Und täglich grüßt das Murmeltier


Letztes Jahr hatten sich Republikaner und Demokraten im US-Kongress nicht auf einen ordentlichen Haushalt für das Fiskaljahr 2024 einigen können. Stattdessen beschloss der US-Kongress, die bestehenden Bewilligungen der Staatsausgaben auf gleichem Niveau für einen Übergangszeitraum zu verlängern. Eine Reihe dieser Bewilligungen (Continuing Resolutions), darunter für die Ministerien Landwirtschaft und Verkehr, laufen nun am Freitag, den 1. März 2024, aus. Trotz des Zeitdrucks zeichnet sich im US-Kongress jedoch noch keine Einigung über den Haushalt ab. Auch steckt der vom US-Senat beschlossene Gesetzesentwurf, welcher Hilfen für die Ukraine, Israel und Taiwan im Volumen von insgesamt 95 Mrd. US-Dollar beinhaltet, noch im Repräsentantenhaus fest. Sollte bis zum Freitag keine Einigung im Haushaltsstreit erzielt werden, muss ein teilweiser Regierungsstillstand (Partial Government Shutdown) erfolgen. Die Staatstätigkeit wird dabei auf ein Minimum reduziert. Mitarbeiter werden in den unbezahlten Zwangsurlaub geschickt. Dies dürfte im aktuellen Fall zur Folge haben, dass etwa Inspektionen zur Gewährleistung der Nahrungsmittelsicherheit verschoben werden. Es ist zwar um die öffentlichen Finanzen der Vereinigten Staaten alles andere als gut bestellt. So belief sich das Finanzierungsdefizit des Staates im Jahr 2023 nach unserer Berechnung trotz guter Konjunktur auf 8 % der Wirtschaftsleistung. Die Bonitätswächter von Fitch hatten im August letzten Jahres ihre Herabstufung der Kreditwürdigkeit der Vereinigten Staaten zu einem Gutteil mit dem anhaltenden Gezänk über den Staatshaushalt begründet. Insofern dürften sich die New Yorker Bonitätswächter im Nachhinein bestätigt fühlen.

Stimmung in Texas hellt sich auf


Der von der Federal Reserve Bank of Dallas erhobene Index für die Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe ihres Distriktes kletterte von -27,4 Punkten im Januar auf -11,3 Punkte im Februar. Da zuvor auch die regionalen Notenbanken New York und Philadelphia über eine Aufhellung der Stimmung in ihren Distrikt berichteten, nährt die Meldung aus Dallas die Spekulation, dass der ISM-Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe im Februar seine Expansionsschwelle von 50 Punkten überwinden wird. Die seit langem prophezeite Rezession der US-Wirtschaft lässt demnach weiter auf sich warten.

Boeing wird Auftragseingang drücken


Das US-Wirtschaftsministerium wird heute Nachmittag den Auftragseingang Januar für dauerhafte Güter im Verarbeitenden Gewerbe veröffentlichen. Nach unserer Prognose werden die US-Auftragseingänge um 3,0 % gegenüber dem Vormonat fallen. Diese pessimistische Prognose gründet auf die Auftragsentwicklung beim Flugzeughersteller Boeing. Das im US-Bundesstaat Virginia beheimatete Unternehmen konnte nach dem Auftreten von Qualitätsproblemen im Januar lediglich drei Bestellungen für Großraumflugzeuge verzeichnen. Dies vergleicht sich mit einem Auftragseingang für 371 Großraumflugzeige im Dezember.

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