Der US-Hersteller von Luft- und Raumfahrttechnik Boeing hatte einen schwierigen Start ins Jahr 2024. Die Probleme mit der Baureihe 737 MAX zollen ihren Tribut. Trotz starker Korrektur der Aktie fielen die Quartalszahlen dennoch weniger schlecht aus als erwartet. Wo geht die Reise hin bei Boeing?
Luftfahrbranche auf Erholungskurs
Seit dem großen Rückgang zur Zeit der Pandemie konnte sich die Luftfahrbranche deutlich erholen. Die Leute reisen wieder, was die Passagierzahlen der Flughafenbetreiber Flughafen Zürich oder Fraport (Flughafen Frankfurt) bestätigen. Die International Air Transport Association erwartet 2024 rund 4,7 Milliarden Passagiere – 2019 waren es 4,5 Milliarden. Auch die Preise für Flugtickets auf einschlägigen Preisvergleichsportalen zeigen ein ähnliches Bild, mit tendenziell deutlich gestiegenen Ticketpreisen für die beliebtesten Feriendestinationen. Um der steigenden Nachfrage gerecht werden zu können, investieren Flugzeugbetreiber entsprechend in ihre Flugzeugflotte. Dabei gibt es neben dem Kauf der Maschinen auch die häufig genutzte Möglichkeit des Leasings. Hierbei können das sogenannte „Dry und Wet Leasing“ unterschieden werden. Während beim „Dry Leasing“ das Flugzeug von der mietenden Airline betrieben wird, wird beim „Wet Leasing“ das Flugzeug sowie die Crew von der leasinggebenden Airline operiert. In beiden Fällen sind die größten Hersteller von Flugzeugen (Airbus und Boeing) gefragt, um die dringend benötigen Maschinen zu liefern. Mittelfristig dürfte die Nachfrage nach Flugzeugen aufgrund einer wachsenden Mittelschicht in den Schwellenländern weiter zunehmen.
Eine Reihe von technischen Fehlschlägen bei Boeing
Der Ruf des US-Verkehrsflugzeugherstellers Boeing hatte zuletzt aufgrund einer Reihe von Fehlschlägen gelitten. Nach einem Zwischenfall bei dem neuen Modell 737 MAX 9, in dem für Boeing wichtigen Standbein im Bereich der Schmalrumpfflugzeuge, ordnete die US-Luftfahrtbehörde Federal Aviation Administration (FAA) an, die Flugzeugmodelle baugleichen Typs auf Mängel zu überprüfen. Dies war nicht das erste Mal, dass es bei dem betreffenden Bautyp zu Vorfällen gekommen ist. Vor rund fünf Jahren kam es mit dem baugleichen Typ zu zwei Flugzeugabstürzen. Aufgrund des Prüfungsberichts könnten die Ergebnisse auf potenzielle Produktionsmängel hinweisen, der Flugzeughersteller Boeing ist entsprechend gefordert. In der Folge traten Fluggesellschaften wie United Airlines vom Kauf des 737 MAX zurück und Boeing musste aufgrund eines rund 20-monatigen Startverbots Entschädigungsleistungen an Airlines zahlen. Zusätzlich musste Boeing die Produktion der 737-Baureihe zeitweise zurückfahren und konnte die Auslieferungen, über die zuletzt auf 38 Maschinen pro Monat festgelegte Obergrenze nicht auf die eigentlich angestrebten 50 hinaus ausweiten. Jüngsten Berichten zu Folge könnte es auch rechtliche Konsequenzen für Boeing nach sich ziehen mit einer potenziellen Klage des US-Justizministeriums. Die andauernde Krise ließ Boing deutlich hinter den europäischen Konkurrent Airbus zurückfallen.
Aktie in Turbulenzen
Die Krise rund um den 737 MAX spiegelt sich auch in den Ergebnissen des Unternehmens und der Performance der Aktie an der Börse wider. So reagierte die Boeing Aktie entsprechend auf die Vorfälle der letzten Wochen und Monate.
Der Blick auf die Ergebnisse des ersten Quartals 2024 fiel trotz hoher Mittelabflüsse (knapp 3,93 Milliarden US-Dollar) und Entschädigungszahlungen weniger schlimm aus als von Experten befürchtet. Der Verlust belief sich auf rund 355 Millionen US-Dollar und lag damit 16 Prozent tiefer als im Vorjahr und rund halb so hoch wie erwartet. Der Umsatz fiel zum ersten Mal seit sieben Quartalen um knapp acht Prozent auf 16,6 Milliarden US-Dollar.
Der CEO schrieb in einem Brief an die Belegschaft, dass die Sicherheit und Qualität absoluten Vorrang hätten trotz des massiven Einflusses auf die Quartalsergebnisse des Unternehmens. So bestätigte er ebenfalls, dass jeder Stein umgedreht werden und die aktuelle Drosselung genutzt werden würde, um Lieferketten zu stabilisieren und Fabriken zu stärken. Insgesamt sprach der CEO davon, dass Fortschritte verzeichnet werden können.
Hat jetzt die Stunde von Airbus geschlagen
Der europäische Flugzeughersteller liegt nicht nur wegen der schlechten Nachrichten um Boeing vorn, sondern auch, weil Airbus über die vergangenen Jahre strategisch treibstoffeffiziente Mittelstreckenflugzeuge entwickelt hat, die für Fluggesellschaften günstiger zu betreiben sind. Dieser Vorteil hat Airbus ermöglicht, einen fünfjährigen Vorsprung bei den Flugzeugbestellungen und -auslieferungen zu halten.
Doch das europäische Unternehmen wird seinen Vorteil im Airbus-Boeing-Duopol trotz der großen Nachfrage nach weiteren Verkehrsflugzeugen laut Luftfahrtexperten wahrscheinlich nicht viel weiter ausbauen können. Der Grund: Airbus stellt bereits so schnell wie möglich Flugzeuge her und hat einen Auftragsbestand von über 8.600 Bestellungen abzuarbeiten. Die Möglichkeit, die Turbulenzen von Boeing auszunutzen, ist daher laut Experten begrenzt. Zwischen angespannten Lieferketten und den langen Vorlaufzeiten für ein äußerst komplexes und stark reguliertes Produkt kann ein heute bei Airbus bestelltes Flugzeug möglicherweise erst Ende des Jahrzehnts geliefert werden.
Doch nicht nur die zivile Luftfahrt benötigt Flugzeuge. Europa sucht aktuell nach Alternativen zur ukrainischen Antonow An-124 und wendet sich zunehmend Airbus zu. Airbus Defence and Space übernimmt die Koordination des ESOCA-Projekts, das nach kurz- und langfristigen europäischen Lösungen für den strategischen Lufttransport sucht. Mögliche Optionen beinhalten den Einsatz von speziell modifizierten Airbus BelugaST- oder BelugaXL-Flugzeugen, um den Transport von übergroßen Frachtgütern zu gewährleisten und somit die Logistikkapazität Europas zu stärken.
Neben Airbus sind auch Leonardo und Thales an dem ESOCA-Projekt beteiligt und spielen eine wichtige Rolle bei der Entwicklung dieser Lösungen. Alle drei Unternehmen sind auch zu rund jeweils zehn Prozent in dem Partizipationszertifikat auf den Solactive Europe Aerospace and Defense Index zu finden.
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