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Ökostromnachfrage dürfte mittelfristig deutlich anziehen!
Angesichts schärferer Umweltauflagen und Emissionsvorschriften zieht die Nachfrage nach Energie aus regenerativen Erzeugerquellen seit geraumer Zeit deutlich an. Vor allem Industrieunternehmen legen aufgrund weiter steigender CO2-Abgaben Wert auf eine nachhaltige Energieversorgung und setzen daher bei ihrem Energiemix verstärkt auf Solar- und Windenergie. Ein weiterer Faktor, der die Ökostromnachfrage in den kommenden Jahren massiv befeuern dürfte, ist der KI-Boom. Denn nicht nur die Programmierung und das Training neuer generativer KI-Applikationen und so genannter LLMs wie ChatGPT oder Gemini erfordert enorme Rechenpower, was den Stromverbrauch bei Cloud- und Datacenterbetreibern deutlich in die Höhe schnellen lässt. Auch die Nutzung der intelligenten KI-Chatbots, die mittlerweile auch in Suchmaschinen wie Google oder Bing integriert und über Web-Applikationen verfügbar sind, sorgt für einen deutlich höheren Stromverbrauch. Jüngsten Erhebungen zufolge wird für eine ChatGPT-Abfrage zehnmal mehr Energie benötigt, als für eine herkömmliche Suchanfrage über die Suchmaschine Google. Daher dürfte auch der Energiebedarf in den kommenden Jahren massiv zulegen, wobei einige Analysten davon ausgehen, dass sich der Stromverbrauch im Cloud- und Datacentersegment bis zum Dekadenende mehr als verdreifachen wird.
RWE erhöht Schlagzahl beim Ausbau der erneuerbaren Energien!
Damit eröffnen sich für Energieversorger wie RWE mittelfristig exzellente Aussichten im operativen Kerngeschäft. Denn der Essener Branchenprimus gehört dank des von Konzernchef Martin Krebber in den vergangenen Jahren forcierten Ausbaus der regenerativen Energien mit einer installierten Gesamtkapazität von 35,5 Gigawatt (GW) schon jetzt zu den weltweit führenden Ökostromproduzenten. In den kommenden Jahren will RWE die Schlagzahl beim Ausbau seiner Ökostromkapazitäten deutlich erhöhen. Im Zuge des Strategieprogramms „Growing Green“ will man die Erzeugerkapazitäten bis zum Dekadenende auf mehr als 65 GW (zuvor: 60 GW) ausbauen, wobei die hierfür erforderlichen Investitionen auf insgesamt 55 Mrd. Euro aufgestockt wurden. Fokussieren will sich RWE dabei vor allem auf das Auslandsgeschäft, wobei man hier vor allem in Europa gut vorankommt. So kündigte der Energieversorger bereits zu Beginn des neuen Jahres die Übernahme von drei Offshore-Windparkprojekten vor der Küste Großbritanniens für rund 1,1 Mrd. Euro an. Die drei Windparkprojekte mit einer voraussichtlichen Gesamtleistung von 4,2 GW sollen bis Dekadenende fertiggestellt werden. Außerdem wird man gemeinsam mit dem in Abu Dhabi ansässigen Ökostromunternehmen Masdar zwei weitere Offshore-Windparkprojekte vor der britischen Nordsee realisieren, die nach der Fertigstellung eine kumulierte Gesamtleistung von 3 GW erreichen sollen. Langfristig macht sich der Ausbau der Offshore-Windparkkapazitäten für RWE bezahlt. So wird der RWE-Offshore-Windpark Kaskasi, der sich vor der Küste Helgolands befindet, ab 2026 mehrere hochkarätige Industriekunden mit Ökostrom versorgen. So hatte RWE Ende Februar mit der DHL Group, Ensinger, Evonik, Infraserv Höchst, thyssenkrupp Steel Europe und Vodafone entsprechende langlaufende Ökostromlieferverträge mit einem Gesamtvolumen von 1.000 GW/h pro Jahr unterzeichnet.
US-Geschäft bietet exzellente Wachstumschancen – Hochmargige PPA-Verträge sollten Ergebnis deutlich anschieben!
Als strategisch weitsichtig erweist sich für RWE der Kauf des US-Ökostromanbieters Con Edison Clean Energy. Dank der bereits Ende März abgeschlossenen 6,8 Mrd. USD schweren Übernahme hat RWE seine Ökostromkapazitäten auf diesem wichtigen Auslandsmarkt auf mittlerweile mehr als 9,3 GW ausgebaut. Gleichzeitig hat man sich durch die Übernahme auch eine attraktive Entwicklungspipeline mit Solar- und Windkraftprojekten mit einer Gesamtleistung von 24 GW in Nordamerika gesichert. Damit hat sich RWE in eine gute Ausgangsposition manövriert, um bei langlaufenden Power-Purchase-Agreements mit Schwergewichten aus dem Technologiesektor zum Zug zu kommen. Da viele Hyperscaler ihre Cloud- und Datacenter-Kapazitäten vor dem Hintergrund des KI-Booms massiv ausbauen, zieht auch die Ökostromnachfrage deutlich an. Denn Alphabet, Microsoft, IBM oder Amazon setzen bei der Stromversorgung ihrer Rechenzentren ausschließlich auf Strom aus CO2-neutralen Energiequellen. Um die langfristige Versorgung mit CO2-neutralem Strom sicherzustellen, sind Hyperscaler bereit, hohe Aufschläge von bis zu 50 % gegenüber dem Terminmarktpreis zu bezahlen, was RWE mit seinem gut ausgebauten Ökostromkapazitäten in die Karten spielen dürfte. Zum Kundenkreis von RWE gehört hier neben dem Social-Media-Giganten Meta neuerdings auch der Technologiekonzern Microsoft. Ende Mai hatte RWE mit dem Technologiekonzern ein entsprechendes PPA-Abkommen geschlossen. Dabei wird RWE Microsoft im US-Bundesstaat Texas in den kommenden 15 Jahren mit Ökostrom aus zwei Onshore-Windparks versorgen.
Aussichten im operativen Kerngeschäft hellen sich weiter auf – RWE überzeugt mit moderater Bewertung!
Operativ konnte RWE zuletzt trotz des weiterhin schwierigen Marktumfelds überzeugen. Zwar musste der Energieversorger im Auftaktquartal einen recht deutlichen Rückgang beim bereinigten operativen Gewinn (EBITDA) auf 1,7 Mrd. Euro (Vorjahr; 2,3 Mrd. Euro) hinnehmen. Allerdings konnte man dabei die Konsenserwartungen von knapp 1,6 Mrd. Euro übertreffen. Im Anschluss bestätigte RWE seine Jahresprognose für 2024, rechnet dabei jedoch aufgrund der seit Jahresbeginn deutlich gesunkenen Strompreise weiterhin nur mit einem bereinigten operativen Ergebnis am unteren Ende der Spanne von 5,2 bis 5,8 Mrd. Euro. Da die Großhandelspreise für Strom nach Aussage von CFO Michael Müller zuletzt wieder deutlich stabilisiert haben und man auch im Stromhandelssegment positive Impulse erwartet, bietet die aktuelle Jahresprognose bei RWE Spielraum für positive Überraschungen. Da RWE beim Ausbau des margenstarken Ökostromsegments gut vorankommt, dürfte sich auch das Konzernergebnis in den kommenden Jahren deutlich verbessern. Entsprechend rechnet der Analystenkonsens für 2025 bereits mit einem EPS von 2,09 Euro, während der Gewinn je Aktie in 2026 bei 2,28 Euro erwartet wird. Damit sinkt das KGV auf Basis der Schätzungen für 2026 auf 14,4, was moderat erscheint.
Produktidee: Discount-Zertifikat Classic auf RWE AG
Eine attraktive Alternative zur Direktanlage in die Aktie sind Discount-Zertifikate. Anlegern steht eine Auswahl an entsprechenden Produkten auf den Basiswert RWE AG zur Verfügung. Ein Beispiel ist ein Discount-Zertifikat mit der WKN: DQ425K, das am 25.07.2025 fällig wird (Rückzahlungstermin) und mit einem Discount zum Kurs der Aktie RWE AG notiert. Der Anleger erhält keine sonstigen Erträge (z.B. Dividenden) und hat keine weiteren Ansprüche aus dem Basiswert. Die Höhe der möglichen Rückzahlung wird bei 30,00 Euro begrenzt.
Für die Rückzahlung des Zertifikats gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Liegt der Schlusskurs des Basiswerts RWE AG an der maßgeblichen Börse am 18.07.2025 (Referenzpreis) auf oder über dem Cap, erhält der Anleger den Höchstbetrag von 30,00 Euro.
2. Liegt der Referenzpreis unter dem Cap, erhält der Anleger einen Rückzahlungsbetrag, der dem Referenzpreis multipliziert mit dem Bezugsverhältnis (1,00) entspricht. Der Anleger erleidet einen Verlust, wenn der Rückzahlungsbetrag unter dem Erwerbspreis des Produkts liegt.
Ein gänzlicher Verlust des eingesetzten Kapitals ist möglich (Totalverlustrisiko). Ein Totalverlust tritt ein, wenn der Referenzpreis null ist. Ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist auch möglich, wenn die DZ BANK als Emittent ihre Verpflichtungen aus dem Zertifikat aufgrund behördlicher Anordnungen oder einer Insolvenz (Zahlungsunfähigkeit/Überschuldung) nicht mehr erfüllen kann.
Das vorliegend beschriebene Discount-Zertifikat richtet sich an Anleger, die einen Anlagehorizont bis zum 25.07.2025 haben und davon ausgehen, dass der Basiswert RWE AG am 18.07.2025 auf oder über 30,00 Euro liegen wird.
Eine ausführliche Erläuterung der genannten Fachbegriffe finden Sie in unserem Glossar.
Stand: 09.07.2024, DZ BANK AG / Online-Redaktion
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