Gute Stimmung, schwache Kurse


Das vom Conference Board erhobene US-Konsumentenvertrauen für Dezember machte einen Riesensatz nach oben. Von revidierten 101,0 Punkten stieg es auf 110,7 Zähler. Zunächst legten auch die Aktienindizes nochmals zu. Aber dann drehte die Stimmung und die Anleger nahmen vor Weihnachten Gewinne mit. Zur Schlussglocke lag der S&P 500 mit 1,47 % im Minus.

Übereinkunft bei Schuldenregeln


Deutschland und Frankreich verständigten sich auf eine Reform der europäischen Schuldenregeln. Dies ebnete den Weg zu einer Grundsatzeinigung aller 27 EU-Finanzminister. Die wegen der Corona-Pandemie sowie des russischen Angriffs auf die Ukraine seit 2020 ausgesetzten Regeln galten nicht nur als überholt, sondern inzwischen auch als unrealistisch. Da sie in der zweiten Jahreshälfte 2024 jedoch erstmals wieder zur Anwendung gekommen wären, wenn Brüssel die Budgetpläne der Mitgliedsstaaten für 2025 bewerten muss, drängte die Zeit. Bislang galt, dass das jährliche Haushaltsdefizit nicht mehr als 3 % der jeweiligen Wirtschaftsleistung und der öffentliche Schuldenstand maximal 60 % des BIP betragen durfte. Dagegen verstießen zuletzt immer mehr Staaten, ohne dass dies seitens der EU zu größeren Konsequenzen geführt hätte. Wegen geplanter Investitionen in Zukunftstechnologien rechnet beispielsweise Frankreich nicht damit, die Neuverschuldung vor 2027 wieder unter die 3%-Marke drücken zu können. Die Vereinbarung – welche im Detail jedoch erst noch ausgearbeitet werden muss – sieht vor, dass hoch verschuldeten EU-Staaten die bisherigen Grenzen zwar überschreiten dürfen, es jedoch jährliche Verbesserungen bei den Defiziten und Gesamtschulden geben müsse.

Erzeugerpreise weiter abwärts


Weil die Preise für Energie im November um 21,4 % niedriger ausfielen als im entsprechenden Vorjahresmonat, gaben die deutschen Erzeugerpreise den fünften Monat in Folge kräftig nach. Der Rückgang betrug 7,9 %. Aber nicht alles wurde günstiger: So lagen z.B. die Preise für Nahrungsmittel um 3,4 % höher als im November 2022.

Signale der Trendwende


Nachdem der NAHB-Index – der wichtigste Frühindikator zur Verfassung der US-Immobilienmarkts – erstmals nach vier Monaten wieder stieg, zeigten sich auch die harten Daten tendenziell verbessert. Die US-weit erteilten Baugenehmigungen fielen im November zwar noch um 2,5 % niedriger aus als im Oktober, die Zahl der Neubaubeginne stieg jedoch um markante 14,8 % an. Und die gestern Nachmittag veröffentlichte Zahl zu den Verkäufen bestehender Häuser fiel ebenfalls höher aus – wenngleich nur um 0,8 %. Morgen wird das Datenset mit den Zahlen zu den Neubauverkäufen komplettiert.

Wohl kaum neue Impulse


Die für heute terminierten finalen Zahlen zum US-BIP-Wachstum im 3. Quartal 2023 dürften den bisherigen Prognosen entsprechen. Und auch der US-amerikanische Index der Frühindikatoren sollte kaum überraschen. Schließlich sind seine Teilkomponenten allesamt schon bekannt. Spannung bietet allenfalls das von der regionalen Fed in Philadelphia mittels einer Umfrage unter Unternehmen erhobene Konjunkturbarometer: Hierbei werden die Unternehmen über die Entwicklung von Auftragseingängen, Absatzzahlen, Lagerbeständen, Preisen, Mitarbeiterzahlen und finanziellen Verbindlichkeiten befragt.

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