Starke Börsenbilanz 2023
Am letzten Handelstag des Jahres konsolidierten die US-Börsen die 2023 aufgelaufenen Gewinne. Der S&P 500 gab 0,5 % ab auf 4.770 Punkte, was im Ultimovergleich einen Zuwachs um 24,2 % ausmacht. Der noch stärker von den „Glorreichen Sieben“ (Alphabet, Amazon, Apple, Meta, Microsoft, Nvidia und Tesla) und damit der KI-Phantasie geprägte Nasdaq Composite ging 0,8 % schwächer mit 15.011 Zählern aus dem Handel. Im Jahresvergleich steht allerdings ein sattes Plus von 43,4 % zu Buche. Der Euro Stoxx 50 musste sich mit 19,2 % Gewinn begnügen. Deutschlands Aktien lagen noch dahinter, denn in den +20,3 % Performance des DAX sind die Dividenden eingerechnet. Mager wirkt das Ergebnis des MDAX mit lediglich 8,0 % Gesamtertrag. Wir erwarten allerdings, dass sich die Reihenfolgen im neuen Jahr umkehren. Den Aktien kleinerer Gesellschaften trauen wir nach zwei Jahren Underperformance ein Comeback zu, und Europas Börsen sollten von dem zu erwartenden zyklischen Konjunkturaufschwung stärker als die Wall Street profitieren. Zunächst spricht aber einiges für eine Konsolidierung an den Märkten. So zeigte die jüngste Sentix-Umfrage mittelfristigen Kursperspektiven betreffend eine wachsende Skepsis der Anleger. Sie sehen Aktien also als teuer an, was ihre Kaufbereitschaft dämpfen dürfte. Auch US-Indikatoren wie das NAAIM-Stimmungsbarometer der institutionellen Anleger mahnen zur Vorsicht.
Richtungsentscheidungen 2024
Einen Grund zur Zurückhaltung bilden die politischen Richtungsentscheidungen, die der Welt im neuen Jahr bevorstehen. In Deutschland bleibt zwar alles beim Alten, nachdem die FDP-Mitglieder für die Fortsetzung der Ampelkoalition gestimmt haben. In den USA könnte aber ein Comeback von Donald Trump einen dramatischen Kurswechsel auslösen, der den Zusammenhalt des Westens und damit auf Dauer auch die Grundlagen unseres Wohlstands gefährden würde. Am 15.1. beginnen die Vorwahlen der Republikaner mit dem Caucus in Iowa. Bereits am 13.1. wählt Taiwan unter dem kritischen Blick Pekings sein Parlament und einen neuen Präsidenten. Im Juni wählen dann die EU-Bürger ihr neues Parlament, dessen Machtbalance sich allerdings typischerweise nur graduell verschiebt. Die Briten dürfen nicht mehr mitmachen, aber ihr Unterhaus neu wählen. Mehr Wähler als Europa und USA zusammengenommen dürfen im Frühjahr Indiens Parlament neu bestimmen. Der Mechanismus zur Verlängerung der Amtszeit des russischen Präsidenten gehört hingegen nur formal in diese Aufzählung. Dass der Kreml ein anderes Werteverständnis besitzt, hat er mit dem Raketenregen auf die Zentren der Ukraine erneut unter Beweis gestellt. Der Krieg dürfte im neuen Jahr wohl kaum zu einem Ende kommen. Um Russlands Aggression zu stoppen, müsste sich der Westen endlich entscheiden, sein industrielles Potenzial in die Waagschale zu werfen.
Chinas PMI startet den Zahlenreigen
Treiber der jüngsten Börsenrally waren Hoffnungen, dass die Notenbanken schon bald ihre Zinsen senken würden. Da sich die Inflationsraten den Zielzonen genähert haben, achten die Märkte vor allem auf die Konjunkturzahlen. In dieser Woche stehen mit den ISM-Indizes (Mittwoch bzw. Freitag) und dem US-Arbeitsmarktbericht (Freitag) zentrale Daten auf der Agenda. Den Auftakt machte China: Der heute früh veröffentlichte Caixin-Einkaufsmanagerindex legte, getrieben durch gestiegene Auftragseingänge, marginal auf 50,8 Punkte zu. Der staatlich ermittelte Index war hingegen um 0,4 auf 49,0 Punkte gesunken.
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