Anleger treten auf die Bremse
Die positiven Impulse durch die Tech-Rally an der Wall Street ebbten gestern ab und Europas Anleger zogen vor dem morgigen EZB-Zinsentscheid die Köpfe ein. Nach dem freundlichen Wochenstart drehte der deutsche Leitindex DAX ins Minus und notierte rund 0,3% schwächer bei 16.627 Punkten. Auch der Euro Stoxx 50 gab anfängliche Gewinne wieder ab und verlor ebenfalls 0,3% auf
4.466 Zähler. EZB-Präsidentin Christine Lagarde könnte morgen versuchen, die an den Börsen weit verbreiteten Erwartungen baldiger geldpolitischer Lockerungen zu dämpfen. Die Anleger dürften daher so lange auf die Bremse treten, bis sie neue Hinweise auf den EZB-Zinspfad erhalten. Indes ist auf der anderen Seite des Atlantiks die US-Berichtssaison in vollem Gange. Heute öffnen
rund 25 Unternehmen aus dem S&P 500 ihre Bücher, darunter Titel wie Tesla, AT&T, Abbott Laboratories und IBM.
Banken strafften Kreditrichtlinien kaum noch
In der Eurozone und in Deutschland hat sich die Nachfrage nach Krediten im 4. Quartal 2023 weiter abgeschwächt, wie die EZB gestern in ihrer Bank Lending Survey unter 157 Geldhäusern im Euroraum darlegte. Die Banken berichteten im Schlussquartal insbesondere über einen Nachfragerückgang bei Darlehen an Unternehmen. Auch die Nachfrage der Haushalte nach Immobilienkrediten und nach Konsumentenkrediten war rückläufig gewesen. Der Nachfragerückgang in allen Darlehenskategorien war auf das allgemeine Zinsniveau zurückzuführen. Geringere Anlageinvestitionen dämpften darüber hinaus die Kreditnachfrage der Firmen. Bei den Haushalten wirkten sich der Umfrage zufolge auch ein verhaltenes Verbrauchervertrauen sowie magere Aussichten auf dem Wohnungsmarkt bremsend aus. Bei Unternehmenskrediten strafften bzw. verschärften die 33 befragten deutschen Banken ihre Kreditrichtlinien sowie Kreditbedingungen kaum noch. Allerdings gehen die befragten Banken davon aus, dass in den nächsten 12 Monaten umfassendere aufsichtliche Anforderungen Straffungen ihrer Kreditvergaberichtlinien erforderlich machen werden.
Flash-PMIs heute auf der Agenda
Der heutige Tag startet mit den vorläufigen Januar-Daten zum Einkaufsmanager-Index (PMI) für Deutschland und Europa. Für das Verarbeitende Gewerbe in Deutschland gehen wir von einer minimalen Verbesserung und für die Dienstleistungen von einer minimalen Verschlechterung aus. Mit von uns prognostizierten 47,4 Zählern dürfte der aus beiden Teilsegmenten berechnete Composite wie im Dezember gleich weit entfernt von der Expansionsschwelle von 50 Punkten liegen. Am Nachmittag folgen dann die PMI-Daten aus den USA.
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