Herbstlich unbeständig
- Unbeständiger Herbst: Börsen im Oktober holprig
- Unternehmensgewinne: Robust und ohne neue Kursfantasie
- US-Notenbank: Moderater zweiter Zinsschritt
Unbeständiger Herbst: Börsen im Oktober holprig
Trotz zwischenzeitlicher Allzeithochs an den Aktienmärkten erlebten die Börsen keinen goldenen Oktober. Sowohl weltweite Aktien- als auch Anleihekurse schlossen den Monat mit Verlusten ab. Insbesondere kurz vor den US-Wahlen und der nächsten Sitzung der US-Notenbank Fed zeigten die Aktienmärkte zuletzt eine gewisse Nervosität. Der DAX1 sowie der S&P 5002 liegen mittlerweile wieder unterhalb ihrer Allzeithochs vom 17. bzw. 18. Oktober (Quelle: LSEG, 04.11.2024).
Umfragen deuten weiterhin auf ein knappes Rennen in der US-Präsidentschaftswahl hin. Die anhaltende Unsicherheit bezüglich des Ergebnisses, gemischte Unternehmensgewinnberichte und nachlassende Erwartungen an Zinssenkungen dürften zu den Kursrückgängen beigetragen haben.
Die Renditen 10-jähriger US-Staatsanleihen erreichten ein Viermonatshoch von fast 4,40%. Insgesamt verzeichneten die globalen Anleihemärkte im Oktober ihren schlechtesten Monat seit September 2022, als die Fed die Zinsen in 75-Basispunkten-Schritten erhöhte und die US-Inflation noch immer über 8% lag. Gold wurde durch geopolitische Risiken gestützt und wies das größte Handelsvolumen seit August auf (Quelle: LSEG, 04.11.2024).
Unternehmensgewinne: Robust und ohne neue Kursfantasie
Im Einklang mit den soliden Konjunktur- und Arbeitsmarktdaten des vorangegangenen Quartals fallen die US-Unternehmensergebnisse insgesamt robust aus. Bisher haben etwa 350 der 500 US-Unternehmen aus dem S&P-Leitindex ihre Gewinne gemeldet, wobei diese die niedrige Erwartungshaltung von 3% übertroffen haben. Aktuell wird das Gewinnwachstum auf zwischen 6% und knapp 8% geschätzt (Quelle: Bloomberg, Factset, 04.11.2024).
Jedoch konnten einige US-amerikanische Mega-Cap-Technologieunternehmen in der vergangenen Woche die hohen Erwartungen nicht erfüllen. Der Stimmungsdämpfer in der Technologiebranche und schwächer als erwartete US-Arbeitsmarktzahlen für Oktober überwogen die positiven US-Wirtschaftswachstumsdaten. Angetrieben durch robuste Verbraucherausgaben stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im dritten Quartal um auf Jahresbasis umgerechnete 2,8% (Quelle: LSEG, 04.11.2024).
Auch im Euroraum wuchs das BIP laut einer ersten Schätzung im dritten Quartal unerwartet kräftig um 0,4% gegenüber dem Vorquartal. Höhere Energiepreise waren der Haupttreiber für den unerwartet deutlichen Inflationsanstieg im Oktober. Die jährliche Inflationsrate kletterte von 1,7% auf 2,0% und erreichte damit (wieder) die Zielmarke der EZB. Entgegen den Erwartungen sank die Kerninflation zudem nicht, sondern verharrte bei 2,7% (Quelle: LSEG, 04.11.2024).
US-Notenbank: Moderater zweiter Zinsschritt
In dieser Woche stehen gleich mehrere Großereignisse im Fokus: die US-Wahlen am Dienstag sowie die Sitzungen der Fed und der Bank of England (BoE) am Donnerstag.
Die Märkte erwarten weithin, dass sowohl die Fed als auch die BoE die Zinssätze um 25 Basispunkte senken werden, und zwar auf ein Niveau von 4,5%-4,75% (USA) bzw. 4,75% (Großbritannien). Das Augenmerk richtet sich daher vielmehr auf Hinweise zum Tempo der künftigen Lockerung.
Im Vergleich zu anderen entwickelten Märkten sehen die Wachstumsaussichten für Großbritannien verhaltener aus. Deshalb könnte die BoE unserer Meinung nach in den kommenden Jahren stärkere Zinssenkungen vornehmen als die Fed. Obwohl sich die Markterwartungen und unsere Leitzinsprognose in den USA angenähert haben, gehen wir davon aus, dass sich die Leitzinsen auf einem höheren Niveau einpendeln werden als derzeit gepreist.
Die US-Inflation dürfte unseres Erachtens höher bleiben als vor der Pandemie. Die BIP-Daten für das dritte Quartal letzte Woche weisen darauf hin, dass der private Konsum immer noch das Wirtschaftswachstum antreibt. Der Arbeitsmarktbericht zeigt, dass in den vergangenen drei Monaten durchschnittlich 104.000 neue Arbeitsplätze pro Monat geschaffen wurden – ein weiterhin gesundes Tempo. Und eines, das sich wahrscheinlich beschleunigen wird, da die Einstellungszahlen aufgrund der Hurrikan-bedingten Disruptionen ins Stocken geraten sind. Die Haushaltsdefizite werden wahrscheinlich unabhängig vom Wahlausgang hoch ausfallen. Die Aussicht auf höhere Zölle oder eine verringerte legale Einwanderung hätte ebenfalls Auswirkungen auf den Kostendruck. Daneben wirken sich die Alterung der Bevölkerung und andere strukturelle Verschiebungen inflationär aus. Massive Kapitalausgaben im Rahmen des Ausbaus der künstlichen Intelligenz könnten die Inflation ankurbeln, ebenso wie zunehmend komplexe globale Lieferketten aufgrund der geopolitischen Fragmentierung.
[1] Der DAX ist die Kennzahl für die Wertentwicklung der 30 wichtigsten deutschen Aktien.
[2] S&P 500 = Aktienindex, der die Wertentwicklung von 500 der größten börsennotierten Unternehmen in den Vereinigten Staaten abbildet
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