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Im Gesundheitswesen vollzieht sich ein Paradigmenwechsel. Die „Götter in Weiß“ kämpfen nicht mehr allein gegen Krankheiten; medizinische Roboter gehen ihnen hilfreich zur Hand. Durch die zunehmende Akzeptanz der intelligenten Maschinen in Krankenhäusern sowie der Präferenz der Patienten für minimal-invasive Operationen ist ein Milliardenmarkt entstanden. Das macht die elektronischen Helfer zu einem attraktiven Anlageziel. Mit einem neuen Tracker-Zertifikat auf eine repräsentative Benchmark erhalten Anleger bequem Zugang zu diesem Zukunftsthema.
Da Vinci im Operationssaal
Wer den Namen Leonardo da Vinci hört, denkt meist als erstes an die Mona Lisa. Doch war der Renaissance-Künstler keineswegs nur Maler, mit seinen wissenschaftlichen Studien – insbesondere in der menschlichen Anatomie – legte er auch den Grundstein für zukünftige Technologien. Ende des 15. Jahrhunderts entwickelte der Universalgelehrte den ersten bekannten Roboter der Geschichte, der aus einer einfachen Reihe von Seilzügen, Seilen und Zahnrädern bestand. Heute, mehr als 500 Jahre später, ist da Vinci präsenter denn je. Nicht mehr in Form eines Menschen, sondern als Roboter. Das US-Unternehmen Intuitive Surgical gab seiner vierarmigen Operationsmaschine diesen Namen und feiert damit seit mehr als 20 Jahren einen durchschlagenden Erfolg. Mit über 8 600 eingesetzten da Vinci-Systemen weltweit sind die Kalifornier die Nummer eins auf diesem Gebiet.
Futuristische Krankheitsbehandlung
Die Fähigkeiten des Operationsroboters übersteigen die Möglichkeiten der menschlichen Sinne um ein Vielfaches. Wie bei einem Videospiel sitzt der Arzt wenige Meter vom Operationstisch entfernt an einer Computerkonsole und führt Skalpelle millimetergenau zum Patienten. Vor allem bei krebsbedingten Eingriffen bei Prostata, Blase oder Niere hat sich da Vinci einen Namen gemacht. Mehr als 21 Millionen Eingriffe in der Weichteilchirurgie wurden damit bereits durchgeführt.
Die robotergestützte Chirurgie ist aus mehreren Gründen auf dem Vormarsch. Zum einen hat die Technologie in den letzten Jahren gezeigt, dass sie das Potenzial hat, zu besseren klinischen Ergebnissen für die Patienten zu führen und gleichzeitig die kognitive und physische Arbeitsbelastung des Chirurgen zu reduzieren. Insbesondere Eingriffe im Bereich der minimalinvasiven Chirurgie wurden verbessert und tragen dazu bei, die Genesungszeit und den Krankenhausaufenthalt der Patienten zu verkürzen. Schlagzeilen machte in diesem Zusammenhang Ende 2023 das Southmead Hospital in Bristol. Die Klinik führte mit zwei da Vinci Xi-Robotern an einem einzigen Wochenende 24 erfolgreiche Operationen durch und stellte damit einen nationalen Rekord für roboterassistierte Operationen auf. 17 der 24 Patienten konnten noch am Tag des Eingriffs entlassen werden (Quelle: Medriva.com).
Wachsender Milliardenmarkt
„Dr. Robot“ ist in den letzten Jahren den Kinderschuhen entwachsen und zu einem Milliardenmarkt aufgestiegen. Marktforscher schätzen den Marktwert medizinischer Roboter im Jahr 2023 auf rund 13,2 Milliarden US-Dollar. Und dabei wird es sicherlich nicht bleiben: Experten erwarten in den kommenden Jahren ein exorbitantes Wachstum durch den zunehmenden Einsatz von Robotik im Gesundheitswesen in Verbindung mit weiteren technologischen Fortschritten. Bis zum Jahr 2032 wird ein Gesamtvolumen von 52,4 Milliarden US-Dollar prognostiziert, was einer durchschnittlichen jährlichen Steigerung von 15,7 Prozent entspricht. (Market Research Future) Neben den bereits genannten Vorteilen der Technologie kommt als Trendbeschleuniger der viel zitierte demografische Wandel hinzu. Menschen werden immer älter und das zieht viele Erkrankungen wie Krebs oder verschlissene Gelenke nach sich.
Revolution des Klinikalltags
Für Hightech im OP-Saal sorgt aber nicht nur Intuitive Surgical, rund um den Globus tüfteln Unternehmen fieberhaft an leistungsfähigen Menschmaschinen für das Gesundheitswesen. Über computergesteuerte Assistenten verfügt beispielsweise auch der US-Konzern Stryker. Diese werden vor allem in der Orthopädie eingesetzt.
Strykers Operationsroboter „Mako“ ist ein System, mit dem Ärzte künstliche Knie- und Hüftgelenke passgenau einsetzen können. International wurden mit Mako bereits mehr als eine Million Eingriffe durchgeführt.
In den kommenden Jahren sollen die Behandlungsmöglichkeiten weiter ausgebaut werden. So arbeitet das Unternehmen derzeit mit Hochdruck an Anwendungserweiterungen wie dem weltweit ersten Komplettprogramm für die Schulter und einem für die Wirbelsäule. „Mako Spine“ soll nach Unternehmensangaben in der zweiten Jahreshälfte auf den Markt kommen, „Mako Shoulder“ Ende 2024.
Angesichts dieser Erfolge und Innovationen verwundert es nicht, dass das renommierte Wirtschaftsmagazin Fortune Stryker nun zum 23. Jahr in Folge in der Kategorie „Medizinprodukte- und Ausrüstungsindustrie“ in die Liste der „World's Most Admired Companies“ aufgenommen hat.
Auch Intuitive Surgical mangelt es nicht an Innovationskraft. Die Entwicklung der nächsten Robotergeneration ist bereits in vollem Gange. So wurde kürzlich bei der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA ein Zulassungsantrag für eine Next-Gen-Version seines Robotersystems da Vinci 5 eingereicht. Unternehmensangaben zufolge soll dieses „Hunderte“ von Designänderungen und die 10 000-fache Rechenleistung seines älteren Systems aufweisen, um Daten zu sammeln und die Sensorik zu verbessern. Ein offizielles Startfenster gibt es zwar noch nicht, Branchenkenner halten einen Launch aber bereits im Jahr 2024 noch für möglich.
Bereits seit gut drei Jahren etabliert ist das System „Mazor X Stealth“ von Medtronic. Es unterstützt Chirurgen unter anderem bei Eingriffen an der Wirbelsäule. Darüber hinaus verfügt der US-Konzern auch über ein roboterassistiertes System für die Weichteilchirurgie. Das Potenzial der High-Tech-Maschinen ist laut Schätzungen von Medtronic enorm: „Trotz ihrer vielen Vorteile werden derzeit weltweit nur etwa drei Prozent der Operationen mit Hilfe der Robotik durchgeführt“, lautet die Botschaft aus dem Unternehmen.
Vollkommen der Urologie verschrieben hat sich Procept Biorobotics. Die Kalifornier konzentrieren sich mit ihrem „AquaBeam Robotic System“ auf die Behandlung der Prostatahyperplasie, welche die häufigste Prostataerkrankung darstellt und an der allein in den USA etwa 40 Millionen Männer leiden. Daneben verfügt das Unternehmen auch über die erste und einzige bildgesteuerte, hitzefreie Robotertherapie zur Behandlung von Symptomen des unteren Harntrakts. Die Lösungen kommen gut an: 2023 konnte Procept Biorobotics die durchschnittliche monatliche Nutzung seines Systems in den USA um rund ein Zehntel steigern, die Installationsbasis sogar um 89 Prozent.
Weltweite Ausbreitung
Diese Beispiele zeigen, dass die Musik in der Roboter-Chirurgie bislang vor allem in den Vereinigten Staaten spielt. Aktuell ist Nordamerika auch weltweit der größte Markt für medizinische Roboter. Andere holen aber auf: Marktforscher Mordor Intelligence geht davon aus, dass der asiatisch-pazifische Raum in den kommenden Jahren das höchste Wachstum verzeichnen wird (Mordor Intelligence). Neben einer generell steigenden Nachfrage nach einem fortschrittlichen und innovativen Gesundheitsinfrastruktursystem setzen die Staaten auch verstärkt auf ihr eigenes technologisches Know-how. Nach Angaben des Magazins South China Morning ist beispielsweise das da-Vinci-System von Intuitive Surgical in China bisher in mehr als 60 000 Operationen weit verbreitet, doch ist Peking bestrebt, die Abhängigkeit von ausländischer Technologie zu verringern.
Dabei helfen kann der chinesische Konzern Shanghai MicroPort MedBot, der mit seinem Operationsroboter „SkyWalker“ Implantation von Gelenkprothesen ermöglicht oder mit dem „R-One“ Gefässinterventionen präzise durchführt. Damit ist das Repertoire der Chinesen aber längst nicht erschöpft. Ihr laparoskopischer Operationsroboter „Toumai“ führte im vergangenen Jahr die weltweit erste 5G-Telerobotik durch.
Dem Verarzten aus der Ferne wird grosses Potenzial zugeschrieben. Das indische Forschungsinstitut UnivDatos Market Insights schätzt, dass der Teleoperation and Telerobotics-Markt zwischen 2022 und 2028 um gut ein Fünftel pro Jahr wachsen wird – dank der zunehmenden Nutzung von Cloud-Robotik-Technologien in Kombination mit der weiteren Verbreitung des 5G-Standards.
Auch in Europa wird kräftig im Bereich der Medizinroboter geforscht und entwickelt. So wurde 2016 in Deutschland im Rahmen eines Forschungsprojekts der erste sprechende Rehabilitationsroboter „Roreas“ vorgestellt, der Schlaganfallpatienten beim Wiedererlernen des Gehens unterstützt.
Neben Altenpflege 4.0 spielt auch die robotergestützte Chirurgie in Deutschland eine wichtige Rolle. Hierbei taucht der wohlbekannte Name Siemens Healthineers auf. Der Siemens-Spinoff hat sich zuletzt mit seiner endovaskulären Robotik-Lösung ganz und gar auf die Gefässinterventionen in der Neurologie spezialisiert. In Nordeuropa sorgt derweil Surgical Science Sweden für die nötige Software der intelligenten Maschinen. Den Angaben zufolge betreiben alle führenden Unternehmen der Roboterchirurgie ihre Hardware mit der Software von Surgical Science.
„Gesundes“ Investieren
Die zukunftsweisende Krankheitsbekämpfung mit all ihren gewinnbringenden Vorteilen ist ein Milliardenmarkt und könnte daher auch aus Anlegersicht entsprechend spannend sein. Zumal nicht nur hohe Umsätze locken, sondern die High-Tech-Maschinen für das Gesundheitswesen auch hochprofitabel sind und die Kassen der Hersteller klingeln lassen.
Ohne einen Rücksetzer konnte beispielsweise Stryker seinen operativen Gewinn in den vergangenen fünf Jahren um insgesamt mehr als 40 Prozent steigern und dabei eine Marge von knapp einem Fünftel erzielen. Auch Medtronic bewegt sich auf diesem ausgezeichneten Renditeniveau. Dass noch mehr möglich ist, zeigt Intuitive Surgical. Das Unternehmen wies für das vergangene Jahr sogar eine operative Marge von 29,6 Prozent aus. Allerdings sind noch nicht alle Unternehmen in der Gewinnzone angekommen. Die hohen Forschungs- und Entwicklungskosten müssen erst wieder eingespielt werden. So schreiben Shanghai MicroPort MedBot und Procept Biorobotics derzeit noch rote Zahlen.
Welcher Titel soll also nun ins Depot? Vontobel erspart Anlegern die zeitaufwendige Analyse zur Identifizierung aussichtsreicher Aktien und hat im März neue Tracker-Zertifikate auf den Solactive Medical Robotics Index auf den auf den Markt gebracht. Die neue Benchmark besteht aus 20 internationalen Unternehmen, die im Bereich Medical Robotik tätig sind. Zum Launch des Barometers bildeten Intuitive Surgical, Stryker, Medtronic und Shanghai Microport Medport die Schwergewichte. Das Quartett zeigt sich für 36 Prozent der Kursbewegung des Index verantwortlich.
Einzug in den Index erhalten nur Unternehmen, die sich in einem der folgenden Themengebiete aktiv sind: Robotergestützte Chirurgie, Medizinische Bildgebungsrobotik, Rehabilitation und unterstützende Robotik sowie autonome chirurgische Systeme und künstliche Intelligenz. Aus regionaler Sicht geben US-Unternehmen den Ton mit einer Gewichtung von rund zwei Drittel an, anschließend folgt das Reich der Mitte mit einem Anteil knapp einem Zehntel.
Um die Aktualität des Barometers zu gewährleisten, unterzieht die Solactive AG den Index einer halbjährlichen regelbasierten Überprüfung. Etwaige Dividenden der Indexmitglieder werden reinvestiert. Im Gegenzug erhebt Vontobel eine Managementgebühr in Höhe von 1,0 % p.a., welche pro Rata in der Preisstellung des Zertifikats im Sekundärmarkt berücksichtigt wird. Mit einer Open-End-Struktur könnte das Zertifikat für Anleger interessant sein, die diesem Anlagethema längerfristig folgen möchten. Anleger sollten beachten, dass Vontobel das Zertifikat während der Laufzeit ordentlich kündigen kann. Ebenfalls zu beachten sind neben dem Marktrisiko u.a. auch das Emittentenrisiko.
Schlussglocke: Wissen was die Märkte bewegt
Expertenwebinar mit Stephan Feuerstein und Ingmar Königshofen, jeden Mittwoch ab 17:30 Uhr. Jetzt anmelden
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Emittenten- / Bonitätsrisiko: Anleger sind dem Risiko ausgesetzt, dass Emittent und Garant ihre Verpflichtungen aus dem Produkt und der Garantie - beispielsweise im Falle einer Insolvenz (Zahlungsunfähigkeit / Überschuldung) oder einer behördlichen Anordnung von Abwicklungsmaßnahmen - nicht erfüllen können. Eine solche Anordnung durch eine Abwicklungsbehörde kann im Falle einer Krise des Garanten auch im Vorfeld eines Insolvenzverfahrens ergehen. Ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist möglich. Das Produkt unterliegt als Schuldverschreibung keiner Einlagensicherung.
Marktrisiko / Preisänderungsrisiko: Der Wert des Zertifikats kann während der Laufzeit durch die marktpreisbestimmenden Faktoren auch deutlich unter den Erwerbspreis fallen, wenn der Wert des Basiswerts fällt.
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