Indien hat in nur einem Jahrzehnt einen Quantensprung geschafft und ist als Wirtschaftsnation von Platz 11 auf Platz 5 vorgerückt. Man geht vielerorts davon aus, dass das Land auch in den kommenden Jahren eine der am schnellsten wachsenden großen Volkswirtschaften der Welt bleiben wird. 2023 war ein wahres Erfolgsjahr, in dem die Benchmark-Indizes des Landes in die Höhe schnellten und der indische Premierminister Narendra Modi herausragende Erfolge feierte, von historischen Errungenschaften in den Bereichen Technologie und Weltraumforschung bis hin zu einer weltweit gestiegenen diplomatischen Präsenz. Und dieses Wahljahr scheint dem Vorjahr in nichts nachzustehen, denn es wurden bereits weitere Fortschritte bei Modis wachstums- und beschäftigungsfördernden Initiativen erzielt.

Die bevölkerungsreichste Nation der Welt hat die Beziehungen zu den westlichen Ländern über den Freihandel vertieft. Abgesehen von den Abkommen mit Australien und den Vereinigten Arabischen Emiraten setzt sich das Land dafür ein, die Entwicklungsbedürfnisse und -ziele des "Globalen Südens" besser mit jenen der G20 abzustimmen. Modi hat mit innovativen Partnerschaften für einen neuen multilateralen Schienen- und Seekorridor geworben, über den Indien mit dem Nahen Osten und der Europäischen Union (EU) verbunden werden soll. Dieser ist auch als Gegengewicht zu Chinas gewaltigem Belt-and-Road-Infrastrukturkorridor vorgesehen.

Das jüngste wichtige Handelsabkommen Indiens, an dem seit fast 16 Jahren gearbeitet wurde, wurde im März mit der Europäischen Freihandelsassoziation - Island, Liechtenstein, Norwegen und der Schweiz - geschlossen. Mit diesem Abkommen werden die indischen Zölle aufgehoben, um ausländische Direktinvestitionen in Höhe von 100 Mrd. USD aus Nicht-EU-Ländern nach Indien zu locken. Diese Investitionen sollen in mehreren Sektoren getätigt werden.

Globalisierung von Waren und Dienstleistungen entscheidend für wirtschaftlichen Wohlstand in Indien

Stand: 29. Juni 2023

Quelle: "Weltentwicklungsindikatoren." Weltbank. Stand: 29. Juni 2023.

Da Indien nach wie vor eine enorme Bedeutung für Investitionen hat, möchten wir einige Aspekte dieses dynamischen Aktienmarktes näher beleuchten.

Wie börsengehandelte Fonds (ETFs) in Indien die Kapitalertragssteuer (CGT) abführen

Ausländische Anleger müssen sich darüber im Klaren sein, dass die CGT ein integraler Bestandteil von Investitionen in indische Aktien ist und nicht umgangen werden kann. Die CGT für Anleger in Indien-Fonds gilt unabhängig vom Fondsanbieter. Zudem erfolgt die Berechnung der CGT auf der Grundlage des gesamten Fonds und nicht auf der Position des einzelnen Anlegers.

Im Detail bedeutet dies Folgendes: Ausländische Anleger, die lokale indische Aktien besitzen, sind verpflichtet, Kapitalgewinne zu einem kurzfristigen Satz von 15 % für Positionen, die weniger als ein Jahr gehalten werden, und zu einem langfristigen Satz von 10 % für Positionen, die länger als ein Jahr gehalten werden, zu versteuern.

Unterschiedliche Anrechnung: Der gängigen Marktpraxis für in den USA notierte Indien-ETF-Anbieter folgend, rechnet Franklin Templeton in seinem täglichen Nettoinventarwert (NIW) die nicht realisierte CGT an. Dies kann zu Abweichungen bei der Wertentwicklung im Vergleich zur Benchmark führen, bei der die CGT nicht berücksichtigt ist. Aus diesem Grund führen positive Marktentwicklungen in der Regel zu einer Underperformance des Fonds gegenüber der Benchmark, während schwächere Marktumgebungen in der Regel zu einer Outperformance führen (vorausgesetzt, der Fonds weist eine Position mit nicht realisierten Kapitalgewinnen auf, bei der der aktuelle Marktwert der Fondsbeteiligungen über den historischen Buchkosten liegt). Siehe nachfolgende Abbildung.

Hypothetische Auswirkung der Kapitalertragssteuer

Quelle: Analyse von Franklin Templeton. Nur zur Veranschaulichung. Die Renditen beziehen sich auf ein hypothetisches Szenario und spiegeln nicht die Wertentwicklung eines tatsächlichen Fonds von Franklin Templeton wider. Zur Erläuterung: t=Handelsdatum, t+X=Handelsdatum+Anzahl Tag(e).
Die Grafik zeigt die erwartete NIW-Rendite unter Berücksichtigung der Effekte der Abgrenzung nicht realisierter Kapitalgewinne auf Basis einer täglich ermittelten Indexrendite (unter den erläuterten Annahmen für das hypothetische Szenario):
• Wenn die lokale Aktienrendite positiv ist, ist die NIW-Rendite aufgrund der Erhebung der Kapitalertragssteuer niedriger.
• Wenn die lokale Aktienrendite negativ ist, ist die NIW-Rendite aufgrund der Rückbuchung der Kapitalertragssteuer höher.
Annahmen für das hypothetische Szenario:
• Es wird nur ein einziger Posten berücksichtigt, auf den eine nicht realisierte kurzfristige Kapitalertragssteuer von 15 % anfällt.
• Es wird ein gleichbleibender Wechselkurs für INR/USD zugrunde gelegt.
• Sonstige Faktoren wie Ausgaben und Kapitalmaßnahmen bleiben unberücksichtigt.

Bei OGAW-notierten indischen Fonds werden von den Fondsanbietern bei der Erhebung und Meldung der CGT unterschiedliche Methoden genutzt. Bei manchen wird die nicht realisierte CGT nicht in den Nettoinventarwert eingerechnet, sondern den Anlegern direkt bei der Rückzahlung abgezogen, sodass die Anleger unserer Meinung nach im Unklaren über ihre endgültigen Erlöse gelassen werden. Außerdem wird bei dieser Methode ein höherer Nettoinventarwert ausgewiesen als derjenige, den die Anleger letztendlich vorfinden werden. Zwar kann der CGT-Ansatz von Franklin Templeton gelegentlich zu einer höheren Tracking-Differenz führen,1 doch sind wir der Meinung, dass Anleger von mehr Transparenz und einem fundierteren Einblick profitieren.

Die Höhe und die Auswirkungen der CGT auf einen bestimmten Fonds hängen stark von mehreren Variablen ab, wie dem Zeitpunkt der Käufe und Verkäufe, der Wertentwicklung der Bestände und ihrer Volatilität sowie dem Umfang der Zu- und Abflüsse in den Fonds im Verhältnis zu seinem verwalteten Vermögen (AUM).

Die Folgen: Die Auswirkungen der CGT auf die Wertentwicklung des Fonds ergeben sich aus dem Verlauf der Renditen, dem Timing der einzelnen Posten und den Preispunkten. Vereinfacht gesagt: Ein Fonds, bei dem die CGT im NIW berücksichtigt ist, wird bei einer positiven Marktentwicklung wahrscheinlich schlechter abschneiden als sein Referenzindex und umgekehrt.

Auswirkung auf die Vergleichbarkeit: Aufgrund der unterschiedlichen Handhabung der CGT durch die verschiedenen Anbieter kann die Vergleichbarkeit der Kennzahlen zur Wertentwicklung eines Fonds schwierig sein. Anleger sollten daher unbedingt den Einfluss dieser Besonderheiten auf ihre Anlageentscheidungen im Rahmen ihrer Finanzstrategie berücksichtigen.

Das große Ganze: Zwar dürfen CGT-Aspekte nicht außer Acht gelassen werden, aber sie sollten mit Blick auf das breitere Spektrum von Anlagezielen und Risikotoleranz betrachtet werden. Bei der Entscheidungsfindung kann es hilfreich sein, eine langfristige Perspektive einzunehmen und auch auf andere wichtige Merkmale des gewählten Anlageinstruments zu achten.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass Indien nach wie vor ein attraktives Investitionsziel mit überzeugenden Wachstumsaussichten für die dortigen Aktienmärkte ist. Anleger, die über einen ETF eine Allokation in Indien anstreben, sollten das geltende Steuerrecht kennen und auch wissen, was unterschiedliche Methoden der Rechnungslegung für die Fondsbewertung im Endeffekt bedeuten.

Fußnoten

1. Die Tracking-Differenz ist die Differenz zwischen der Rendite des ETF und der Rendite des zugrunde liegenden Index.

WO LIEGEN DIE RISIKEN?

Alle Anlagen sind mit Risiken verbunden, einschließlich des möglichen Verlusts des Anlagekapitals.

Beteiligungspapiere unterliegen Kursschwankungen und sind mit dem Risiko des Kapitalverlusts verbunden. Internationale Anlagen sind mit besonderen Risiken verbunden. Hierzu gehören Währungsschwankungen sowie gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Unsicherheiten, die zu erhöhter Volatilität führen können. Diese Risiken sind in Schwellenländern noch größer. Anlagen in Unternehmen eines bestimmten Landes oder einer bestimmten Region können einer größeren Volatilität unterliegen als Anlagen, die geografisch breiter gestreut sind.

ETFs werden wie Aktien gehandelt. Ihr Marktwert schwankt, und sie können zu Kursen gehandelt werden, die über oder unter ihrem Nettoinventarwert liegen. Brokerprovisionen und ETF-Gebühren schmälern die Renditen. ETF-Anteile können während der Öffnungszeit der Börse, an der sie notiert sind, zu ihrem Marktpreis gekauft oder verkauft werden. Es kann jedoch nicht garantiert werden, dass ein aktiver Handelsmarkt für ETF-Anteile entsteht oder gepflegt wird oder dass deren Notierung fortgeführt wird oder unverändert bleibt. ETF-Anteile können zwar an Sekundärmärkten gehandelt werden, werden jedoch eventuell nicht unter allen Marktbedingungen prompt gehandelt und können in Zeiten von Marktstörungen zu erheblichen Abschlägen gehandelt werden.

Mit Anlagen in ETFs sind mitunter Provisionen, Managementgebühren, Brokeragegebühren und Kosten verbunden. Bitte lesen Sie den Verkaufsprospekt und die ETF-Informationen, bevor Sie eine Anlage tätigen. Für ETFs besteht keine Garantie. Ihre Werte ändern sich häufig, und die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein Hinweis auf die zukünftige Wertentwicklung.

Alle Unternehmen und/oder Fallstudien im vorliegenden Dokument dienen lediglich der Veranschaulichung. Eine Anlage wird derzeit nicht unbedingt in einem von Franklin Templeton empfohlenen Portfolio gehalten. Die bereitgestellten Informationen stellen weder eine Empfehlung noch eine individuelle Anlageberatung in Bezug auf bestimmte Wertpapiere, Strategien oder Anlageprodukte dar und sind kein Hinweis auf Handelsabsichten eines durch Franklin Templeton verwalteten Portfolios.

Wichtige Hinweise
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Ihre Anlageentscheidung sollten Sie in jedem Fall auf Grundlage des aktuellen Verkaufsprospektes, der jeweils relevanten "Basisinformationsblatt" (KID) sowie des gültigen Rechenschaftsberichtes (letzter geprüfter Jahresbericht) und ggf. des anschließenden Halbjahresberichtes treffen. Diese Unterlagen stellen die allein verbindliche Grundlage für Kaufaufträge dar.

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