Märkte im Rückwärtsgang


Nach dem abwartenden Jahresstart am Dienstag kam es an den europäischen Aktienmärkten gestern zu deutlichen Kursverlusten. An Zinsängsten kann es nicht gelegen haben, denn auch die Renditen von deutschen Staatsanleihen tendierten abwärts. Überschattet wurde der gestrige Handelstag von einem schweren Anschlag im Iran während der Gedenkfeiern zum vierten Jahrestag für einen von den USA getöteten General. Die Gewaltspirale dreht sich im Nahen Osten damit weiter. Der Ölpreis stieg im Tagesverlauf um rund zweieinhalb US-Dollar pro Fass an.

Fed-Protokoll liefert keine Impulse


Der ISM Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe konnte mit einem Anstieg von 46,7 auf 47,4 Punkte zwar die Erwartungen etwas übertreffen. Er bleibt aber unter der Marke von 50 und damit in einem Bereich, der laut Konstruktion des Index auf eine Schrumpfung des Sektors hindeutet – und dies bereits den vierzehnten Monat in Folge. Das mit Spannung erwartete Protokoll der US-Notenbank zu ihrem jüngsten Zinsentscheid hielt letztlich keine Überraschungen bereit. Die Währungshüter wollen das derzeitige restriktive Zinsniveau für einige Zeit beibehalten und stellen in Aussicht, dass sie im Laufe des Jahres dann Zinssenkungen um insgesamt 75 Basispunkte vornehmen werden. Heute früh wurde aus China ein unerwartet deutlicher Anstieg des Caixin Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor vermeldet, und zwar von 51,6 auf 52,9 Punkte. Den asiatischen Aktienmärkten konnte dies dennoch keinen Schwung verleihen – der Shanghai Shenzhen CSI 300 Index notiert heute früh den dritten Tag in Folge im roten Bereich.

Heute europäische Inflationsdaten


In Deutschland und Frankreich veröffentlichen heute die jeweiligen Statistikämter Vorabschätzungen zur Inflationsentwicklung im Dezember. Dabei ist für die deutsche Inflationsrate mit einem deutlichen Sprung nach oben zu rechnen, da im Dezember 2022 die monatlichen Abschlagszahlungen der Privathaushalte für Gas und Fernwärme vom Staat übernommen wurden. Diese Einmalentlastung ließ den Index der Lebenshaltungskosten kurzzeitig sinken. Wir erwarten für den Dezember 2023 einen Anstieg der Inflationsrate von 3,2 % auf 3,7 %. Für den Euroraum folgt dann die erste Inflationsschätzung morgen. Heute Nachmittag stehen daneben noch Arbeitsmarktdaten aus den USA auf der Agenda. Die Daten des Personaldienstleisters ADP dürften dabei – als Vorbote für den offiziellen Arbeitsmarktbericht morgen – im Fokus der Finanzmarktteilnehmer stehen.

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