BDI warnt wegen Haushaltskrise


Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) warnte angesichts der derzeitigen Haushaltskrise vor einem weiteren Rezessionsjahr. Ein mögliches Streichen von geplanten Ausgaben im Umfang der von den Karlsruher Verfassungsrichtern für nichtig erklärten Finanzmittel könnte gemäß BDI-Hauptgeschäftsführerin Tanja Gönner das Bruttoinlandsprodukt im kommenden Jahr um bis zu einem halben Prozentpunkt drücken. Ob es tatsächlich soweit kommt bleibt abzuwarten: In der Ampel-Koalition wird derzeit noch heftig um den Haushaltsentwurf für 2024 gerungen. Die FDP favorisiert harte Einsparungen und Umschichtungen um die milliardenschwere Finanzierungslücke zu schließen. SPD und Grünen wollen hingegen auch 2024 die Schuldenbremse aussetzen.

Höhere Kapitalanforderungen


Im Rahmen ihres jährlichen Überprüfungsprozesses verdonnerte die EZB gleich mehrere spanischen Banken dazu, ab 2024 höhere Kernkapitalquoten auszuweisen. Die EZB ist seit Herbst 2014 für die Aufsicht der Großbanken im Euroraum zuständig. Derzeit überwacht sie 109 Institute. Die Kapitalanforderungen werden dabei von den Aufsehern individuell gemäß dem jeweiligen Risikoprofil des Instituts festgelegt.

ISM entgegen Prognosen schwach


Der am Freitag veröffentlichte US-amerikanische ISM Einkaufsmanagerindex zum verarbeitenden Gewerbe trat entgegen der optimistischen Konsensprognosen lediglich auf der Stelle. Weil dieser Tage mit Blick auf die Geldpolitik der Notenbanken gute Zahlen gefürchtet, schlechte jedoch goutiert werden, legten US-Aktien zum Wochen-schluss am Freitag nochmals deutlich zu.

Von US-Industrie bis -Arbeitsmarkt


Unter den heutigen Makroveröffentlichungen dürften vor allem die Daten zur US-Industrie im Fokus sein: Am Nachmittag stehen sowohl die Zahlen zu den Auftragseingängen der US-Industrie im Oktober im Allgemeinen sowie auch bei langlebigen Wirtschaftsgütern im Speziellen auf der Agenda. Im weiteren Wochenverlauf dürften die Anleger insbesondere folgende Veröffentlichungen im Blick haben: EZB-Umfrage zu den Verbraucher-Inflationserwartungen sowie ISM-Einkaufsmanagerindex zum Dienstleistungssektor (jeweils morgen), Auftragseingänge und Industrieproduktion der heimischen Industrie (am Mittwoch bzw. Donnerstag), Zahlen zum chinesischen Außenhandel im November (ebenfalls am Donnerstag) sowie vorläufige Zahlen zu dem, von der Uni Michigan erhobenen US-Verbrauchervertrauen (am Freitag). Highlight der Woche ist jedoch der ebenfalls für Freitag terminierte offizielle US-Arbeitsmarktbericht. Interessant wird dabei sein, ob im November US-weit wieder mehr neue Arbeitsstellen geschaffen wurden als im Oktober, wie dies im Konsens prognostiziert wird, oder ob wir mit unserer skeptischen Erwartung recht behalten werden. Falls die Zahlen Richtung Konsens gehen oder sogar noch höher ausfallen sollten, würde die Sorge, dass die US-Währungshüter doch noch einen finalen Leitzinserhöhungsschritt planen könnten wohl wieder schlagartig ansteigen. Schwache Zahlen - wie von uns geschätzt - könnten hingegen dazu führen, dass die Anleger von einer noch kürzeren Leitzinsplateauphase als ohnehin schon ausgehen und daher schon für das zeitige Frühjahr 2024 eine erste Zinssenkung erwarten.

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