Und läuft und läuft und läuft …
Das noch junge Jahr zeigt sich an den Aktienmärkten bislang äußerst rekordfreudig. Getrieben von der KI-Phantasie übertraf der US-amerikanische S&P 500 bereits am 19. Januar sein bisheriges Allzeithoch. Am 9. Februar notierte er auf Schlusskursbasis zudem erstmal oberhalb der runden Marke von 5.000 Punkten. Am 22. Februar konnte dann auch der japanische Nikkei 225 mit einer neuen Bestmarke aufwarten. Dass er dies überhaupt schafft hätten lange Zeit selbst die kühnsten Optimisten nicht für möglich gehalten. Mit Beginn der 1990er-Jahre platzte nämlich die damalige Japan-Bubble, weshalb der Nikkei zur Jahrtausendwende bereits um 51 % und nach der Finanzkrise sogar um 82 % tiefer notierte als zu seinem Hoch Ende 1989. Gestern schaffte es nun auch der deutsche Markt nachzuziehen und ebenfalls ein neues Allzeithoch zu markieren – und zwar ein „wirkliches“! Tatsächlich erreichte der rechts im Chart abgebildete DAX-Performanceindex zuletzt zwar schon einige neue Allzeithochs in kurzer Folge. Weil dieser Index wegen der in ihn reinvestierten Dividenden aber auch dann steigt, wenn die Kurse konstant bleiben oder sogar etwas sinken würden, taugt er nicht als Vergleichsmaßstab. Passend ist stattdessen der deutlich weniger bekannte DAX-Kursindex, bei dem der Dividendeneffekt ebenso außen vor bleibt, wie bei den anderen zitierten Marktbarometer. Bislang notierte dieser noch unterhalb seines Allzeithoch von 6.873,08 Punkte, welches er Anfang 2022 markiert hatte. Mit dem gestrigen Sprung auf 6.924,31 Zähler lässt sich nun mit Fug und Recht aber auch für den deutschen Markt behaupten, dass er eine neue Bestmarke erzielt habe.
Kratzer im Lack
Anstatt des lange Zeit befürchteten Abdriftens in die Rezession zeigten sich die US-Makrodaten zuletzt regelmäßig robust. Die gestern veröffentlichten Zahlen zu den Auftragseingängen bei langlebigen Wirtschaftsgütern sprechen nun allerdings eine völlig andere Sprache. Trotz gesenkter Basis – der ursprünglich für Dezember 2023 vermeldete Wert wurde um 0,3 % nach unten revidiert – enttäuschten die Januar-Zahlen auf ganzer Linie. Und dies, obwohl die Prognose mit einem Rückgang um 4,5 % ohnehin schon mehr als pessimistisch ausfiel. Tatsächlich lagen die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter in den USA im Januar 2024 nämlich sogar um satte 6,1 % unterhalb des Dezember-Niveaus. Und auch beim vom Conference Board erhobenen US-Konsumentenvertrauen hagelte es gestern eine herbe Enttäuschung. Für Januar wurde der ursprünglich mit 114,8 Punkten angegebene Indikatorwert auf 110,9 Zähler abwärts revidiert. Für Februar waren es dann sogar nur noch 106,7 Punkte. Damit wurden die Konsenserwartungen in Höhe von 115,0 Zählern massiv verfehlt. Den Aktienmarkt tat dies jedoch keinen Abbruch.
Kaum Makroimpulse zu erwarten
Diesseits des Atlantiks steht heute früh das Wirtschaftsvertrauen im Euroraum für Februar auf der Agenda. Wir erwarten gegenüber Januar einen kaum veränderten Indexwert. Jenseits des Atlantiks ist für heute Nachmittag die zweite Schätzung zum US-BIP-Wachstum im 4. Quartal 2023 angekündigt. Hier dürfte sich das Überraschungspotenzial ebenfalls in engen Grenzen bewegen.
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