DAX schließt über 16.000 Punkten
Zum Wochenausklang gelang dem DAX die Rückeroberung der 16.000-Punkte-Marke; höher hatte Deutschlands Leitindex zuletzt am 1. August geschlossen. Der Euro Stoxx 50 markierte ebenfalls den höchsten Stand dieses Herbstes. Größter Gewinner war BASF, da Berichten zufolge ein Angebot aus Abu Dhabi für die Öl und Gas fördernde Tochter Wintershall auf dem Tisch liegt. Einen Lichtblick bot das ifo Geschäftsklima. Der Gesamtindex stieg zum dritten Mal nacheinander, und zwar von 86,9 auf 87,3 Zähler. In der Lesart des Münchener Forschungsinstitutes gilt der dreimalige Anstieg als konjunkturelles Wendesignal nach oben, wenngleich dieser Stand weiterhin ein rezessives Umfeld anzeigt. Wir sehen hierin eine Art Bodenbildung der Konjunktur – im vierten Quartal könnte der Tiefpunkt erreicht werden. Besonders schlecht geht es dem Bau, der für September erneut sinkende Auftragseingänge vermeldete. Hierzu passt die Insolvenz der deutschen operativen Tochter des angeschlagenen Signa-Konzerns, die erst nach Börsenschluss bekannt wurde und diese Woche weitere Wellen schlagen dürfte.
Ruhige Wall Street am Black Friday
An der Wall Street ging es sehr ruhig zu, denn auf den Thanksgiving Day folgte wie üblich nur ein verkürzter Handelstag. Die Indizes traten auf der Stelle. Die meiste Aufmerksamkeit zog der Chiphersteller Nvidia auf sich. Verzögerte Auslieferungen von speziell für China designten Chips drückten den Kurs des KI-Highflyers um rund 2 %. Zu Wochenbeginn werden die Umsätze der US-Einzelhändler am Black-Friday-Wochenende diskutiert werden, am Dienstag kommt dann dazu passend der Conference-Board-Index des Verbrauchervertrauens.
Ein Nachtragshaushalt muss her
Nachdem das Bundesverfassungsgericht die Umwidmung von Mitteln der Hilfsprogramme gestoppt hat, muss die Bundesregierung nun schnellstens einen Nachtragshaushalt verabschieden. Hierbei soll auch für 2023 eine Notlage festgestellt werden, womit die Schuldenbremse außer Kraft gesetzt wäre. Für 2024 wäre dasselbe Vorgehen kaum zu vermeiden, sofern sich nicht eine verfassungsändernde Mehrheit zur Modifizierung der Schuldenbremse oder der Schaffung neuer Finanzierungstöpfe findet. Für die Ampel-Koalition bedeutet dies die nächste Belastungsprobe. Am Wochenende war es schon den führenden Politikern der Grünen nur mit Mühe gelungen, ihrem Parteitag eine Zustimmung zur Asylpolitik der Regierung abzuringen. Beim Nein blieben die Delegierten hingegen in Sachen EU-Mercosur-Abkommen – nicht gerade förderlich im Wettbewerb um die Gunst des „Globalen Südens“. Eine Öffnung gab es hingegen in Sachen CO2-Abscheidung und Speicherung.
Gute Anlegerstimmung als Bremse
Parallel zum Kursschub im November hat sich die Anlegerstimmung (Sentix) stark verbessert. Dies dürfte zunächst eine bremsende Wirkung ausüben, denn die Portfolios sind nun wieder ausreichend in Aktien investiert. Die Jahresendrally könnte also größtenteils schon gelaufen sein. Im Verlauf der neuen Handelswoche stehen einige wichtige Konjunkturzahlen auf der Agenda: am Mittwoch das EU-Wirtschaftsvertrauen sowie Deutschlands Inflationsrate, gefolgt von Preisdaten der EU und USA am Donnerstag, am Freitag schließlich Chinas Caixin-Index sowie der ISM-Einkaufsmanagerindex (USA). Neben dem Geiselpoker in Gaza verdient auch der Golf von Aden Beachtung. Die US-Marine hat heute einen von Irans Marionetten gekaperten Tanker befreit.
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