Hohes Volumen an Neuemissionen
Im ersten Halbjahr 2024 haben die Unternehmen so viele neue EUR-Anleihen begeben wie fast noch nie. Das platzierte Volumen sprang nach unseren Berechnungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 30% auf 265 Mrd. Euro. Nur im von der Corona-Krise geprägten Ausnahmejahr 2020 hatte es ein noch höheres Volumen an Neuemissionen gegeben. Die Unternehmen haben sich nach den zwei vorangegangenen Jahren mit einem unterdurchschnittlichen Emissionsvolumen an das höhere Zinsniveau gewöhnt und zudem die inverse Zinsstruktur für eine längerfristige Finanzierung genutzt. Sehr beliebt bei den neuen Unternehmensanleihen war weiterhin die Ausstattung als ESG-Bond. Das Volumen der ESG-Neuemissionen kletterte in den ersten sechs Monaten 2024 auf 70 Mrd. Euro (+25 % yoy) und erreichte damit einen neuen Halbjahresrekord.
Ereignisreiche Woche steht bevor
Die ersten Makrodaten zum Wochenstart kamen in der Frühe bereits aus China: Das BIP stieg im 2. Quartal statt des erwarteten Planwerts von 5,0 % nur um 4,7 % (yoy). Die chinesische Industrieproduktion im Juni übertraf dagegen die Erwartungen leicht (+5,3 % yoy statt 5,0 %). Für den Euroraum wird um 11 Uhr ebenfalls die Industrieproduktion veröffentlicht, allerdings erst die Mai-Daten. Wir rechnen hier mit einem Rückgang gegenüber dem Vormonat, geprägt von der schwachen Entwicklung in Deutschland, wo die Industrieproduktion im Mai bekanntlich um 2,5 % zurückging. In den USA dürfte am Abend eine Rede des Fed-Chefs Powell im Fokus stehen, in der er weitere Signale hinsichtlich der von uns für September erwarteten ersten US-Leitzinssenkung geben könnte. Außerdem wird die Debatte um die Präsidentschaftswahl durch das Attentat vom Wochenende auf den Kandidaten Trump beeinflusst. Morgen könnten dann die US-Einzelhandelsumsätze für den Monat Juni den Eindruck einer Schwächephase des privaten Konsums verstärken.Für Deutschland stehen am Dienstag die ZEW-Konjunkturerwartungen auf dem Programm, die nach unserer Prognose zum zweiten Mal in Folge rückläufig sein dürften. Am Donnerstag liefert dann die letzte EZB-Ratssitzung vor der Sommerpause das geldpolitische Highlight der Woche. Eine Leitzinsaktion ist zwar nicht zu erwarten, aber die Marktakteure werden genau darauf achten, wie weit die Notenbanker die Tür für eine weitere Zinssenkung auf der darauffolgenden Sitzung im September öffnen.
Unternehmen starten Berichtssaison
Der Fokus der Investoren richtet sich zudem auf die Quartals- bzw. Halbjahresberichte der Unternehmen. Am Freitag präsentierten bereits die US-Banken Citigroup, JPMorgan Chase, Wells Fargo und Bank of New York Mellon ihre Q2-Zahlen, die gemischt ausfielen. In dieser Woche geht es u.a. mit Johnson & Johnson und Netflix weiter. Die größten europäischen Unternehmen starten nach dem gestrigen Abschluss der Fußball-Europameisterschaft ebenfalls in die Berichtssaison: Heute legt Nordea als erstes Mitglied des Euro Stoxx 50 das Zahlenwerk zum Halbjahresabschluss vor, am Mittwoch folgt der niederlän´´dische ASML-Konzern (Maschinen für Halbleiterproduktion), bevor am Freitag der Pharma-Zulieferer Sartorius die Berichtserstattung der DAX-Unternehmen eröffnet.
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