Fed will mehr Anzeichen für Abschwung sehen


Der Präsident der New Yorker Fed, John Williams, sagte gestern Abend in einer Rede, dass die Fed noch mehr Anzeichen einer wirtschaftlichen Abkühlung in den USA sehen will, bevor sie beginnt, die Leitzinsen zu senken. Zudem merkte Williams an, dass das derzeitige Leitzinsniveau in den USA ausreichend sei, um die Inflation wieder in den Zielbereich zu bringen. Des Weiteren wandte sich der New Yorker Fed-Präsident gegen allzu „dovishe“ Erwartungen von Marktteilnehmern, die auf eine Zinswende bereits im Frühjahr setzen. Die Renditen 10j. US-Treasuries stiegen im Nachgang der Rede von Williams wieder über die 4 %-Marke an.

Europäische Konjunktur: Aussichten bleiben gedämpft


„Die Aussichten für die Wirtschaft des Euroraums bleiben gedämpft, auch wenn die schlimmste Zeit des Abschwungs vorbei sein könnte“, sagte das EZB-Direktionsmitglied, Isabel Schnabel in einem Interview gestern. „Es gibt zwar Anzeichen dafür, dass die Stimmungsindikatoren aktuell die Talsohle durchschreiten, aber die kurzfristigen Wirtschaftsaussichten bleiben unseren Projektionen entsprechend weiterhin schwach. Gleichzeitig haben sich die finanziellen Bedingungen mehr gelockert als erwartet, während Energiepreise gesunken sind.“ Wir rechnen ebenso mit einer schwachen wirtschaftlichen Entwicklung für Deutschland und den Euroraum im Jahr 2024. Die BIP-Wachstumsraten dürften dabei für den Euroraum mit +0,8 % höher ausfallen als für Deutschland (nur 0,3 %).

Ausblick: US-Inflationszahlen im Fokus der Marktteilnehmer


Das US-Arbeitsministerium wird heute seine Inflationszahlen für Dezember veröffentlichen. Der in den zurückliegenden Monaten zu beobachtende Desinflationstrend im Dienstleistungsbereich, insbesondere in der Kategorie Wohnen, sollte sich im Schlussmonat 2023 fortgesetzt haben. Es kommt inflationsdämpfend hinzu, dass die Energiepreise im Dezember stärker gefallen sein dürften als saisonüblich. Im Ergebnis erwarten wir, dass der US-Konsumentenpreisindex im Dezember – in saisonbereinigter Rechnung – um 0,2 % gegenüber dem Vormonat ansteigen wird. Dieser moderate Anstieg des Preisniveaus steht unserer Prognose, dass die US-Währungshüter erst im Juni eine Zinssenkungsphase einläuten werden, nicht entgegen. Die asiatischen Aktienmärkte starteten freundlich in den Tag. Sowohl der japanische Nikkei als auch der Hang Seng aus Hong Kong liegen 1,5 - 2 % im Plus. Die Aktienfutures für die US- und die europäischen Märkte liegen mehrheitlich im positiven Bereich. Die heute Nachmittag zur Veröffentlichung anstehenden Inflationszahlen aus den USA könnten je nach Ergebnis den positiven Start der Aktienmärkte verstärken oder umkehren.

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