Fed hält die Füße still
Die US-Notenbank Federal Reserve hat auf ihrer letzten Zinssitzung im laufenden Jahr erneut die Füße stillgehalten. Sie beschloss, ihr Tagesgeldzielband unverändert bei 5,25% - 5,50% zu belassen. Es ist der dritte Termin in Folge, der ohne Zinsänderung endet. Die Fed modifizierte ihre „Zins-Guidance“ dahingehend, dass weitere Zinserhöhungen nur noch als sehr vage Möglichkeit erscheinen. Sie senkte zudem ihre Inflationsprojektionen für die kommenden beiden Jahre. Die neuen Leitzinsprojektionen signalisieren, dass der Zinsgipfel erreicht ist. Per Ende 2024 stellt der sogenannte „Dot Plot“ ein Niveau von 4,50% - 4,75% (bisher: 5,00% - 5,25%) in Aussicht. In Anbetracht der Konjunkturdaten ist das nicht überraschend. Im Trend haben sowohl der Beschäftigungsaufbau am Arbeitsmarkt als auch der Lohndruck und der Inflationsdruck in den zurückliegenden Monaten nachgelassen. Die Fed hat damit mehr Luft erhalten, die weitere Entwicklung für einige Zeit zu beobachten, um noch mehr Sicherheit zu gewinnen, dass die Entspannung an der Inflationsfront nachhaltig ist. Wir gehen davon aus, dass dieser Punkt in rund einem halben Jahr erreicht sein könnte. Eine erste Zinssenkung stünde somit um die Jahresmitte 2024 in Aussicht. Die überbordende Zinssenkungsspekulation der Finanzmarktteilnehmer, die eine Zinswende bereits bis zu drei Monate früher für wahrscheinlich erachten, halten wir dagegen für übertrieben. Heute wird die EZB auf ihrer letzten Zinssitzung in diesem Jahr voraussichtlich die Schlüsselzinsen ebenfalls unverändert lassen.
Haushaltspaket sorgt für Belastung
Die Bundesregierung hat nach wochenlangen Verhandlungen ihren Haushaltsstreit beigelegt. Die Ampel-Koalition plant im Bundeshaushalt 2024 massive Einsparungen im Klima- und Transformationsfonds (KTF) und will an der Schuldenbremse im Grundgesetz weitgehend festhalten. Nichtsdestotrotz dürften auf die deutsche Wirtschaft neue Belastungen zukommen und wichtige Investitionen auf der Strecke bleiben. Mit der geplanten Streichung des Zuschusses für die Netzentgelte drohen der Wirtschaft in der gesamten Breite zum Jahreswechsel deutlich steigende Strompreise. Nach DIHK-Berechnungen müssten Betriebe im kommenden Jahr bis zu 20% mehr für ihren Strom zahlen. Gleichzeitig dürften weniger Subventionen und ein höherer CO2-Preis die Haushalte belasten. In Summe bedeutet das Haushaltssparpaket jedoch auch etwas mehr Planungssicherheit für Unternehmen und Verbraucher.
Rekordzahl bei unbesetzten Ausbildungsplätzen
In Deutschland erholte sich der Ausbildungsmarkt nach dem Einbruch in der Corona-Krise zunehmend. Bundesweit wurden in diesem Jahr 489.200 duale Ausbildungsverträge neu abgeschlossen und damit 3% mehr als im Vorjahr, wie das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) gestern mitteilte. Seit dem massiven Rückgang im Pandemie-Jahr 2020 stieg die Zahl neuer Ausbildungsverträge zwar um rund 21.700 (+4,6%), sie bleibt aber weiter um 35.900 (-6,8%) unter dem Niveau von 2019. Allerdings nahm auch das Problem der Zusammenführung von Ausbildungsangebot der Betriebe und Ausbildungsnachfrage der jungen Menschen zu. Denn sowohl der Anteil der unbesetzten Ausbildungsstellen als auch der Anteil der erfolglos suchenden Jugendlichen stieg zum Vorjahr. Bundesweit blieben 2023 rund 73.400 Ausbildungsplätze unbesetzt – ein neuer Höchstwert mit einem Anteil von 13,4% des gesamten betrieblichen Angebots. Gleichzeitig hatten 63.700 junge Menschen zum Stichtag 30. September noch keinen Ausbildungsplatz gefunden.
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