet man im Azure Cloud-Segment mit einem bereinigten Umsatzwachstum in der Spanne von 31 bis 32 %, während sich hier einige Marktteilnehmer wohl etwas mehr erhofft hatten. Entsprechend kam Microsoft zuletzt nach der Vorlage der Q1-Zahlen trotz insgesamt besser als erwarteter Ergebnisse etwas deutlicher unter Druck.
Kostenpflichtige KI-Tools sorgen für frischen Wind!

Mittelfristig sollten sich die milliardenschweren Investitionen von Microsoft in den Megamarkt KI jedoch auszahlen. Denn Microsoft versteht es geschickt, gemeinsam mit der KI-Schmiede OpenAI entwickelte KI-Applikationen wie ChatGPT mit passenden, speziell für Unternehmenskunden zugeschnittenen Angeboten zu monetarisieren. So verzeichnet man bei Copilot Pro und Copilot for Microsoft 365, die für 20 bzw. 30 USD pro Nutzer und Monat angeboten werden, seit geraumer Zeit kräftig steigende Nutzerzahlen. Dank der kostenpflichtigen KI-Tools erhalten Microsoft-Nutzer u. a. Zugriff auf die KI-Assistenten GPT-4 und GPT-4 Turbo von OpenAI, die auch in Spitzenzeiten bei hohem Nutzeraufkommen einwandfrei funktionieren. Eine ähnliche Erfolgsstory verspricht der bereits Ende 2023 vorgestellte GitHub Copilot Individual Version, der für Nutzer mit 10 USD/Monat zu Buche schlägt. Das gemeinsam mit OpenAI entwickelte KI-Coding-Tool leistet Entwicklern wertvolle Dienste, wobei der KI-Coding-Assistent in der Lage ist, Codes selbständig zu vervollständigen, was das Coding erheblich vereinfacht. Da Unternehmen durch die Integration von Generativer KI in weit verbreitete Produkte wie Microsoft 365 (einschließlich Word, Excel, PowerPoint und Outlook) Produktivität und Effizienz erheblich steigern können und sich gleichzeitig auch erhebliche Einsparungen realisieren lassen, dürfte die Nachfrage bei kostenpflichtigen KI-Tools weiter hoch bleiben.
KI-Offensive sollte Umsatz und Ergebnis nachhaltig verbessern

Mit dem neuen kostenpflichtigen KI-Angebot stößt Microsoft bei Unternehmenskunden auf große Resonanz. Wie CEO Satya Nadella im Conference Call im Anschluss an die jüngsten Q1-Zahlen ausführte, nutzen rund 70 % der Fortune-500-Unternehmen Microsoft 365 Copilot, während sich die Nutzerzahlen bei Azure OpenAI Service im vergangenen Quartal mehr als verdoppelt haben. Ähnlich positiv fällt die Bilanz bei der auf der Azure-Cloud-Plattform verfügbaren KI-Suite Microsoft Azure OpenAI aus, die Zugang zu fortschrittlichen KI-Modellen wie GPT-3, Codex und DALL·E bieten. Diese lassen sich mit den in der Azure-Cloud verfügbaren Enterprise-Funktionen kombinieren, wobei integrierte Cybersecurity-Tools und rollenbasierte Zugriffssteuerung maximale Sicherheit garantieren. Da immer mehr Developer bei Entwicklung und Training neuer KI-Tools auf die Azure Cloud setzen, verzeichnete Microsoft zuletzt auch bei Multi-Model-Datenbankservice-Angeboten wie Azure Cosmos DB oder Azure SQL DB deutliche Zuwächse. Im abgelaufenen Q1 konnte man dabei mit Air India, Novo Nordisk, Telefonica, Toyota North America, Uniper u. v. m. einige hochkarätige Neukundengewinne vorweisen. Als ähnlich erfolgreich erweist sich das KI-Plattform-Angebot Microsoft Fabric, mit dem Unternehmen ihre Daten cloudübergreifend vereinheitlichen können und das schon jetzt über weltweit rund 16.000 zahlende Nutzer verfügt. Entsprechend dürfte der Jahresumsatz im KI-Segment laut Microsoft-CEO Nadella bereits im laufenden Quartal die Marke von 10 Mrd. USD knacken, womit das KI-Segment zum mit Abstand am schnellsten wachsenden Geschäftsbereich in der Unternehmensgeschichte von Microsoft avanciert.
Microsoft überzeugt mit moderater Bewertung!

Da Unternehmen ihre Abläufe durch den Einsatz von Generativer KI optimieren und dabei gleichzeitig ihre Kosten senken, dürfte sich das Wachstum im KI-Segment auch in den kommenden Quartalen weiter beschleunigen. Auch in den übrigen Kerngeschäftsfeldern bleiben die Aussichten für Microsoft weiter vielversprechend. Da sich die PC-Nachfrage nach der jüngsten Wachstumsdelle langsam wieder erholt, dürfte sich auch das positive Absatzmomentum bei den Windowsabsätzen sowie im Office-Segment weiter fortsetzen, während man im Hardware-Segment dank der neuen KI-Surface-Laptop-Serie von steigenden Unternehmensinvestitionen profitieren dürfte. Entsprechend erwartet der Analystenkonsens für das laufende Fiskaljahr einen EPS-Anstieg von 11,80 auf 12,99 USD, während für das darauffolgende Fiskaljahr bereits ein EPS von 15,01 USD erwartet wird. Entsprechend sinkt das KGV auf Basis der Schätzungen für das Fiskaljahr 2026 auf 26,6, was nicht teuer erscheint.

 

Produktidee: Discount-Zertifikat Classic auf Microsoft Corp.

Eine attraktive Alternative zur Direktanlage in die Aktie sind Discount-Zertifikate. Anlegern steht eine Auswahl an entsprechenden Produkten auf den Basiswert Microsoft Corp. zur Verfügung. Ein Beispiel ist ein Discount-Zertifikat mit der WKN: DQ11ZZ, das am 30.12.2025 fällig wird (Rückzahlungstermin) und mit einem Discount zum Kurs der Aktie Microsoft Corp. notiert. Der Anleger erhält keine sonstigen Erträge (z.B. Dividenden) und hat keine weiteren Ansprüche aus dem Basiswert. Die Höhe der möglichen Rückzahlung wird bei 400,00 USD begrenzt. Dieses Produkt ist nicht währungsgesichert. Die Entwicklung des EUR / USD-Wechselkurses hat damit Auswirkungen auf die Höhe des in EUR zahlbaren Rückzahlungsbetrags.

 

Für die Rückzahlung des Zertifikats gibt es zwei Möglichkeiten:

1. Liegt der Schlusskurs des Basiswerts Microsoft Corp. an der maßgeblichen Börse am 19.12.2025 (Referenzpreis) auf oder über dem Cap, erhält der Anleger den EUR-Gegenwert des Höchstbetrags von 400,00 USD.

2. Liegt der Referenzpreis unter dem Cap, erhält der Anleger einen Rückzahlungsbetrag, der dem EUR-Gegenwert des Referenzpreises multipliziert mit dem Bezugsverhältnis entspricht. Der Anleger erleidet einen Verlust, wenn der Rückzahlungsbetrag unter dem Erwerbspreis des Produkts liegt.

Ein gänzlicher Verlust des eingesetzten Kapitals ist möglich (Totalverlustrisiko). Ein Totalverlust tritt ein, wenn der Referenzpreis null ist. Ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist auch möglich, wenn die DZ BANK als Emittent ihre Verpflichtungen aus dem Zertifikat aufgrund behördlicher Anordnungen oder einer Insolvenz (Zahlungsunfähigkeit/Überschuldung) nicht mehr erfüllen kann.

 

Das vorliegend beschriebene Discount-Zertifikat richtet sich an Anleger, die einen Anlagehorizont bis zum 30.12.2025 haben und davon ausgehen, dass der Basiswert Microsoft Corp. am 19.12.2025 auf oder über 400,00 USD liegen wird.

 

Eine ausführliche Erläuterung der genannten Fachbegriffe finden Sie in unserem Glossar.

 

Stand: 05.11.2024, DZ BANK AG / Online-Redaktion

 

 

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Marcus Landau
Marcus Landau, Derivate-Experte der DZ BANK, ist seit 2003 in der Zertifikate- und Derivatebranche tätig und erstellt regelmäßig Analysen rund um die Aktien- und Rohstoffmärkte, die er mit spannenden Zertifikate-Ideen verknüpft.





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