Prognosen für Nebenwährungen angepasst


Wir haben gestern unsere Prognosen für den Wechselkurs des Russischen Rubel überarbeitet und erwarten vorerst eine weitere Stabilisierung des Rubels. Von Herbst 2022 bis August 2023 wertete der Rubel von rund 60 Rubel pro Euro bis auf fast 110 Rubel pro Euro ab. Die russische Notenbank stemmte sich mit Zinserhöhungen gegen die Währungsschwäche und hob seit August ihren Leitzins von 8,5 % bis auf 15 % an. Dies stabilisierte zwar den Rubel, eine wirkliche Trendumkehr brachte aber erst die Einführung von Kapitalverkehrskontrollen im Oktober. Diese verpflichten Exportunternehmen aus über 40 Branchen, einen Großteil ihrer Devisenerlöse in Rubel zu tauschen. Wir gehen angesichts dieser drastischen Maßnahme von einer Aufwertung des Rubels in der ersten Jahreshälfte 2024 auf rund 90 Rubel pro Euro aus. Langfristig haben die Kapitalverkehrskontrollen u.E. aber einen negativen Effekt auf die russische Wirtschaft und mithin den Rubel. Daneben haben wir auch unsere Prognosen für die Norwegische Krone angepasst und erwarten zur Jahresmitte 2024 nur noch einen Kurs von 10,70 Kronen pro Euro anstatt bisher 10,10 Kronen pro Euro. Wir gehen zwar weiterhin von einer spürbaren Aufwertung der Krone aus - aktuell werden am Devisenmarkt 11,70 Kronen für einen Euro bezahlt. Mit der Revision tragen wir aber der schwachen Entwicklung der skandinavischen Valuta der vergangenen Monate Rechnung. Sie finden unsere aktuellen Wechselkursprognosen auf Seite 3.

IW: Ökonomische Schockstarre


Das unternehmensnahe Institut der deutschen Wirtschaft in Köln spricht bei seiner Vorstellung seiner jüngsten Konjunkturumfrage von einer Fortsetzung der ökonomischen Schockstarre in Deutschland. Die Geschäftslage der befragten Unternehmen habe sich im Jahresverlauf 2023 deutlich verschlechtert. Dies gelte vor allem für die Industrie und insbesondere die Bauwirtschaft. Dienstleistungsunternehmen beurteilten ihre Lage dagegen fast ausgeglichen. Aufgrund der Dauer der Schockstarre und angesichts nicht nachlassender Verunsicherungen habe der Beschäftigungsaufbau vorerst sein Ende gefunden. Passend dazu legte gestern die Wirtschaftsauskunftei Creditreform ihre Schätzung der Unternehmensinsolvenzen 2023 vor. Diese seien von 14.660 im Jahr 2022 auf 18.100 gestiegen und dürften auch in den kommenden Monaten weiter ansteigen. Die Sondereffekte aus der Corona-Zeit seien inzwischen weitgehend verpufft. Die Rahmenbedingungen von Unternehmen hätten sich angesichts hoher Energiepreise und Zinswende gegenüber 2019 deutlich verschlechtert. Der wirtschaftspolitische Schlingerkurs verunsichere zusätzlich.

Heute: Dienstleistungs-ISM


Die gestrigen Konjunkturdaten entsprachen weitgehend den Konsenserwartungen. In den USA schraubten die Finanzmärkte ihre Zinssenkungserwartungen dennoch wieder ein wenig zurück, was dort die Kurse von Anleihen und Aktien ins Minus drückte. Heute Vormittag veröffentlicht die EZB die Ergebnisse ihrer monatlichen Umfrage zu den Inflationserwartungen von Verbrauchern. Am Nachmittag veröffentlicht das ISM Institut seinen vielbeachteten Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor. Die Konsensprognosen belaufen sich auf einen geringfügigen Anstieg.


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