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Daimler Truck enttäuscht mit schwachen Q2-Zahlen – Prognose für das laufende Fiskaljahr nach unten revidiert!
Lkw-Hersteller haben aktuell einen schweren Stand. Aufgrund des herausfordernden konjunkturellen Umfelds halten sich viele Unternehmen mit Bestellungen neuer Lkw zurück, was sich bei Schwergewichten wie Daimler Truck negativ bemerkbar macht. So musste man im 2. Quartal aufgrund der schwachen Verfassung der Kernmärkte einen deutlichen Absatzrückgang auf 112.195 Modelle (Vorjahreszeitraum: 131.888) hinnehmen. Entsprechend verzeichnete man bei den Umsatzerlösen einen Rückgang von 13,9 auf 13,3 Mrd. Euro, während der bereinigte operative Gewinn (EBIT) mit 1,16 Mrd. Euro deutlicher unter Vorjahr (1,36 Mrd. Euro) gelegen hatte. Die entsprechende EBIT-Marge lag, bereinigt um negative Einmaleffekte aus Wertberichtigungen auf ein Joint-Venture in China, mit 10,2 % nur leicht unter dem Vorjahreswert von 10,3 %. Dass Daimler Truck trotz der schwachen Absatzentwicklung in Europa vergleichsweise robust abgeschnitten hatte, lag vor allem an der starken Entwicklung des Nordamerika-Geschäfts. Zwar musste man auch hier einen leichten Absatzrückgang von 5 % hinnehmen. Beim bereinigten operativen Ergebnis schnitt man jedoch mit 875 Mio. Euro (+12 %) deutlich über Vorjahreswert ab, wobei die bereinigte operative Marge mit 14,5 % ebenfalls über Vorjahresniveau (13,1 %) gelegen hatte. Nach dem unerwartet schwachen Abschneiden im Q2 sahen sich die Stuttgarter zu einer Senkung der Jahresprognose gezwungen. Demnach erwartet man nun einen Umsatz in der Spanne von 53 bis 55 Mrd. Euro (zuvor: 55 bis 57 Mrd. Euro), während man bei der bereinigten EBIT-Marge nun von einem Wert in der Spanne von 8 bis 9,5 % (zuvor: 9 bis 10,5 %) ausgeht.
Schwache Lkw-Nachfrage in Europa und Asien/Pazifik setzt sich im Q3 fort!
Im abgelaufenen Q3 musste Daimler Truck erneut einen Absatzrückgang quittieren. So lagen die Verkäufe bei Lkw und Bussen mit 114.914 Modellen um knapp 11 % unter dem Vorjahreswert von 128.861 Modellen. Besonders deutliche Rückgänge hatte man bei der Kernmarke Mercedes-Benz zu verzeichnen, die aufgrund der schwächeren Absatzentwicklung in Europa und Lateinamerika einen Absatzrückgang von 28 % quittieren musste. Auch in der Region Asien/Pazifik schnitt man mit einem Absatzminus von 15 % erwartungsgemäß schwächer ab, was vor allem der schwachen konjunkturellen Rahmenbedingungen im Kernmarkt China geschuldet war. Einziger Lichtblick war für den Stuttgarter Lkw-Bauer Nordamerika, wobei man hier mit einem Absatzplus von 4 % auf 49.176 Einheiten sehr solide abgeschnitten hatte.
Übergang auf CO2-neutrale Lkw-Modelle sollte Wachstum mittelfristig deutlich anschieben!
Mittelfristig will Daimler Truck vor allem mit emissionsfreien Lkw-Modellen punkten. Denn immer mehr Logistikdienstleister setzen angesichts weiter steigender CO2-Abgaben auf E-Trucks um. Entsprechend dürfte der Markt für emissionsfreie Elektro-Lkw laut einer Erhebung der Experten von Markets & Markets bis 2030 jährlich um 3,42 % zulegen, weshalb Daimler Truck hier eine führende Marktposition anstrebt. Daimler Truck ist bei Langstrecken-Lkw mit vollelektrischem Batterieantrieb bereits mit dem „eCascadia“ und dem „eActross“ einer der führenden Player in diesem Marktsegment, während man mit dem Ende 2023 vorgestellten vollelektrischen Modell „RIZON“ auch bei mittelschweren Lkw voll durchstarten will. Frische Impulse versprechen sich die Stuttgarter vor allem vom „eActros“ 600, der erst kürzlich auf der Branchenmesse IAA Transportation 2024 Ende September dieses Jahres vorgestellt wurde. Der neue Langstrecken-Lkw kann mit einer Batterieladung knapp 500 Kilometer bewältigen und setzt auch in puncto Batterietechnik mit seinen Lithium-Eisenphosphat-Batterien, die ohne Nickel und Kobalt auskommen, neue Maßstäbe, da diese so genannten LFP-Batterien im Vergleich zu konventionellen Akku-Lösungen enorme Vorteile in puncto Langlebigkeit und Lebensdauer aufweisen. Dank integriertem Megawatt-Charging kann die Ladezeit von 20 auf 80 % in ca. 30 Minuten verkürzt werden, was gerade bei Langstrecken erhebliche Vorteile verspricht. Anlaufen soll die Serienproduktion für den neuen Langstrecken-E-Lkw bereits Anfang November, wobei die ersten Modelle noch vor Jahresende an die Kunden ausgeliefert werden sollen. Die Resonanz aus der Logistikbranche auf den neuen Premium-E-Lkw aus dem Hause Daimler Truck fällt erfreulich aus, zumal man laut Daimler Truck bereits mehr als 2.000 Festbestellungen für den eActross600 verbuchen konnte.
Daimler Truck will mit dem autonomen E-Truck Freightliner „eCascadia“ im Zukunftsmarkt für Robo-Trucks durchstarten!
Durchstarten will der Lkw-Bauer auch im Megamarkt für autonome Nutzfahrzeuge. Hier präsentierte der Lkw-Bauer Anfang Mai dieses Jahres mit dem Freightliner „eCascadia“ ein erstes Konzeptfahrzeug für einen autonomen Lkw mit umweltfreundlichem Elektroantrieb. Der neue selbstfahrende Robo-Truck, der auf dem Serienmodell des eCascadia basiert, soll dank entsprechender Sensorik und der autonomen Fahrsoftware des Kooperationspartners Torc Robotics in der Lage sein, zu einem späteren Zeitpunkt gemäß SAE-Level 4 autonom fahren zu können. Damit rüstet sich Daimler Truck für die in den kommenden Jahren geplante Einführung autonomer Lkw in den USA. „Gemeinsam mit Torc Robotics machen wir erhebliche Fortschritte bei der geplanten Einführung autonomer Lkw in den USA im Jahr 2027. Während wir für diese erste Markteinführung auf autonome Lkw mit konventioneller Antriebstechnik setzen, blicken wir immer auch weiter in die Zukunft. Wir werden einen iterativen Ansatz bei der Entwicklung, Erprobung und Optimierung der Technologien zum autonomen und emissionsfreien Fahren verfolgen und dabei gemeinsam mit unseren Flottenkunden die vielversprechendsten Anwendungsfälle untersuchen“, so Joanna Buttler, Leiterin Global Autonomous Technology Group bei Daimler Truck. Sofern es Daimler Truck gelingt, den autonomen E-Truck Freightliner „eCascadia“ bis 2027 zur Serienreife zu entwickeln, haben die Stuttgarter gute Karten, auch im lukrativen Zukunftsmarkt für Robo-Trucks ganz vorne mitzumischen. Schon jetzt haben viele Logistikunternehmen angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels mit erheblichen Personalengpässen zu kämpfen. Da sich durch den Einsatz autonomer Lkw-Flotten außerdem erhebliche Kosteneinsparungen realisieren lassen, rechnen die Experten von Precedence Research bis 2033 hier mit Zuwachsraten von 48,33 % p.a.
Daimler Truck überzeugt mit attraktiver Bewertung!
Daimler Truck gehört dank seiner starken Marktposition in Zukunftssegmenten wie vollelektrischen Trucks sowie im Bereich autonomer Nutzfahrzeuge zu den mit Abstand attraktivsten Sektorstorys. Hellt sich das Marktumfeld wieder auf, sollten die Stuttgarter auch im operativen Geschäft wieder zeitnah auf den Wachstumspfad zurückkehren. Die Chancen stehen gut, dass Daimler Truck die Talsohle schon bald durchschritten haben dürfte. Während man in Nordamerika weiterhin gut unterwegs ist, sollte sich die Absatzsituation in der Region Asien/Pazifik dank der von der chinesischen Notenbank beschlossenen geldpolitischen Stimuli schon bald wieder deutlich aufhellen. Entsprechend rechnet der Analystenkonsens nach einem EPS von 4,16 Euro in 2024 für 2025 bereits mit einem Gewinn von knapp 4,70 Euro je Aktie, während für 2026 bereits ein Gewinn von 5,53 Euro/Aktie erwartet wird. Damit würde das KGV auf Basis der Schätzungen für 2026 auf 7 sinken, was moderat erscheint.
Produktidee: Discount-Zertifikat Classic auf Daimler Truck Holding AG
Eine attraktive Alternative zur Direktanlage in die Aktie sind Discount-Zertifikate. Anlegern steht eine Auswahl an entsprechenden Produkten auf den Basiswert Daimler Truck Holding AG zur Verfügung. Ein Beispiel ist ein Discount-Zertifikat mit der WKN: DJ70U4, das am 30.12.2025 fällig wird (Rückzahlungstermin) und mit einem Discount zum Kurs der Aktie Daimler Truck Holding AG notiert. Der Anleger erhält keine sonstigen Erträge (z.B. Dividenden) und hat keine weiteren Ansprüche aus dem Basiswert. Die Höhe der möglichen Rückzahlung wird bei 35,00 Euro begrenzt.
Für die Rückzahlung des Zertifikats gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Liegt der Schlusskurs des Basiswerts Daimler Truck Holding AG an der maßgeblichen Börse am 19.12.2025 (Referenzpreis) auf oder über dem Cap, erhält der Anleger den Höchstbetrag von 35,00 Euro.
2. Liegt der Referenzpreis unter dem Cap, erhält der Anleger einen Rückzahlungsbetrag, der dem Referenzpreis multipliziert mit dem Bezugsverhältnis (1,00) entspricht. Der Anleger erleidet einen Verlust, wenn der Rückzahlungsbetrag unter dem Erwerbspreis des Produkts liegt.
Ein gänzlicher Verlust des eingesetzten Kapitals ist möglich (Totalverlustrisiko). Ein Totalverlust tritt ein, wenn der Referenzpreis null ist. Ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist auch möglich, wenn die DZ BANK als Emittent ihre Verpflichtungen aus dem Zertifikat aufgrund behördlicher Anordnungen oder einer Insolvenz (Zahlungsunfähigkeit/Überschuldung) nicht mehr erfüllen kann.
Das vorliegend beschriebene Discount-Zertifikat richtet sich an Anleger, die einen Anlagehorizont bis zum 30.12.2025 haben und davon ausgehen, dass der Basiswert Daimler Truck Holding AG am 19.12.2025 auf oder über 35,00 Euro liegen wird.
Eine ausführliche Erläuterung der genannten Fachbegriffe finden Sie in unserem Glossar.
Stand: 29.10.2024, DZ BANK AG / Online-Redaktion
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