US-Inflation auf dem Rückzug
Gestern Nachmittag veröffentlicht das US-Arbeitsministerium den Konsumentenpreisindex für November. Die Konsumentenpreise in den USA sind im November 2023 um 3,1 % gegenüber dem gleichen Zeitraum im Vorjahr angestiegen. Im Vergleich zum Vormonat betrug der Anstieg der Preise nur noch 0,1%. Die US-Inflationsrate ist damit weiter rückläufig, einzig die Kosten für das Wohnen sorgen noch für nennenswerten Preisaufwärtsdruck. Die ohne die Kosten für das Wohnen berechnete Teuerungsrate belief sich im November 2023 auf nur noch 1,4 %. Nach dieser Messzahl wäre das Inflationsziel der US-Notenbank von 2 % längst erreicht. Nach unserer Prognose wird sich die allgemeine Inflationsrate im zweiten Halbjahr 2024 der 2 %-Marke annähern. Vor diesem Hintergrund dürfte die US-Notenbank im Sommer 2024 eine Zinssenkungsphase einläuten.
ZEW-Index: konjunkturelle Bodenbildung der deutschen Wirtschaft
Der gestern veröffentlichte ZEW-Index zeigt den fünften Anstieg in Folge. Die deutsche Wirtschaft hat wohl ihre Talsohle erreicht. Ungeachtet des anhaltenden Trends beim ZEW-Index nach oben sind die sich andeutenden Auftriebskräfte für die deutsche Wirtschaft aber noch immer sehr schwach und fragil. Zum Ersten dürfte der Anstieg der Erwartungen nicht zuletzt ein Spiegelbild des aktuellen Finanzmarktoptimismus bezüglich künftiger Zinssenkungen der EZB sein. Zum Zweiten ist die Lageeinschätzung weiterhin tief im Keller, was ein hohes Maß an kurzfristigem ökonomischem Pessimismus ausdrückt. Immerhin: Mit den gestrigen Daten stehen die Chancen gut, dass das ifo-Geschäftsklima für Dezember (Veröffentlichung am 18.12.) ebenfalls abermals leicht nach oben zeigen wird. Per Saldo erwarten wir für die deutsche Konjunktur nach einer leichten Rezession in diesem Jahr (BIP -0,2 %) nur ein minimales Plus von 0,3 % im nächsten Jahr. Nach dem Abschwung folgt also kein wirklicher Aufschwung.
Ausblick: Fed und EZB im Fokus
Heute (Fed) und morgen (EZB) stehen die Zinsentscheide in den USA und Europa im Mittelpunkt des Geschehens. Zwei Aspekte sind unserer Meinung nach für die Märkte besonders relevant. Zum Ersten die Frage, inwiefern sich Fed-Chef Powell und EZB-Präsidentin Lagarde den Zinssenkungsspekulationen der Marktteilnehmer verbal entgegenstemmen. Zum Zweiten besitzen die neuen makroökonomischen Projektionen der Notenbanker bzw. die Leitzinsprojektionen der Fed („Dot Plot“) eine wichtige Signalfunktion. Nach den jüngsten starken Renditerückgängen bei den 10j. Staatsanleihen auf beiden Seiten des Atlantiks und der deutlich gestiegenen Leitzinssenkungserwartungen für 2024 sehen wir erhöhtes Enttäuschungspotenzial.
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