US-Arbeitsmarktbericht überzeugt


Der US-Arbeitsmarkt zeigt trotz aller Widrigkeiten kaum Anzeichen von Schwäche. Die US-Wirtschaft schuf im Dezember 216 Tausend neue Stellen und damit mehr als allgemein erwartet Dies ruft einen Slogan aus den 1960er Jahren für den VW-Käfer in den Sinn: „Er läuft und läuft und läuft“. Aber dem nicht genug: Auch die Löhne zogen im Schlußmonat 2023 wieder kräftiger an. Die Veränderungsrate der durchschnittlichen Stundenlöhne gegenüber dem Vorjahresmonat kletterte von 4,0 % im November 2023 auf 4,1 % im Dezember 2023. Die vor der Veröffentlichung des Berichtes kursierenden Hoffnungen, die Steigerungsrate könne unter die Marke von 4,0 % fallen, wurden damit enttäuscht. Wer indes ein Haar in der Suppe finden möchte, wird den Rückgang der Arbeitszeit und die Abwärtsrevisionen der Beschäftigung für Oktober und November anführen. In der Gesamtschau stellte der Bericht einen Rückschlag für die am Markt grassierenden Erwartungen bald fallender US-Leitzinsen dar. So gar nicht ins Bild paßte da die anderthalb Stunden später erfolgte Veröffentlichung des ISM-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor. Dessen Komponente für die Beschäftigung sank von 50,1 Punkten im November auf 43,8 Punkte im Dezember. Die Renditen von zwei-jährigen Emissionen des US-Schatzamtes stiegen nach der Veröffentlichung des Arbeitsmarktberichts anfänglich an. Die Veröffentlichung des Einkaufsmanagerindex führte anschließend zu einem Renditerutsch. Im Tagesvergleich zogen die zweijährigen US-Renditen um 2 Basispunkte an. Nach unserer Prognose werden die USWährungshüter Mitte dieses Jahres eine Zinssenkungsphase einläuten.

Aufbäumen der Euroraum-Inflation


Die Inflationsrate im Euroraum stieg gemäß der Schnellschätzung der EU-Statistikbehörde Eurostat von 2,4 % im November 2023 auf 2,9 % im Dezember 2023. Dieser Anstieg entsprach den Erwartungen und ist zuvorderst auf einen Basiseffekt zurückzuführen. Die ohne die volatilen Gütergruppen Nahrung, Energie, Alkohol und Tabak berechnete Inflationsrate sank indes im betrachteten Zeitraum von 3,6 % auf 3,4 %. Die jüngsten Zahlen entsprechen unserem Bild eines Nachlassens des unterliegen den Inflationstrends im Euroraum.

Einzelhandel in Deutschland ist mau


Der Einzelhandel in Deutschland hat nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2023 2,4 % mehr Umsatz gemacht als im Jahr zuvor. Dieser Umsatzzuwachs ist aber allein dem Preisanstieg geschuldet. Preisbereinigt sanken die Umsätze um 3,1 % im Jahresvergleich. Auch das Weihnachtsgeschäft enttäusche im abgelaufenen Jahr. Im November sanken die Umsätze in realer Rechnung um 2,5 % gegenüber dem Vormonat, und dies trotz Sonderaktionen wie „Black Friday“ und „Cyber Monday“. Dies bestärkt uns in der Prognose, daß die gesamtwirtschaftliche Leistung Deutschlands im Schlußquartal 2023 geschrumpft ist.

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