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Netflix überrascht mit starken Q1-Zahlen
Operativ konnte der Streaming-Gigant im ersten Quartal mit einem sehr starken Ergebnis überzeugen. So überzeugte man beim bereinigten EPS mit einem deutlichen Anstieg auf 5,28 USD, während der Analystenkonsens hier bei einem Gewinn von 4,49 USD je Aktie gelegen hatte. Auch bei den Umsatzerlösen konnte Netflix mit einem unerwartet deutlichen Anstieg von 15% auf 9,37 Mrd. USD überzeugen, während der Konsens hier bei 9,27 Mrd. USD gelegen hatte. Sehr stark präsentierten sich auch die viel beachtete Entwicklung bei den Abonnentenzahlen. Obwohl der Streaming-Gigant im Oktober vergangenen Jahres seine Abo-Preise für das werbefinanzierte Basic-Angebot in den USA um 2 USD auf 11,99 USD und für das werbefreie Premium-Package um 3 USD auf 22,99 USD erhöht hatte und auch die Abo-Preise in Europa um jeweils knapp 2 Euro/ Monat angehoben wurden, konnte man im ersten Quartal 9,33 Millionen neue Abonutzer hinzugewinnen, während der Analystenkonsens hier lediglich ein Plus von knapp 4,9 Millionen neuen Nutzern erwartet hatte. Besonders deutliche Zuwächse hatte man beim werbefinanzierten Basic-Angebot zu verzeichnen, wobei die Nutzerzahlen hier gegenüber dem Vorquartal um 65% gesteigert werden konnten. Dank höherer Durchschnittserlöse pro Nutzer verbesserte sich auch die operative Gewinnmarge im Vorjahresvergleich deutlich von 21% auf 28%.
Netflix enttäuscht mit schwachem Ausblick
Verhalten fiel bei Netflix jedoch der Ausblick für das laufende Q2 aus. Demnach rechnet der Streaming-Branchenprimus lediglich mit einem Umsatzplus von 16%, während der Analystenkonsens hier mit einem Anstieg von 16,5% gerechnet hatte. Auch für das laufende Fiskaljahr zeigte sich Netflix wenig optimistisch und rechnet mit einem Umsatzplus in der Spanne von 13 bis 15%, was auf eine Wachstumsabschwächung in der zweiten Jahreshälfte hindeutet. Dank weiterer Preiserhöhungen und der weiter forcierten Kostensenkungsmaßnahmen setzt sich Netflix in punkto Profitabilität nun für das Gesamtjahr jedoch ambitioniertere Ziele und erwartet eine operative Gewinnmarge von 25% (zuvor: 24%). Die Ankündigung, wonach man künftig ab dem ersten Quartal 2025 künftig keine detaillierten Daten zur Entwicklung der Abonnentenzahlen mehr veröffentlichen will, sorgte bei vielen Investoren und Analysten jedoch für Verstimmung.
Neue Angebote rund um Live-Sport-Events und Gaming sollen für frische Impulse sorgen!
Netflix hat in den vergangenen Jahren erfolgreich bewiesen, dass man dank exklusiver Serien-Hits und Movie-Blockbuster im internationalen Wettbewerb gegen Branchengrößen wie Disney+ oder Amazon Prime die Nase vorne hat. Denn mit mehr als 269,69 Millionen Bezahl-Abos zum Ende des ersten Quartals konnte Netflix seine Pole-Position im Streaming-Segment erfolgreich verteidigen. Nun will Netflix durch neue exklusive Angebote neue Abonnenten gewinnen. Hier liegt der Fokus bei neuen Programm-Inhalten vor allem auf der Übertragung von Live-Sport-Events, wobei Netflix hier bereits mit hauseigenen Sport-Events wie dem Golf-Event „Netflix Cup“ und dem Tennis-Turnier „The Netflix Slam“ auf einige exklusive Angebote im Programm hat. Mit dem Erwerb der Übertragungsrechte für die beliebte Wrestling-Show „Raw“ von WWE Entertainment Ende Januar 2024 gelang Netflix zuletzt ein bedeutender Durchbruch. Für knapp 5 Mrd. USD sichert man sich für die kommenden zehn Jahre nicht nur die US-Übertragungsrechte für „Raw“. Das mit WWE Entertainment geschlossene Abkommen beinhaltet auch die internationalen Lizenzrechte für weitere beliebte Wrestling-Events wie SmackDown, WrestleMania, SummerSlam und Royal Rumble. Langfristig sollte sich der Milliarden-Deal für Netflix bezahlt machen, da Events wie „Raw“ weltweit Millionen eingefleischter Wrestling-Fans vor die Bildschirme locken. Frische Impulse verspricht bei Netflix auch der Ausbau seines Gaming-Angebots der hauseigenen Gaming-Schmiede „Night School Studio“. Mittlerweile hat die Gaming-Sparte von Netflix mehr als 60 exklusive Mobile-Games veröffentlicht, auf die Netflix-Abonnenten kostenlos zugreifen können. Mittelfristig will Netflix sein Gaming-Angebot, das unter anderem auch an bekannte Netflix-Klassiker wie „The Queens Gambit“ angelehnte Smartphone-Spiele wie „The Queens Gambit Chess“ umfasst, weiter ausbauen. Dabei sollen allein in 2024 mindestens 10 neue Releases, darunter auch ein an den bekannten Netflix-Blockbuster „Squid-Games“ angelehntes Videospiel, veröffentlicht werden. Da die exklusiv für Netflix-Abonnenten konzipierten Videospiele auf große Resonanz stoßen, ist das Gaming-Segment perfekt geeignet, um neue Streaming-Nutzer anzulocken oder Bestandskunden bei der Stange zu halten.
Netflix will Profitabilität nachhaltig verbessern!
Mittelfristig will Netflix den Fokus vor allem auf ein nachhaltiges und profitables Wachstum legen, um seine Margen nachhaltig zu verbessern. Bei der Umsetzung der neuen Strategie kommt Netflix gut voran, zumal man neben den zuletzt umgesetzten Abo-Preiserhöhungen mittlerweile auch das Account-Sharing-Problem dank der seit Mitte letzten Jahres in Kraft getretenen neuen Richtlinien erfolgreich in den Griff bekommen hat. Obwohl für Netflix-Abonnenten, die nicht berechtigten Nutzern Zugang zu ihren Netflix-Abonnement gewähren, eine Zusatzgebühr fällig wird, blieb eine von vielen Analysten befürchtete Kündigungs-Welle aus, was die jüngsten Rekord-Abonnenten-Zahlen für Q1 eindrucksvoll belegen. Mittelfristig will Netflix seine Kostenbasis durch gezielte Maßnahmen wie Kürzungen bei den Produktions-Etats weiter optimieren, während man sich dank der neuen werbefinanzierten Netflix-Aboangebote höhere Werbeeinnahmen erhofft. Obwohl sich die Umsatzdynamik angesichts der wachsenden Konkurrenz durch Disney+ und andere Anbieter etwas abschwächen dürfte, rechnet der Analystenkonsens in den kommenden Jahren dank der eingeleiteten Maßnahmen mit kräftig steigenden Gewinnen beim Streaming-Giganten. So dürfte der Gewinn je Aktie in 2024 laut FactSet bei 18,27 USD liegen, während für 2026 bereits ein EPS von 26,36 USD erwartet wird. Damit sinkt das KGV auf Basis der Schätzungen für 2026 auf knapp 21, was nicht zu teuer erscheint.
Produktidee: Discount-Zertifikat Classic auf Netflix Inc.
Eine attraktive Alternative zur Direktanlage in die Aktie sind Discount-Zertifikate. Anlegern steht eine Auswahl an entsprechenden Produkten auf den Basiswert Netflix Inc. zur Verfügung. Ein Beispiel ist ein Discount-Zertifikat mit der WKN: DJ62RQ, das am 31.12.2024 fällig wird (Rückzahlungstermin) und mit einem Discount zum Kurs der Aktie Netflix Inc. notiert. Der Anleger erhält keine sonstigen Erträge (z.B. Dividenden) und hat keine weiteren Ansprüche aus dem Basiswert. Die Höhe der möglichen Rückzahlung wird bei 525,00 USD begrenzt. Dieses Produkt ist nicht währungsgesichert. Die Entwicklung des EUR / USD-Wechselkurses hat damit Auswirkungen auf die Höhe des in EUR zahlbaren Rückzahlungsbetrags.
Für die Rückzahlung des Zertifikats gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Liegt der Schlusskurs des Basiswerts Netflix Inc. an der maßgeblichen Börse am 20.12.2024 (Referenzpreis) auf oder über dem Cap, erhält der Anleger den EUR-Gegenwert des Höchstbetrags von 525,00 USD.
2. Liegt der Referenzpreis unter dem Cap, erhält der Anleger einen Rückzahlungsbetrag, der dem EUR-Gegenwert des Referenzpreises multipliziert mit dem Bezugsverhältnis entspricht.
Ein gänzlicher Verlust des eingesetzten Kapitals ist möglich (Totalverlustrisiko). Ein Totalverlust tritt ein, wenn der Referenzpreis null ist. Ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist auch möglich, wenn die DZ BANK als Emittent ihre Verpflichtungen aus dem Zertifikat aufgrund behördlicher Anordnungen oder einer Insolvenz (Zahlungsunfähigkeit/Überschuldung) nicht mehr erfüllen kann.
Das vorliegend beschriebene Discount-Zertifikat richtet sich an Anleger, die einen Anlagehorizont bis zum 31.12.2024 haben und davon ausgehen, dass der Basiswert Netflix Inc. am 20.12.2024 auf oder über 525,00 USD liegen wird.
Eine ausführliche Erläuterung der genannten Fachbegriffe finden Sie in unserem Glossar.
Stand: 23.04.2024, DZ BANK AG / Online-Redaktion
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