Indizes legen am Feiertag weiter zu
Am Himmelfahrtstag ist in den meisten EU-Staaten zwar arbeitsfrei, an den Börsen wird jedoch gehandelt. Der DAX konnte im dünnen Handel seine Gewinne vom Mittwoch weiter ausbauen und stieg auf ein neues Allzeithoch von 18.687 Punkten. Nachbörslich ging es sogar noch über die Marke von 18.700 Zählern. Als Performanceindex profitiert der DAX von der rechnerischen Wiederanlage von Dividenden. Am Donnerstag wurden mit Mercedes-Benz und Vonovia zwei von uns favorisierte Werte ex Dividende gehandelt, ebenso die Allianz. Alle drei holten einen Teil des rechnerischen Abschlages wieder auf. Auch der den breiten europäischen Markt abdeckende Stoxx 600 stellte mit 516,77 Punkten ein neues Allzeithoch auf, während der Euro Stoxx 50 noch unter seinem Jahreshoch sowie dem historischen Rekordstand aus dem Jahr 2000 notiert. Die lange vernachlässigte zweite Reihe könnte also allmählich wieder Oberwasser bekommen.
Gemischtes Bild in der Digitalwirtschaft
An der Wall Street ging es am Mittwoch uneinheitlich zu, der Donnerstag brachte dann dem S&P 500 weitere 0,5 % Plus auf 5.214 Punkte. Für den freundlichen Grundton zeichneten vor allem die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung verantwortlich. Sie stiegen auf ein Neun-Monats-Hoch und weckten so neue Zinssenkungshoffnungen. Am Freitag folgt noch das Michigan-Verbrauchervertrauen. In der Digitalwirtschaft lagen Licht und Schatten eng beieinander: TripAdvisor, Uber und Airbnb wurden für enttäuschende Quartalszahlen mit teils zweistelligen Verlusten bestraft, während Ubers Konkurrent Lyft und das Informationsportal Reddit kräftig gewannen.
Buntes aus der US-Politik
Bunt ging es auch in der US-Politik zu. Die republikanische Krawallpolitikerin Marjorie Taylor Greene hatte entgegen dem Rat ihres Idols Donald Trump die Absetzung des Speakers Mike Johnson zur Abstimmung eingebracht. Ihr Antrag fiel dank Unterstützung durch eine breite Mehrheit der Demokraten krachend durch. Während damit in Washington nun de facto eine Art Koalition der Willigen regiert, sorgt Donald Trump in New York weiter für Medienrummel: Im Prozess um die Schweigegeldzahlungen musste Pornodarstellerin Stormy Daniels im Kreuzverhör pikante Detailfragen beantworten. Dem Kandidaten Trump scheint dies wie üblich nicht zu schaden: Unser Trump-O-Meter steht weiter stabil über der 50%-Marke. Präsident Biden versucht unterdessen, das Gaza-Thema in den Griff zu bekommen. Er drohte Israel mit einem Waffenstopp im Falle eines weiteren Vorrückens auf Rafah.
Russland verliert seine Soft Power
Größte weltpolitische Baustelle bleibt jedoch die Einhegung Russlands. In Moskau hat der Zerstörungswille die Oberhand gewonnen: Das Jubiläum des Kriegsendes 1945 wurde mit Raketenangriffen auf ukrainische Kraftwerke begangen, die Ukraine muss nun Strom aus der EU importieren. Russlands Soft Power schwindet unterdessen weiter: Der magere Gipfel der Eurasischen Wirtschaftsunion verdeckt kaum, dass dem Kreml die Kontrolle über die südliche Peripherie der Sowjetunion entgleitet. Und die Erträge aus eingefrorenen russischen Guthaben sollen nach dem Willen der EU zukünftig für ukrainische Waffenkäufe verwendet werden. Selbst Russlands Handel mit China sank zuletzt, da offenbar US-Sanktionsdrohungen wirken. Insgesamt legte Chinas Außenhandel gemäß Zollverwaltung im April zu, wobei die Exporte wesentlich weniger stiegen als die Importe, möglicherweise eine Folge des Preisverfalls für chinesische Güter.
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